Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.werd' ich wieder in deine Arme eilen, und frey die Sie war heftig erschrocken: ihr Auge war über- O Caton ..... rief sie einmal, wie zerfließend, Mein innerer Kampf war fürchterlich. Aber der Geist der Freyheit stieg vor meinem Hilarion konnte nicht folgen. Die Nacht hin- Ueberall hatten die Griechen sich erhoben und werd’ ich wieder in deine Arme eilen, und frey die Sie war heftig erſchrocken: ihr Auge war uͤber- O Caton ..... rief ſie einmal, wie zerfließend, Mein innerer Kampf war fuͤrchterlich. Aber der Geiſt der Freyheit ſtieg vor meinem Hilarion konnte nicht folgen. Die Nacht hin- Ueberall hatten die Griechen ſich erhoben und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0044" n="44"/> werd’ ich wieder in deine Arme eilen, und frey die<lb/> Freye an den Buſen druͤcken.</p><lb/> <p>Sie war heftig erſchrocken: ihr Auge war uͤber-<lb/> fuͤllt mit Thraͤnen. Sie lag halb ohnmaͤchtig an<lb/> meiner Bruſt. Der Alte troͤſtete ſie. Aber ihr<lb/> ſchoͤnes Auge blieb naß noch den ganzen Abend.</p><lb/> <p>O Caton ..... rief ſie einmal, wie zerfließend,<lb/> matt an meinen Lippen bebend. Jch verſtand ſie,<lb/> weinte mit ihr.</p><lb/> <p>Mein innerer Kampf war fuͤrchterlich.</p><lb/> <p>Aber der Geiſt der Freyheit ſtieg vor meinem<lb/> trunkenen Auge, wie ein Rieſe, aus der Erde.<lb/> Jch hatte uͤberwunden, preßte die Geliebte noch<lb/> einmal an meine Bruſt, druͤckte den letzten Kuß<lb/> auf ihre naſſen Wangen und eilte durch die Felſen.</p><lb/> <p>Hilarion konnte nicht folgen. Die Nacht hin-<lb/> durch verſammelten wir uns. Mit Anbruch des<lb/> Tages nahm ich Abſchied von Hilarion uud eilte<lb/> mit meinen Schaaren gegen den Jſthmos.</p><lb/> <p>Ueberall hatten die Griechen ſich erhoben und<lb/> ergriffen wuͤthend die Waffen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [44/0044]
werd’ ich wieder in deine Arme eilen, und frey die
Freye an den Buſen druͤcken.
Sie war heftig erſchrocken: ihr Auge war uͤber-
fuͤllt mit Thraͤnen. Sie lag halb ohnmaͤchtig an
meiner Bruſt. Der Alte troͤſtete ſie. Aber ihr
ſchoͤnes Auge blieb naß noch den ganzen Abend.
O Caton ..... rief ſie einmal, wie zerfließend,
matt an meinen Lippen bebend. Jch verſtand ſie,
weinte mit ihr.
Mein innerer Kampf war fuͤrchterlich.
Aber der Geiſt der Freyheit ſtieg vor meinem
trunkenen Auge, wie ein Rieſe, aus der Erde.
Jch hatte uͤberwunden, preßte die Geliebte noch
einmal an meine Bruſt, druͤckte den letzten Kuß
auf ihre naſſen Wangen und eilte durch die Felſen.
Hilarion konnte nicht folgen. Die Nacht hin-
durch verſammelten wir uns. Mit Anbruch des
Tages nahm ich Abſchied von Hilarion uud eilte
mit meinen Schaaren gegen den Jſthmos.
Ueberall hatten die Griechen ſich erhoben und
ergriffen wuͤthend die Waffen.
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Zitationshilfe: | Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton02_1823/44>, abgerufen am 16.02.2025. |