Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.

Bild:
<< vorherige Seite

Bist du's? rief er heiter, und zog mich auf
den Marmor.

Und wie wir so eine Zeitlang gegen einander
saßen, da faßt' er mich ins Gesicht und sagte:
Phaethon, ziehe zu uns herüber!

Caton ... stammelt' ich betroffen.

Du hast noch Platz im Haus der Gräfinn,
fuhr er fort. Wir richten dir ein Zimmer ein, dem
Dorfe gegenüber, und du vollendest hier deine Po-
lyxena.

Jch konnte nichts hervorbringen. Schweigend
drückt' ich ihm die Hand.

Cäcilie wünscht, versetzt' er, daß du für sie
deine Polyxena bildest, und Atalanta .....

Jch bebte.

Und Atalanta's Züge seh' ich ja doch in deiner
Phrygerin. Du möchtest wohl, daß sie dir stehe.

Caton! Caton! rief ich schluchzend, und lag
ihm weinend an der Brust.

7

Biſt du’s? rief er heiter, und zog mich auf
den Marmor.

Und wie wir ſo eine Zeitlang gegen einander
ſaßen, da faßt’ er mich ins Geſicht und ſagte:
Phaethon, ziehe zu uns heruͤber!

Caton … ſtammelt’ ich betroffen.

Du haſt noch Platz im Haus der Graͤfinn,
fuhr er fort. Wir richten dir ein Zimmer ein, dem
Dorfe gegenuͤber, und du vollendeſt hier deine Po-
lyxena.

Jch konnte nichts hervorbringen. Schweigend
druͤckt’ ich ihm die Hand.

Caͤcilie wuͤnſcht, verſetzt’ er, daß du fuͤr ſie
deine Polyxena bildeſt, und Atalanta .....

Jch bebte.

Und Atalanta’s Zuͤge ſeh’ ich ja doch in deiner
Phrygerin. Du moͤchteſt wohl, daß ſie dir ſtehe.

Caton! Caton! rief ich ſchluchzend, und lag
ihm weinend an der Bruſt.

7
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0107" n="97"/>
            <p>Bi&#x017F;t du&#x2019;s? rief er heiter, und zog mich auf<lb/>
den Marmor.</p><lb/>
            <p>Und wie wir &#x017F;o eine Zeitlang gegen einander<lb/>
&#x017F;aßen, da faßt&#x2019; er mich ins Ge&#x017F;icht und &#x017F;agte:<lb/>
Phaethon, ziehe zu uns heru&#x0364;ber!</p><lb/>
            <p>Caton &#x2026; &#x017F;tammelt&#x2019; ich betroffen.</p><lb/>
            <p>Du ha&#x017F;t noch Platz im Haus der Gra&#x0364;finn,<lb/>
fuhr er fort. Wir richten dir ein Zimmer ein, dem<lb/>
Dorfe gegenu&#x0364;ber, und du vollende&#x017F;t hier deine Po-<lb/>
lyxena.</p><lb/>
            <p>Jch konnte nichts hervorbringen. Schweigend<lb/>
dru&#x0364;ckt&#x2019; ich ihm die Hand.</p><lb/>
            <p>Ca&#x0364;cilie wu&#x0364;n&#x017F;cht, ver&#x017F;etzt&#x2019; er, daß du fu&#x0364;r &#x017F;ie<lb/>
deine Polyxena bilde&#x017F;t, und Atalanta .....</p><lb/>
            <p>Jch bebte.</p><lb/>
            <p>Und Atalanta&#x2019;s Zu&#x0364;ge &#x017F;eh&#x2019; ich ja doch in deiner<lb/>
Phrygerin. Du mo&#x0364;chte&#x017F;t wohl, daß &#x017F;ie dir &#x017F;tehe.</p><lb/>
            <p>Caton! Caton! rief ich &#x017F;chluchzend, und lag<lb/>
ihm weinend an der Bru&#x017F;t.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">7</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[97/0107] Biſt du’s? rief er heiter, und zog mich auf den Marmor. Und wie wir ſo eine Zeitlang gegen einander ſaßen, da faßt’ er mich ins Geſicht und ſagte: Phaethon, ziehe zu uns heruͤber! Caton … ſtammelt’ ich betroffen. Du haſt noch Platz im Haus der Graͤfinn, fuhr er fort. Wir richten dir ein Zimmer ein, dem Dorfe gegenuͤber, und du vollendeſt hier deine Po- lyxena. Jch konnte nichts hervorbringen. Schweigend druͤckt’ ich ihm die Hand. Caͤcilie wuͤnſcht, verſetzt’ er, daß du fuͤr ſie deine Polyxena bildeſt, und Atalanta ..... Jch bebte. Und Atalanta’s Zuͤge ſeh’ ich ja doch in deiner Phrygerin. Du moͤchteſt wohl, daß ſie dir ſtehe. Caton! Caton! rief ich ſchluchzend, und lag ihm weinend an der Bruſt. 7

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton01_1823
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton01_1823/107
Zitationshilfe: Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton01_1823/107>, abgerufen am 23.11.2024.