Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.Kind, an ihrer Mutter Brüsten lag und in der Kind, an ihrer Mutter Bruͤſten lag und in der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0097" n="87"/> Kind, an ihrer Mutter Bruͤſten lag und in der<lb/> Wiege mit farbigen Blumen ſpielte — und jetzt<lb/> noch kuͤſſeſt du die vollen Wangen der Jungfrau,<lb/> und ſie erroͤthet nicht, denn deine Lippen ſind<lb/> keuſch! du Reine! Du biſt ja die Erſte, die den<lb/> Menſchen mit freundlichen Armen umfaßt, wenn<lb/> er eintritt in die Welt, und du biſt’s, die den letz-<lb/> ten verklingenden Seufzer von ſeinen Lippen nimmt,<lb/> Goͤttliche! Anbetungswuͤrdige!</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [87/0097]
Kind, an ihrer Mutter Bruͤſten lag und in der
Wiege mit farbigen Blumen ſpielte — und jetzt
noch kuͤſſeſt du die vollen Wangen der Jungfrau,
und ſie erroͤthet nicht, denn deine Lippen ſind
keuſch! du Reine! Du biſt ja die Erſte, die den
Menſchen mit freundlichen Armen umfaßt, wenn
er eintritt in die Welt, und du biſt’s, die den letz-
ten verklingenden Seufzer von ſeinen Lippen nimmt,
Goͤttliche! Anbetungswuͤrdige!
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