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Robert, Waldmüller [d. i. Charles Edouard Duboc]: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 203–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Dem Küster stieg das Blut in die Wangen. Er gedachte des heutigen Schleichwegs, des Zaunkletterns, des schwesterlichen Unwillens, und er wagte nicht auf eine Lauterkeit zu pochen, gegen die sich gerade heute so mancher Verdacht geltend machen ließ.

Die Küsterei in Ehren! hub sie nach abermaligem Rübenaustheilen wieder an. Ich will nicht behaupten, was ich nicht weiß. Eure Vorgänger mögen brave Leute gewesen sein, obschon die alte Marga nicht immer so vertrocknet und verhotzelt war, wie sie es seit Eurer Amtsthätigkeit ist. Wo sie herstammt, weiß ich nicht, was Andere darüber wissen wollen, geht mich nichts an. Euer Großoheim ist längst vermodert, und ich will ihm nichts Böses nacherzählen.

Der Küster deutete mit ängstlichen Blicken auf die kleinen Mädchen hin, deren Anwesenheit die Mutter übrigens nach Bauernart noch niemals abgehalten hatte auszusprechen, was ihr gerade in den Mund kam, weßhalb sie auch diesmal des Schwagers Vorsicht nicht theilte.

Aber das weiß ich, fuhr sie fort, indem sie dem kleinen Küsterei-Aspiranten ein trocknes Tuch unterschob, daß mir immer derjenige Eurer Vorgänger der liebste gewesen ist, von dem die Chronik meldet, der Teufel habe ihn mit einem Weibe bethört.

Der von 1730 bis 1735 im Amte gewesene? fragte der Küster, nicht ohne Scheu.

Derselbe, sagte die kugelrunde Schwägerin. Wenn's

Dem Küster stieg das Blut in die Wangen. Er gedachte des heutigen Schleichwegs, des Zaunkletterns, des schwesterlichen Unwillens, und er wagte nicht auf eine Lauterkeit zu pochen, gegen die sich gerade heute so mancher Verdacht geltend machen ließ.

Die Küsterei in Ehren! hub sie nach abermaligem Rübenaustheilen wieder an. Ich will nicht behaupten, was ich nicht weiß. Eure Vorgänger mögen brave Leute gewesen sein, obschon die alte Marga nicht immer so vertrocknet und verhotzelt war, wie sie es seit Eurer Amtsthätigkeit ist. Wo sie herstammt, weiß ich nicht, was Andere darüber wissen wollen, geht mich nichts an. Euer Großoheim ist längst vermodert, und ich will ihm nichts Böses nacherzählen.

Der Küster deutete mit ängstlichen Blicken auf die kleinen Mädchen hin, deren Anwesenheit die Mutter übrigens nach Bauernart noch niemals abgehalten hatte auszusprechen, was ihr gerade in den Mund kam, weßhalb sie auch diesmal des Schwagers Vorsicht nicht theilte.

Aber das weiß ich, fuhr sie fort, indem sie dem kleinen Küsterei-Aspiranten ein trocknes Tuch unterschob, daß mir immer derjenige Eurer Vorgänger der liebste gewesen ist, von dem die Chronik meldet, der Teufel habe ihn mit einem Weibe bethört.

Der von 1730 bis 1735 im Amte gewesene? fragte der Küster, nicht ohne Scheu.

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[0057] Dem Küster stieg das Blut in die Wangen. Er gedachte des heutigen Schleichwegs, des Zaunkletterns, des schwesterlichen Unwillens, und er wagte nicht auf eine Lauterkeit zu pochen, gegen die sich gerade heute so mancher Verdacht geltend machen ließ. Die Küsterei in Ehren! hub sie nach abermaligem Rübenaustheilen wieder an. Ich will nicht behaupten, was ich nicht weiß. Eure Vorgänger mögen brave Leute gewesen sein, obschon die alte Marga nicht immer so vertrocknet und verhotzelt war, wie sie es seit Eurer Amtsthätigkeit ist. Wo sie herstammt, weiß ich nicht, was Andere darüber wissen wollen, geht mich nichts an. Euer Großoheim ist längst vermodert, und ich will ihm nichts Böses nacherzählen. Der Küster deutete mit ängstlichen Blicken auf die kleinen Mädchen hin, deren Anwesenheit die Mutter übrigens nach Bauernart noch niemals abgehalten hatte auszusprechen, was ihr gerade in den Mund kam, weßhalb sie auch diesmal des Schwagers Vorsicht nicht theilte. Aber das weiß ich, fuhr sie fort, indem sie dem kleinen Küsterei-Aspiranten ein trocknes Tuch unterschob, daß mir immer derjenige Eurer Vorgänger der liebste gewesen ist, von dem die Chronik meldet, der Teufel habe ihn mit einem Weibe bethört. Der von 1730 bis 1735 im Amte gewesene? fragte der Küster, nicht ohne Scheu. Derselbe, sagte die kugelrunde Schwägerin. Wenn's

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:58:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:58:19Z)

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Zitationshilfe: Robert, Waldmüller [d. i. Charles Edouard Duboc]: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 203–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waldmueller_allein_1910/57>, abgerufen am 27.11.2024.