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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Schnitzer. Er hat noch kein unrechtes
Wort von Dir gesagt, vielmehr mir gerathen, Ge-
duld zu haben.
Suschen. Geduld zu haben? Wie hat er
denn darauf kommen können? Also hast Du wohl
über mich geklagt? Nun komm' ich hinter die
Sache, Herr Schnitzer will jemanden haben, mit
dem er über mich hergehen kann, so! so! Und mit
einem solchen Menschen soll ich mich halb umsonst
plagen, soll ihn wohl gar unterthänigst ersuchen zu
bleiben und um Vergebung bitten, wenn ihm was
hier nicht ansteht, solls ändern, nicht wahr?
Nein, guter Jacob, da hast Du Dich garstig ver-
schnappt! Nein, der kann in Gottes Namen ziehn
und das Morgen, denn keinen Eheteufel will ich
nicht im Hause haben; ich bestehe darauf, daß er
auszieht!

So klug nun benahm sich Schnitzer in seinem
Vortrag, daß er Uebel ärger machte. Wo bleibt
nun, dachte er, deine Herzhaftigkeit, Johann
Jacob? Bist Du nicht ein Schöps!

Hier that sich Schnitzer zu viel, Weiber wie
Suschen, treiben die klügsten Männer ein, diese
Heldinnen machen, daß ihre Gatten die Geistesge-
genwart verlieren. Nur ein zorniger Mann, der
noch ärger ist, als das ärgste Weib, treibt sie zu
paa-
Schnitzer. Er hat noch kein unrechtes
Wort von Dir geſagt, vielmehr mir gerathen, Ge-
duld zu haben.
Suschen. Geduld zu haben? Wie hat er
denn darauf kommen koͤnnen? Alſo haſt Du wohl
uͤber mich geklagt? Nun komm’ ich hinter die
Sache, Herr Schnitzer will jemanden haben, mit
dem er uͤber mich hergehen kann, ſo! ſo! Und mit
einem ſolchen Menſchen ſoll ich mich halb umſonſt
plagen, ſoll ihn wohl gar unterthaͤnigſt erſuchen zu
bleiben und um Vergebung bitten, wenn ihm was
hier nicht anſteht, ſolls aͤndern, nicht wahr?
Nein, guter Jacob, da haſt Du Dich garſtig ver-
ſchnappt! Nein, der kann in Gottes Namen ziehn
und das Morgen, denn keinen Eheteufel will ich
nicht im Hauſe haben; ich beſtehe darauf, daß er
auszieht!

So klug nun benahm ſich Schnitzer in ſeinem
Vortrag, daß er Uebel aͤrger machte. Wo bleibt
nun, dachte er, deine Herzhaftigkeit, Johann
Jacob? Biſt Du nicht ein Schoͤps!

Hier that ſich Schnitzer zu viel, Weiber wie
Suschen, treiben die kluͤgſten Maͤnner ein, dieſe
Heldinnen machen, daß ihre Gatten die Geiſtesge-
genwart verlieren. Nur ein zorniger Mann, der
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[235/0241] Schnitzer. Er hat noch kein unrechtes Wort von Dir geſagt, vielmehr mir gerathen, Ge- duld zu haben. Suschen. Geduld zu haben? Wie hat er denn darauf kommen koͤnnen? Alſo haſt Du wohl uͤber mich geklagt? Nun komm’ ich hinter die Sache, Herr Schnitzer will jemanden haben, mit dem er uͤber mich hergehen kann, ſo! ſo! Und mit einem ſolchen Menſchen ſoll ich mich halb umſonſt plagen, ſoll ihn wohl gar unterthaͤnigſt erſuchen zu bleiben und um Vergebung bitten, wenn ihm was hier nicht anſteht, ſolls aͤndern, nicht wahr? Nein, guter Jacob, da haſt Du Dich garſtig ver- ſchnappt! Nein, der kann in Gottes Namen ziehn und das Morgen, denn keinen Eheteufel will ich nicht im Hauſe haben; ich beſtehe darauf, daß er auszieht! So klug nun benahm ſich Schnitzer in ſeinem Vortrag, daß er Uebel aͤrger machte. Wo bleibt nun, dachte er, deine Herzhaftigkeit, Johann Jacob? Biſt Du nicht ein Schoͤps! Hier that ſich Schnitzer zu viel, Weiber wie Suschen, treiben die kluͤgſten Maͤnner ein, dieſe Heldinnen machen, daß ihre Gatten die Geiſtesge- genwart verlieren. Nur ein zorniger Mann, der noch aͤrger iſt, als das aͤrgſte Weib, treibt ſie zu paa-

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/241>, abgerufen am 22.11.2024.