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Walcker, Karl: Die Frauenbewegung. Straßburg, 1896.

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für das "Weiterrüsten" Frankreichs), 179 (über die 480000 fran-
zösischen Kriegsfreundinnen), 223, 224. Der "Friedensfreund" Moch,
ein französischer Artilleriekapitän a. D.,17) ist jetzt einer der Redakteure
der "Independance belge". Alle Redakteure scheinen nach S. 31 Fran-
zosen zu sein. Wenn sie Deutsche wären, so würden die französischen
Chauvinisten und auch andere Leute sehr ungehalten sein.

Andererseits zieht sich eine gewisse Vorliebe für französische
Prätensionen, ein großer Mangel an Verständnis für die Rechte und
Jnteressen der Deutschen, Angelsachsen, Russen wie ein roter Faden
durch verschiedene Publikationen der Baronin und mancher ihrer Mit-
arbeiter. Sie wirft z. B. im Jahrgange 1895 ihrer Zeitschrift, S. 161 ff.,
eine elsässisch-lothringische Frage auf. Wie unpassend, gelinde
gesagt, ein solches Verhalten war, kann man auch mit Verweisungen
auf den Jahrgang 1896 zeigen. M. Adler's bezügliche Ausführungen
gegen G. Moch, auf S. 104, enthalten viel Wahres, wenn auch für
uns Deutsche nichts Neues. E. Ducommun, der Herausgeber der Berner
"Correspondance bi-mensuelle" (der früheren "Correspondance
autographiee
"), tadelte 1896 in scharfen Worten das Hineinzerren
jener "Frage" in die Friedensbewegung, und sein Ausspruch wird
von L. Katscher auf S. 224 beistimmend angeführt.

Auf S. 399 des Jahrganges 1896 billigt die Baronin, streng
genommen, trotz der Betonung ihrer abweichenden Meinung, das
Plaidoyer des "Friedensfreundes" M. Adler für den französischen
(höchst ungerechten) Eroberungskrieg gegen Madagaskar. Sie über-
sieht auch, daß dieser Krieg von den Chauvinisten als ein Vorspiel zu
einem noch blutigeren Kriege, einem französisch-russischen Angriff auf
Ostindien, betrachtet wird, und daß er auch ein ultramontaner Schachzug
gegen die protestantischen Eingeborenen und Missionäre der Jnsel
war. Wenn eine Redaktion irgend etwas, z. B. die Ketzer- und Hexen-
verbrennungen oder jenen Krieg wirklich entschieden mißbilligt, so
nimmt sie Plaidoyers für solche Dinge gar nicht auf, auch nicht im
Namen der "Unparteilichkeit", auf die sich die Baronin unlogischer
Weise beruft. Es wäre unpassend, hier seitenlange Citate aus der
Suttner'schen Zeitschrift zu geben. Jch verweise daher hinsichtlich
ihrer Haltung gegenüber Deutschland und Frankreich auf den Jahr-
gang 1895, S. 197; 1896, S. 59-65, 172-174, 217, 235 (die
Briefkasten-Notitz an F. W., d. h. Franz Wirth). Auf derselben Seite
wird in einer für Dr. R. H. in Wien bestimmten Notiz die "segens-

für das „Weiterrüsten“ Frankreichs), 179 (über die 480000 fran-
zösischen Kriegsfreundinnen), 223, 224. Der „Friedensfreund“ Moch,
ein französischer Artilleriekapitän a. D.,17) ist jetzt einer der Redakteure
der «Indépendance belge». Alle Redakteure scheinen nach S. 31 Fran-
zosen zu sein. Wenn sie Deutsche wären, so würden die französischen
Chauvinisten und auch andere Leute sehr ungehalten sein.

Andererseits zieht sich eine gewisse Vorliebe für französische
Prätensionen, ein großer Mangel an Verständnis für die Rechte und
Jnteressen der Deutschen, Angelsachsen, Russen wie ein roter Faden
durch verschiedene Publikationen der Baronin und mancher ihrer Mit-
arbeiter. Sie wirft z. B. im Jahrgange 1895 ihrer Zeitschrift, S. 161 ff.,
eine elsässisch-lothringische Frage auf. Wie unpassend, gelinde
gesagt, ein solches Verhalten war, kann man auch mit Verweisungen
auf den Jahrgang 1896 zeigen. M. Adler's bezügliche Ausführungen
gegen G. Moch, auf S. 104, enthalten viel Wahres, wenn auch für
uns Deutsche nichts Neues. E. Ducommun, der Herausgeber der Berner
«Correspondance bi-mensuelle» (der früheren «Correspondance
autographiée
»), tadelte 1896 in scharfen Worten das Hineinzerren
jener „Frage“ in die Friedensbewegung, und sein Ausspruch wird
von L. Katscher auf S. 224 beistimmend angeführt.

Auf S. 399 des Jahrganges 1896 billigt die Baronin, streng
genommen, trotz der Betonung ihrer abweichenden Meinung, das
Plaidoyer des „Friedensfreundes“ M. Adler für den französischen
(höchst ungerechten) Eroberungskrieg gegen Madagaskar. Sie über-
sieht auch, daß dieser Krieg von den Chauvinisten als ein Vorspiel zu
einem noch blutigeren Kriege, einem französisch-russischen Angriff auf
Ostindien, betrachtet wird, und daß er auch ein ultramontaner Schachzug
gegen die protestantischen Eingeborenen und Missionäre der Jnsel
war. Wenn eine Redaktion irgend etwas, z. B. die Ketzer- und Hexen-
verbrennungen oder jenen Krieg wirklich entschieden mißbilligt, so
nimmt sie Plaidoyers für solche Dinge gar nicht auf, auch nicht im
Namen der „Unparteilichkeit“, auf die sich die Baronin unlogischer
Weise beruft. Es wäre unpassend, hier seitenlange Citate aus der
Suttner'schen Zeitschrift zu geben. Jch verweise daher hinsichtlich
ihrer Haltung gegenüber Deutschland und Frankreich auf den Jahr-
gang 1895, S. 197; 1896, S. 59-65, 172-174, 217, 235 (die
Briefkasten-Notitz an F. W., d. h. Franz Wirth). Auf derselben Seite
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[25/0031] für das „Weiterrüsten“ Frankreichs), 179 (über die 480000 fran- zösischen Kriegsfreundinnen), 223, 224. Der „Friedensfreund“ Moch, ein französischer Artilleriekapitän a. D., ¹⁷⁾ ist jetzt einer der Redakteure der «Indépendance belge». Alle Redakteure scheinen nach S. 31 Fran- zosen zu sein. Wenn sie Deutsche wären, so würden die französischen Chauvinisten und auch andere Leute sehr ungehalten sein. Andererseits zieht sich eine gewisse Vorliebe für französische Prätensionen, ein großer Mangel an Verständnis für die Rechte und Jnteressen der Deutschen, Angelsachsen, Russen wie ein roter Faden durch verschiedene Publikationen der Baronin und mancher ihrer Mit- arbeiter. Sie wirft z. B. im Jahrgange 1895 ihrer Zeitschrift, S. 161 ff., eine elsässisch-lothringische Frage auf. Wie unpassend, gelinde gesagt, ein solches Verhalten war, kann man auch mit Verweisungen auf den Jahrgang 1896 zeigen. M. Adler's bezügliche Ausführungen gegen G. Moch, auf S. 104, enthalten viel Wahres, wenn auch für uns Deutsche nichts Neues. E. Ducommun, der Herausgeber der Berner «Correspondance bi-mensuelle» (der früheren «Correspondance autographiée»), tadelte 1896 in scharfen Worten das Hineinzerren jener „Frage“ in die Friedensbewegung, und sein Ausspruch wird von L. Katscher auf S. 224 beistimmend angeführt. Auf S. 399 des Jahrganges 1896 billigt die Baronin, streng genommen, trotz der Betonung ihrer abweichenden Meinung, das Plaidoyer des „Friedensfreundes“ M. Adler für den französischen (höchst ungerechten) Eroberungskrieg gegen Madagaskar. Sie über- sieht auch, daß dieser Krieg von den Chauvinisten als ein Vorspiel zu einem noch blutigeren Kriege, einem französisch-russischen Angriff auf Ostindien, betrachtet wird, und daß er auch ein ultramontaner Schachzug gegen die protestantischen Eingeborenen und Missionäre der Jnsel war. Wenn eine Redaktion irgend etwas, z. B. die Ketzer- und Hexen- verbrennungen oder jenen Krieg wirklich entschieden mißbilligt, so nimmt sie Plaidoyers für solche Dinge gar nicht auf, auch nicht im Namen der „Unparteilichkeit“, auf die sich die Baronin unlogischer Weise beruft. Es wäre unpassend, hier seitenlange Citate aus der Suttner'schen Zeitschrift zu geben. Jch verweise daher hinsichtlich ihrer Haltung gegenüber Deutschland und Frankreich auf den Jahr- gang 1895, S. 197; 1896, S. 59-65, 172-174, 217, 235 (die Briefkasten-Notitz an F. W., d. h. Franz Wirth). Auf derselben Seite wird in einer für Dr. R. H. in Wien bestimmten Notiz die „segens-

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2018-04-09T14:25:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-04-09T14:25:10Z)

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Zitationshilfe: Walcker, Karl: Die Frauenbewegung. Straßburg, 1896, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walcker_frauenbewegung_1896/31>, abgerufen am 21.11.2024.