ernähren würde; so stand er wieder von dieser Reise ab: und da er in der ganzen weiten Welt keinen Ort wußte, wohin ihn auch nur ein Funken Hoff- nung lockte, sich erhalten zu können; so blieb ihm nichts weiter übrig, als wieder dahin zu gehn, wo er hergekommen war.
Er kam also wohl behalten zu Hause wieder an, beschloß aber, sich vor dem Vater Busch so lange, als möglich verborgen zu halten.
Das gelang ihm auch einige Zeit: denn wenn ihn sein Weg ja der geraden Linie nach vor Bu- sch[e]ns Hause vorbeiführen mußte, so gieng er doch lieber zwo oder drei lange Straßen um, und wan- derte durch einen ganz andern als den nächsten Weg dahin, wo er zu verrichten hatte.
Bei Herrn Schnitzer war er, als er vom Lande wieder heim kam, sehr willkommen; eben so auch in der Tabagie, wo er als ein Mann an- gesehn wurde, den wohl noch mehr vornehme Herr- schaften eben so gut suchen würden, wie der ver- storbene Baron, ohne dessen Tod er vermuthlich nicht wieder nach Hause gekommen sein würde.
Jn dieser Meinung bestärkte Confuselius die Gesellschaft auf alle Weise, indem er seine in dem Hause des alten Herrn gemachten Bekanntschaf- ten nannte, und nicht genug rühmen konnte, wie
viel
ernaͤhren wuͤrde; ſo ſtand er wieder von dieſer Reiſe ab: und da er in der ganzen weiten Welt keinen Ort wußte, wohin ihn auch nur ein Funken Hoff- nung lockte, ſich erhalten zu koͤnnen; ſo blieb ihm nichts weiter uͤbrig, als wieder dahin zu gehn, wo er hergekommen war.
Er kam alſo wohl behalten zu Hauſe wieder an, beſchloß aber, ſich vor dem Vater Buſch ſo lange, als moͤglich verborgen zu halten.
Das gelang ihm auch einige Zeit: denn wenn ihn ſein Weg ja der geraden Linie nach vor Bu- ſch[e]ns Hauſe vorbeifuͤhren mußte, ſo gieng er doch lieber zwo oder drei lange Straßen um, und wan- derte durch einen ganz andern als den naͤchſten Weg dahin, wo er zu verrichten hatte.
Bei Herrn Schnitzer war er, als er vom Lande wieder heim kam, ſehr willkommen; eben ſo auch in der Tabagie, wo er als ein Mann an- geſehn wurde, den wohl noch mehr vornehme Herr- ſchaften eben ſo gut ſuchen wuͤrden, wie der ver- ſtorbene Baron, ohne deſſen Tod er vermuthlich nicht wieder nach Hauſe gekommen ſein wuͤrde.
Jn dieſer Meinung beſtaͤrkte Confuſelius die Geſellſchaft auf alle Weiſe, indem er ſeine in dem Hauſe des alten Herrn gemachten Bekanntſchaf- ten nannte, und nicht genug ruͤhmen konnte, wie
viel
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ernaͤhren wuͤrde; ſo ſtand er wieder von dieſer Reiſe
ab: und da er in der ganzen weiten Welt keinen
Ort wußte, wohin ihn auch nur ein Funken Hoff-
nung lockte, ſich erhalten zu koͤnnen; ſo blieb ihm
nichts weiter uͤbrig, als wieder dahin zu gehn,
wo er hergekommen war.
Er kam alſo wohl behalten zu Hauſe wieder
an, beſchloß aber, ſich vor dem Vater Buſch ſo
lange, als moͤglich verborgen zu halten.
Das gelang ihm auch einige Zeit: denn wenn
ihn ſein Weg ja der geraden Linie nach vor Bu-
ſchens Hauſe vorbeifuͤhren mußte, ſo gieng er doch
lieber zwo oder drei lange Straßen um, und wan-
derte durch einen ganz andern als den naͤchſten Weg
dahin, wo er zu verrichten hatte.
Bei Herrn Schnitzer war er, als er vom
Lande wieder heim kam, ſehr willkommen; eben
ſo auch in der Tabagie, wo er als ein Mann an-
geſehn wurde, den wohl noch mehr vornehme Herr-
ſchaften eben ſo gut ſuchen wuͤrden, wie der ver-
ſtorbene Baron, ohne deſſen Tod er vermuthlich
nicht wieder nach Hauſe gekommen ſein wuͤrde.
Jn dieſer Meinung beſtaͤrkte Confuſelius die
Geſellſchaft auf alle Weiſe, indem er ſeine in dem
Hauſe des alten Herrn gemachten Bekanntſchaf-
ten nannte, und nicht genug ruͤhmen konnte, wie
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/143>, abgerufen am 27.11.2024.
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