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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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nung machte, er werde ihr seinen Beistand nicht
versagen, weil er sich in sehr bedrängten Umstän-
den befand, aus denen sie ihn zu erlösen, sich
vorgenommen hatte.

Der Hintritt der Frau Schnitzerinn erfolgte
im Herbste des nehmlichen Jahres, da Albrecht
bald nach Ostern die Stadt verlassen hatte. Jn
dem halben Jahre, welches seitdem verlaufen
war, hatte Confuselius schon viele angstvolle
Stunden gehabt: denn Vater Busch suchte ihn
wenigstens eine Woche um die andere mit ziem-
lich derben Mahnbriefen heim; und der arme
Magister hatte schon alle erdenklichen Finten er-
schöpft, um immer wieder Nachsicht zu erhalten.
Ueberdieß fehlte es ihm allenthalben; auch der
Kleidungsgläubiger hatte einige mal mit Ernst an-
gefragt, ob er ihn nicht bald vollends bezahlen
würde?

Dieses war jedoch unter seinen Sorgen noch
die geringste: denn in der Tabagie hatte man im-
mer noch die beste Hoffnung, daß er durch ir-
gend einen Zufall aufkommen werde; und man
schonte ihn hier noch mehr, nachdem sich ein
wichtiger Mann eingefunden hatte, der viel auf
ihn hielt.

Jn

nung machte, er werde ihr ſeinen Beiſtand nicht
verſagen, weil er ſich in ſehr bedraͤngten Umſtaͤn-
den befand, aus denen ſie ihn zu erloͤſen, ſich
vorgenommen hatte.

Der Hintritt der Frau Schnitzerinn erfolgte
im Herbſte des nehmlichen Jahres, da Albrecht
bald nach Oſtern die Stadt verlaſſen hatte. Jn
dem halben Jahre, welches ſeitdem verlaufen
war, hatte Confuſelius ſchon viele angſtvolle
Stunden gehabt: denn Vater Buſch ſuchte ihn
wenigſtens eine Woche um die andere mit ziem-
lich derben Mahnbriefen heim; und der arme
Magiſter hatte ſchon alle erdenklichen Finten er-
ſchoͤpft, um immer wieder Nachſicht zu erhalten.
Ueberdieß fehlte es ihm allenthalben; auch der
Kleidungsglaͤubiger hatte einige mal mit Ernſt an-
gefragt, ob er ihn nicht bald vollends bezahlen
wuͤrde?

Dieſes war jedoch unter ſeinen Sorgen noch
die geringſte: denn in der Tabagie hatte man im-
mer noch die beſte Hoffnung, daß er durch ir-
gend einen Zufall aufkommen werde; und man
ſchonte ihn hier noch mehr, nachdem ſich ein
wichtiger Mann eingefunden hatte, der viel auf
ihn hielt.

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[134/0140] nung machte, er werde ihr ſeinen Beiſtand nicht verſagen, weil er ſich in ſehr bedraͤngten Umſtaͤn- den befand, aus denen ſie ihn zu erloͤſen, ſich vorgenommen hatte. Der Hintritt der Frau Schnitzerinn erfolgte im Herbſte des nehmlichen Jahres, da Albrecht bald nach Oſtern die Stadt verlaſſen hatte. Jn dem halben Jahre, welches ſeitdem verlaufen war, hatte Confuſelius ſchon viele angſtvolle Stunden gehabt: denn Vater Buſch ſuchte ihn wenigſtens eine Woche um die andere mit ziem- lich derben Mahnbriefen heim; und der arme Magiſter hatte ſchon alle erdenklichen Finten er- ſchoͤpft, um immer wieder Nachſicht zu erhalten. Ueberdieß fehlte es ihm allenthalben; auch der Kleidungsglaͤubiger hatte einige mal mit Ernſt an- gefragt, ob er ihn nicht bald vollends bezahlen wuͤrde? Dieſes war jedoch unter ſeinen Sorgen noch die geringſte: denn in der Tabagie hatte man im- mer noch die beſte Hoffnung, daß er durch ir- gend einen Zufall aufkommen werde; und man ſchonte ihn hier noch mehr, nachdem ſich ein wichtiger Mann eingefunden hatte, der viel auf ihn hielt. Jn

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/140>, abgerufen am 23.11.2024.