Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.Phaethon an Theodor. Jch lebe wie unter den alten Griechen. Denke Jch wartete lang auf sie. Der Busen schlug Durch ihre braunen Locken flochten sich ein Phaethon an Theodor. Jch lebe wie unter den alten Griechen. Denke Jch wartete lang auf ſie. Der Buſen ſchlug Durch ihre braunen Locken flochten ſich ein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0113" n="103"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g">Phaethon an Theodor.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>ch lebe wie unter den alten Griechen. Denke<lb/> dir, ſchild’re dir mein Entzuͤcken! Atalanta iſt mir<lb/> zum erſtenmal geſtanden.</p><lb/> <p>Jch wartete lang auf ſie. Der Buſen ſchlug<lb/> mir heftig und meine Hand zitterte. Vor dem Bil-<lb/> de war ein rother Teppich ausgebreitet. Jetzt gieng<lb/> die Thuͤre auf, Caͤcilie trat mit Atalanta herein.<lb/> Da iſt ſie, ſagte die Mutter, und ließ die Hand<lb/> der Tochter fallen. Die Holde ward roth.</p><lb/> <p>Durch ihre braunen Locken flochten ſich ein<lb/> Paar gluͤhende Roſen, ein blendend weiß Gewand<lb/> umhuͤllte die ſchlanke Geſtalt, und umſchwebte mit<lb/> duͤnnem Flor den jugendlichen Buſen, wie Woͤlkchen<lb/> den rundlich vollen Mond.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [103/0113]
Phaethon an Theodor.
Jch lebe wie unter den alten Griechen. Denke
dir, ſchild’re dir mein Entzuͤcken! Atalanta iſt mir
zum erſtenmal geſtanden.
Jch wartete lang auf ſie. Der Buſen ſchlug
mir heftig und meine Hand zitterte. Vor dem Bil-
de war ein rother Teppich ausgebreitet. Jetzt gieng
die Thuͤre auf, Caͤcilie trat mit Atalanta herein.
Da iſt ſie, ſagte die Mutter, und ließ die Hand
der Tochter fallen. Die Holde ward roth.
Durch ihre braunen Locken flochten ſich ein
Paar gluͤhende Roſen, ein blendend weiß Gewand
umhuͤllte die ſchlanke Geſtalt, und umſchwebte mit
duͤnnem Flor den jugendlichen Buſen, wie Woͤlkchen
den rundlich vollen Mond.
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