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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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chelnd, immer eine Treppe höher hinauf bringen,
indem er noch gut steigen könnte. Dies gefiel
Schnitzern noch besser, da besonders ein großer
schwerer Coffre hinaufgetragen ward, welcher zeigte,
daß der Mann mit Effecten und vermuthlich auch
mit Geld versehn war.

Er bewieß dieses, so wie seine Ordnungsliebe
und Sparsamkeit noch mehr, als er sagte: "Jch
bleibe vielleicht eine geraume Zeit bei Jhnen, wenn
Sie mir das Zimmer als einen Miethsmann las-
sen können. Jn diesem Fall bemüh' ich mich nicht
um ein Privatquartier, weil ich doch bei Jhnen
alles, was ich sonst brauche, finde, ohne aus
dem Hause zu schicken, so daß ich also den Be-
dienten entbehren kann. Jch esse gern ordentlich,
aber nicht kostbar und so will ich in allen Stücken
zwar nicht darben, aber auch nichts überflüssiges
haben. Wollen Sie mir nun wissen lassen, wie
viel ich monatlich für Zimmer, Tisch etc. zahlen
müßte, so kann ich gleich sehn, ob wir zusammen
bleiben können. Schnitzer überlegte am Bette sei-
ner Frau, der er den Mann ausnehmend lobte,
auf wie viel sie den Fremden setzen sollten, und sie
beschlossen es billig zu machen. Felß war also mit
dem, was gefordert ward, zufrieden und zahlte ei-
nen Monat voraus, welches er lange so hielt.

Nur
chelnd, immer eine Treppe hoͤher hinauf bringen,
indem er noch gut ſteigen koͤnnte. Dies gefiel
Schnitzern noch beſſer, da beſonders ein großer
ſchwerer Coffre hinaufgetragen ward, welcher zeigte,
daß der Mann mit Effecten und vermuthlich auch
mit Geld verſehn war.

Er bewieß dieſes, ſo wie ſeine Ordnungsliebe
und Sparſamkeit noch mehr, als er ſagte: „Jch
bleibe vielleicht eine geraume Zeit bei Jhnen, wenn
Sie mir das Zimmer als einen Miethsmann laſ-
ſen koͤnnen. Jn dieſem Fall bemuͤh’ ich mich nicht
um ein Privatquartier, weil ich doch bei Jhnen
alles, was ich ſonſt brauche, finde, ohne aus
dem Hauſe zu ſchicken, ſo daß ich alſo den Be-
dienten entbehren kann. Jch eſſe gern ordentlich,
aber nicht koſtbar und ſo will ich in allen Stuͤcken
zwar nicht darben, aber auch nichts uͤberfluͤſſiges
haben. Wollen Sie mir nun wiſſen laſſen, wie
viel ich monatlich fuͤr Zimmer, Tiſch ꝛc. zahlen
muͤßte, ſo kann ich gleich ſehn, ob wir zuſammen
bleiben koͤnnen. Schnitzer uͤberlegte am Bette ſei-
ner Frau, der er den Mann ausnehmend lobte,
auf wie viel ſie den Fremden ſetzen ſollten, und ſie
beſchloſſen es billig zu machen. Felß war alſo mit
dem, was gefordert ward, zufrieden und zahlte ei-
nen Monat voraus, welches er lange ſo hielt.

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[207/0213] chelnd, immer eine Treppe hoͤher hinauf bringen, indem er noch gut ſteigen koͤnnte. Dies gefiel Schnitzern noch beſſer, da beſonders ein großer ſchwerer Coffre hinaufgetragen ward, welcher zeigte, daß der Mann mit Effecten und vermuthlich auch mit Geld verſehn war. Er bewieß dieſes, ſo wie ſeine Ordnungsliebe und Sparſamkeit noch mehr, als er ſagte: „Jch bleibe vielleicht eine geraume Zeit bei Jhnen, wenn Sie mir das Zimmer als einen Miethsmann laſ- ſen koͤnnen. Jn dieſem Fall bemuͤh’ ich mich nicht um ein Privatquartier, weil ich doch bei Jhnen alles, was ich ſonſt brauche, finde, ohne aus dem Hauſe zu ſchicken, ſo daß ich alſo den Be- dienten entbehren kann. Jch eſſe gern ordentlich, aber nicht koſtbar und ſo will ich in allen Stuͤcken zwar nicht darben, aber auch nichts uͤberfluͤſſiges haben. Wollen Sie mir nun wiſſen laſſen, wie viel ich monatlich fuͤr Zimmer, Tiſch ꝛc. zahlen muͤßte, ſo kann ich gleich ſehn, ob wir zuſammen bleiben koͤnnen. Schnitzer uͤberlegte am Bette ſei- ner Frau, der er den Mann ausnehmend lobte, auf wie viel ſie den Fremden ſetzen ſollten, und ſie beſchloſſen es billig zu machen. Felß war alſo mit dem, was gefordert ward, zufrieden und zahlte ei- nen Monat voraus, welches er lange ſo hielt. Nur

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/213>, abgerufen am 23.11.2024.