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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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meinem Wirth sprechen könnte, weil ich auch die
Art, in welcher ich seine Nachsicht suchen konnte,
besser kennen mußte als Sie. Jch gestehe, daß
die Jhrige eben so wenig wie die Sorgfalt, Schni-
tzern die mir bevorstehende Einnahme zu verber-
gen, nach meinem Geschmack ist."

Felß.
Schnitzer begab sich des folgenden Morgens zu
diesem besondern Mann und theilte ihm, nach ei-
nem sehr freundlichen guten Morgen, die Unter-
haltung mit, welche er gestern mit dem gr. Herrn **
seinetwegen gehabt hätte, oder vielmehr er fieng
davon an, denn Felß unterbrach ihn bei den ersten
Worten, indem er sagte: ich weiß alles Herr, Schni-
tzer, aber der Herr ** hat sich unnöthige Mühe
gegeben, ich habe ihn nicht darum gebeten, weil
ich ja selbst mit Jhnen sprechen kann. Eben ist
meine Verfassung etwas dunkel und verworren, sie
klärt sich vielleicht nie auf. Jndessen werde ich
weder Mangel leiden dürfen, noch Jhnen, was ich
brauche, so lange als jener Herr gemeint hat, schul-
dig bleiben. Jch kann Jhnen hier Arbeit zeigen,
die ich vorhabe, sie wird mir das verschaffen, was
ich, um Sie ferner ehrlich zu bezahlen, brauche, wenn
Sie mir nur eine kurze Zeit Credit geben wollen.

Schni-
meinem Wirth ſprechen koͤnnte, weil ich auch die
Art, in welcher ich ſeine Nachſicht ſuchen konnte,
beſſer kennen mußte als Sie. Jch geſtehe, daß
die Jhrige eben ſo wenig wie die Sorgfalt, Schni-
tzern die mir bevorſtehende Einnahme zu verber-
gen, nach meinem Geſchmack iſt.“

Felß.
Schnitzer begab ſich des folgenden Morgens zu
dieſem beſondern Mann und theilte ihm, nach ei-
nem ſehr freundlichen guten Morgen, die Unter-
haltung mit, welche er geſtern mit dem gr. Herrn **
ſeinetwegen gehabt haͤtte, oder vielmehr er fieng
davon an, denn Felß unterbrach ihn bei den erſten
Worten, indem er ſagte: ich weiß alles Herr, Schni-
tzer, aber der Herr ** hat ſich unnoͤthige Muͤhe
gegeben, ich habe ihn nicht darum gebeten, weil
ich ja ſelbſt mit Jhnen ſprechen kann. Eben iſt
meine Verfaſſung etwas dunkel und verworren, ſie
klaͤrt ſich vielleicht nie auf. Jndeſſen werde ich
weder Mangel leiden duͤrfen, noch Jhnen, was ich
brauche, ſo lange als jener Herr gemeint hat, ſchul-
dig bleiben. Jch kann Jhnen hier Arbeit zeigen,
die ich vorhabe, ſie wird mir das verſchaffen, was
ich, um Sie ferner ehrlich zu bezahlen, brauche, wenn
Sie mir nur eine kurze Zeit Credit geben wollen.

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[221/0227] meinem Wirth ſprechen koͤnnte, weil ich auch die Art, in welcher ich ſeine Nachſicht ſuchen konnte, beſſer kennen mußte als Sie. Jch geſtehe, daß die Jhrige eben ſo wenig wie die Sorgfalt, Schni- tzern die mir bevorſtehende Einnahme zu verber- gen, nach meinem Geſchmack iſt.“ Felß. Schnitzer begab ſich des folgenden Morgens zu dieſem beſondern Mann und theilte ihm, nach ei- nem ſehr freundlichen guten Morgen, die Unter- haltung mit, welche er geſtern mit dem gr. Herrn ** ſeinetwegen gehabt haͤtte, oder vielmehr er fieng davon an, denn Felß unterbrach ihn bei den erſten Worten, indem er ſagte: ich weiß alles Herr, Schni- tzer, aber der Herr ** hat ſich unnoͤthige Muͤhe gegeben, ich habe ihn nicht darum gebeten, weil ich ja ſelbſt mit Jhnen ſprechen kann. Eben iſt meine Verfaſſung etwas dunkel und verworren, ſie klaͤrt ſich vielleicht nie auf. Jndeſſen werde ich weder Mangel leiden duͤrfen, noch Jhnen, was ich brauche, ſo lange als jener Herr gemeint hat, ſchul- dig bleiben. Jch kann Jhnen hier Arbeit zeigen, die ich vorhabe, ſie wird mir das verſchaffen, was ich, um Sie ferner ehrlich zu bezahlen, brauche, wenn Sie mir nur eine kurze Zeit Credit geben wollen. Schni-

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/227>, abgerufen am 27.11.2024.