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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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wie sie den Namen haben möchten, tragen könnte,
da kam es denn wohl auch vor, daß er eine Bäcker-
Fleischer- und Kaufmannsrechnung einstweilen
abthun mußte, weil sie eben nicht Zeit hätte.
Solchergestalt hatte der gute Johann Jacob frei-
lich wenig übrig, aber er beschloß dennoch Felßens
gewöhnliche Zahlung jeden Monat aus sei-
nem Beutel zu entrichten und vorzugeben, als
hätte es Felß abgetragen, wenigstens wollte er
dies vor der Hand so halten und es Felßen höflich
zu verstehen geben, daß er sich, so leid es ihm thät,
um eine andere Wohnung umthun möchte, wenn
er seine liebe Frau nicht anweisen könnte, da sie zu
wirthlich wär, um etwas zu verlieren. Doch
wollte er hinzusetzen, daß Herr Felß sich hierzu ei-
nige Monate Zeit nehmen könnte, während dersel-
ben er seine Frau immer bezahlen wollte, ohne daß
sie es wüßte, daß es nicht von Felßen käme.

Es war eben der Tag der Versammlung in
der Tabagie, als Schnitzer bei dem vornehmen
Herrn gewesen war, er schlich von ihm zu seiner
Gesellschaft und konnte diesen Abend nicht mit
Herr Felßen sprechen.

Der vornehme Herr hatte unterdessen um sein
Wort zu halten, dem letzten in einem Billet ge-
meldet, daß er mit dem Gastwirth gesprochen und
diesem
wie ſie den Namen haben moͤchten, tragen koͤnnte,
da kam es denn wohl auch vor, daß er eine Baͤcker-
Fleiſcher- und Kaufmannsrechnung einſtweilen
abthun mußte, weil ſie eben nicht Zeit haͤtte.
Solchergeſtalt hatte der gute Johann Jacob frei-
lich wenig uͤbrig, aber er beſchloß dennoch Felßens
gewoͤhnliche Zahlung jeden Monat aus ſei-
nem Beutel zu entrichten und vorzugeben, als
haͤtte es Felß abgetragen, wenigſtens wollte er
dies vor der Hand ſo halten und es Felßen hoͤflich
zu verſtehen geben, daß er ſich, ſo leid es ihm thaͤt,
um eine andere Wohnung umthun moͤchte, wenn
er ſeine liebe Frau nicht anweiſen koͤnnte, da ſie zu
wirthlich waͤr, um etwas zu verlieren. Doch
wollte er hinzuſetzen, daß Herr Felß ſich hierzu ei-
nige Monate Zeit nehmen koͤnnte, waͤhrend derſel-
ben er ſeine Frau immer bezahlen wollte, ohne daß
ſie es wuͤßte, daß es nicht von Felßen kaͤme.

Es war eben der Tag der Verſammlung in
der Tabagie, als Schnitzer bei dem vornehmen
Herrn geweſen war, er ſchlich von ihm zu ſeiner
Geſellſchaft und konnte dieſen Abend nicht mit
Herr Felßen ſprechen.

Der vornehme Herr hatte unterdeſſen um ſein
Wort zu halten, dem letzten in einem Billet ge-
meldet, daß er mit dem Gaſtwirth geſprochen und
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[219/0225] wie ſie den Namen haben moͤchten, tragen koͤnnte, da kam es denn wohl auch vor, daß er eine Baͤcker- Fleiſcher- und Kaufmannsrechnung einſtweilen abthun mußte, weil ſie eben nicht Zeit haͤtte. Solchergeſtalt hatte der gute Johann Jacob frei- lich wenig uͤbrig, aber er beſchloß dennoch Felßens gewoͤhnliche Zahlung jeden Monat aus ſei- nem Beutel zu entrichten und vorzugeben, als haͤtte es Felß abgetragen, wenigſtens wollte er dies vor der Hand ſo halten und es Felßen hoͤflich zu verſtehen geben, daß er ſich, ſo leid es ihm thaͤt, um eine andere Wohnung umthun moͤchte, wenn er ſeine liebe Frau nicht anweiſen koͤnnte, da ſie zu wirthlich waͤr, um etwas zu verlieren. Doch wollte er hinzuſetzen, daß Herr Felß ſich hierzu ei- nige Monate Zeit nehmen koͤnnte, waͤhrend derſel- ben er ſeine Frau immer bezahlen wollte, ohne daß ſie es wuͤßte, daß es nicht von Felßen kaͤme. Es war eben der Tag der Verſammlung in der Tabagie, als Schnitzer bei dem vornehmen Herrn geweſen war, er ſchlich von ihm zu ſeiner Geſellſchaft und konnte dieſen Abend nicht mit Herr Felßen ſprechen. Der vornehme Herr hatte unterdeſſen um ſein Wort zu halten, dem letzten in einem Billet ge- meldet, daß er mit dem Gaſtwirth geſprochen und dieſem

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/225>, abgerufen am 24.11.2024.