Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.ter aus seinen Papieren, die zugleich einen tiefen Jn lieblicher Bläue blühet mit dem metall- ter aus ſeinen Papieren, die zugleich einen tiefen Jn lieblicher Blaͤue bluͤhet mit dem metall- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0153" n="153"/> ter aus ſeinen Papieren, die zugleich einen tiefen<lb/> Blick in den ſchrecklichen Zuſtand ſeines verwirrten<lb/> Gemuͤthes geben. Jm Original ſind ſie abgetheilt,<lb/> wie Verſe, nach Pindariſcher Weiſe.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Jn lieblicher Blaͤue bluͤhet mit dem metall-<lb/> enen Dache der Kirchthurm. Den umſchwebet<lb/> Geſchrey der Schwalben, den umgiebt die ruͤhrend-<lb/> ſte Blaͤue. Die Sonne gehet hoch daruͤber und<lb/> faͤrbet das Blech, im Winde aber oben ſtille kraͤhet<lb/> die Fahne. Wenn einer unter der Glocke dann her-<lb/> abgeht, jene Treppen, ein ſtilles Leben iſt es, weil,<lb/> wenn abgeſondert ſo ſehr die Geſtalt iſt, die Bild-<lb/> ſamkeit herauskommt dann des Menſchen. Die<lb/> Fenſter, daraus die Glocken toͤnen, ſind wie Thore<lb/> an Schoͤnheit. Naͤmlich, weil noch der Natur nach<lb/> ſind die Thore, haben dieſe die Aehnlichkeit von<lb/> Baͤumen des Walds. Reinheit aber iſt auch Schoͤn-<lb/> heit. Jnnen aus Verſchiedenem entſteht ein ernſter<lb/> Geiſt. So ſehr einfaͤltig aber die Bilder, ſo ſehr<lb/> heilig ſind die, daß man wirklich oft fuͤrchtet, die<lb/> zu beſchreiben. Die Himmliſchen aber, die immer<lb/> gut ſind, alles zumal, wie Reiche, haben dieſe,<lb/> Tugend und Freude. Der Menſch darf das nach-<lb/> ahmen. Darf, wenn lauter Muͤhe das Leben, ein<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [153/0153]
ter aus ſeinen Papieren, die zugleich einen tiefen
Blick in den ſchrecklichen Zuſtand ſeines verwirrten
Gemuͤthes geben. Jm Original ſind ſie abgetheilt,
wie Verſe, nach Pindariſcher Weiſe.
Jn lieblicher Blaͤue bluͤhet mit dem metall-
enen Dache der Kirchthurm. Den umſchwebet
Geſchrey der Schwalben, den umgiebt die ruͤhrend-
ſte Blaͤue. Die Sonne gehet hoch daruͤber und
faͤrbet das Blech, im Winde aber oben ſtille kraͤhet
die Fahne. Wenn einer unter der Glocke dann her-
abgeht, jene Treppen, ein ſtilles Leben iſt es, weil,
wenn abgeſondert ſo ſehr die Geſtalt iſt, die Bild-
ſamkeit herauskommt dann des Menſchen. Die
Fenſter, daraus die Glocken toͤnen, ſind wie Thore
an Schoͤnheit. Naͤmlich, weil noch der Natur nach
ſind die Thore, haben dieſe die Aehnlichkeit von
Baͤumen des Walds. Reinheit aber iſt auch Schoͤn-
heit. Jnnen aus Verſchiedenem entſteht ein ernſter
Geiſt. So ſehr einfaͤltig aber die Bilder, ſo ſehr
heilig ſind die, daß man wirklich oft fuͤrchtet, die
zu beſchreiben. Die Himmliſchen aber, die immer
gut ſind, alles zumal, wie Reiche, haben dieſe,
Tugend und Freude. Der Menſch darf das nach-
ahmen. Darf, wenn lauter Muͤhe das Leben, ein
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