Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.mich baden im ewigen Licht. Auch du, .... ihr Sie sank in seine Arme, die Liebende! Blu- Noch einmal blickte sie auf, und sah den Va- Lange blieben sie an einander. Er hielt sie, küßte sie: ihr Auge war geschlos- Wir alle schluchzten laut. Phaethon hielt knie- Wir wollten ihn losmachen. Er blickt' uns mich baden im ewigen Licht. Auch du, .... ihr Sie ſank in ſeine Arme, die Liebende! Blu- Noch einmal blickte ſie auf, und ſah den Va- Lange blieben ſie an einander. Er hielt ſie, kuͤßte ſie: ihr Auge war geſchloſ- Wir alle ſchluchzten laut. Phaethon hielt knie- Wir wollten ihn losmachen. Er blickt’ uns <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0146" n="146"/> mich baden im ewigen Licht. Auch du, .... ihr<lb/> Auge blickte ſchmerzlich-liebend auf den Ungluͤckli-<lb/> chen .... auch du wirſt einſt wieder im Licht wal-<lb/> len, wenn deine Seele zu Gott ſchwebet.</p><lb/> <p>Sie ſank in ſeine Arme, die Liebende! Blu-<lb/> men und Locken ruhten auf ihm.</p><lb/> <p>Noch einmal blickte ſie auf, und ſah den Va-<lb/> ter an und die weinende Caͤcilie! Dann ſank ſie<lb/> wieder an Phaethons Bruſt, ſeufzte nur noch in<lb/> einem namenloſen Tone: Rein …!</p><lb/> <p>Lange blieben ſie an einander.</p><lb/> <p>Er hielt ſie, kuͤßte ſie: ihr Auge war geſchloſ-<lb/> ſen, ihre Wangen fuͤhlten ſeine Kuͤſſe nicht mehr;<lb/> ihren Buſen fuͤllte nicht mehr das warme jugendli-<lb/> che Leben.</p><lb/> <p>Wir alle ſchluchzten laut. Phaethon hielt knie-<lb/> end die todte Braut an Mund und Bruſt.</p><lb/> <p>Wir wollten ihn losmachen. Er blickt’ uns<lb/> raſend an, mit funkelndem Auge. Wir ließen ihn.<lb/> Erſtarrt blieben wir ſtehen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [146/0146]
mich baden im ewigen Licht. Auch du, .... ihr
Auge blickte ſchmerzlich-liebend auf den Ungluͤckli-
chen .... auch du wirſt einſt wieder im Licht wal-
len, wenn deine Seele zu Gott ſchwebet.
Sie ſank in ſeine Arme, die Liebende! Blu-
men und Locken ruhten auf ihm.
Noch einmal blickte ſie auf, und ſah den Va-
ter an und die weinende Caͤcilie! Dann ſank ſie
wieder an Phaethons Bruſt, ſeufzte nur noch in
einem namenloſen Tone: Rein …!
Lange blieben ſie an einander.
Er hielt ſie, kuͤßte ſie: ihr Auge war geſchloſ-
ſen, ihre Wangen fuͤhlten ſeine Kuͤſſe nicht mehr;
ihren Buſen fuͤllte nicht mehr das warme jugendli-
che Leben.
Wir alle ſchluchzten laut. Phaethon hielt knie-
end die todte Braut an Mund und Bruſt.
Wir wollten ihn losmachen. Er blickt’ uns
raſend an, mit funkelndem Auge. Wir ließen ihn.
Erſtarrt blieben wir ſtehen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton02_1823 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton02_1823/146 |
Zitationshilfe: | Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton02_1823/146>, abgerufen am 16.07.2024. |