stehn konnte, sie liebkosen zu wollen, und sagte es ihrem Manne, einem derben Böttcher.
Der Mann rieth ihr, den Magister auf den Abend in die Schlafkammer zu bestellen; er selbst wollte verborgen sein, als ob er nicht zu Hause wäre.
Dieses geschah. Alles gieng nach dem Wun- sche des frohen Magisters. Er nahte sich seinem Glücke mit so schnellen Schritten, daß er schon an der Seite seiner Schönen Platz nehmen wollte, als sie einen mit ihrem Mann verabredeten Anfall von Husten bekam, worauf dieser die Thüre öfne- te, hereinstürzte, und mit seinem spanischen Rohr dem vor Schrecken halb todten Magister unbarm- herzig zusetzte.
Confuselius schrie und bat um Gnade, wel- che er denn auch in so fern erhielt, daß ihm ver- gönnt wurde, so wie er war, dem fernern Prügel- regen zu entlaufen. Er ward aber doch von dem barbarischen Böttcher zum Hause hinaus auf die Straße getrieben, worauf dieser die Thüre von innen verriegelte.
Jn diesem traurigen Zustande mußte er lange umhergehn. Zwar pochte er einige mal an, und bat, daß man ihn doch ins Haus und in seine Stube lassen, oder ihm wenigstens sein erstes und
nöthig-
ſtehn konnte, ſie liebkoſen zu wollen, und ſagte es ihrem Manne, einem derben Boͤttcher.
Der Mann rieth ihr, den Magiſter auf den Abend in die Schlafkammer zu beſtellen; er ſelbſt wollte verborgen ſein, als ob er nicht zu Hauſe waͤre.
Dieſes geſchah. Alles gieng nach dem Wun- ſche des frohen Magiſters. Er nahte ſich ſeinem Gluͤcke mit ſo ſchnellen Schritten, daß er ſchon an der Seite ſeiner Schoͤnen Platz nehmen wollte, als ſie einen mit ihrem Mann verabredeten Anfall von Huſten bekam, worauf dieſer die Thuͤre oͤfne- te, hereinſtuͤrzte, und mit ſeinem ſpaniſchen Rohr dem vor Schrecken halb todten Magiſter unbarm- herzig zuſetzte.
Confuſelius ſchrie und bat um Gnade, wel- che er denn auch in ſo fern erhielt, daß ihm ver- goͤnnt wurde, ſo wie er war, dem fernern Pruͤgel- regen zu entlaufen. Er ward aber doch von dem barbariſchen Boͤttcher zum Hauſe hinaus auf die Straße getrieben, worauf dieſer die Thuͤre von innen verriegelte.
Jn dieſem traurigen Zuſtande mußte er lange umhergehn. Zwar pochte er einige mal an, und bat, daß man ihn doch ins Haus und in ſeine Stube laſſen, oder ihm wenigſtens ſein erſtes und
noͤthig-
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ſtehn konnte, ſie liebkoſen zu wollen, und ſagte es
ihrem Manne, einem derben Boͤttcher.
Der Mann rieth ihr, den Magiſter auf den
Abend in die Schlafkammer zu beſtellen; er ſelbſt
wollte verborgen ſein, als ob er nicht zu Hauſe
waͤre.
Dieſes geſchah. Alles gieng nach dem Wun-
ſche des frohen Magiſters. Er nahte ſich ſeinem
Gluͤcke mit ſo ſchnellen Schritten, daß er ſchon
an der Seite ſeiner Schoͤnen Platz nehmen wollte,
als ſie einen mit ihrem Mann verabredeten Anfall
von Huſten bekam, worauf dieſer die Thuͤre oͤfne-
te, hereinſtuͤrzte, und mit ſeinem ſpaniſchen Rohr
dem vor Schrecken halb todten Magiſter unbarm-
herzig zuſetzte.
Confuſelius ſchrie und bat um Gnade, wel-
che er denn auch in ſo fern erhielt, daß ihm ver-
goͤnnt wurde, ſo wie er war, dem fernern Pruͤgel-
regen zu entlaufen. Er ward aber doch von dem
barbariſchen Boͤttcher zum Hauſe hinaus auf die
Straße getrieben, worauf dieſer die Thuͤre von innen
verriegelte.
Jn dieſem traurigen Zuſtande mußte er lange
umhergehn. Zwar pochte er einige mal an, und
bat, daß man ihn doch ins Haus und in ſeine
Stube laſſen, oder ihm wenigſtens ſein erſtes und
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/145>, abgerufen am 27.11.2024.
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