Genügen wir uns also dadurch, daß wir für jetzt -- ohne alle egoistische Eitelkeit, ohne Befriedigung, in irgend welcher eigensüchtigen Illusion suchen zu wollen, redlich und mit liebevoller Hingebung an die Hoffnung für das Kunstwerk der Zukunft, -- zunächst das Wesen der Kunst¬ arten prüfen, die heute in ihrer Zersplitterung das allge¬ meine Kunstwesen der Gegenwart ausmachen; stärken wir unsren Blick zu dieser Prüfung an der Kunst der Hellenen, und führen wir dann kühn und gläubig den Schluß auf das große, allgemeinsame Kunstwerk der Zukunft!
II. Der künstlerische Mensch und die von ihm unmittelbar abgeleitete Kunst.
1. Der Mensch als sein eigener künstlerischer Gegenstand und Stoff.
Der Mensch ist ein äußerer und innerer. Die Sinne, denen er sich als künstlerischer Gegenstand darstellt, sind das Auge und das Ohr: dem Auge stellt sich der äußere, dem Ohre der innere Mensch dar.
Genügen wir uns alſo dadurch, daß wir für jetzt — ohne alle egoiſtiſche Eitelkeit, ohne Befriedigung, in irgend welcher eigenſüchtigen Illuſion ſuchen zu wollen, redlich und mit liebevoller Hingebung an die Hoffnung für das Kunſtwerk der Zukunft, — zunächſt das Weſen der Kunſt¬ arten prüfen, die heute in ihrer Zerſplitterung das allge¬ meine Kunſtweſen der Gegenwart ausmachen; ſtärken wir unſren Blick zu dieſer Prüfung an der Kunſt der Hellenen, und führen wir dann kühn und gläubig den Schluß auf das große, allgemeinſame Kunſtwerk der Zukunft!
II. Der künſtleriſche Menſch und die von ihm unmittelbar abgeleitete Kunſt.
1. Der Menſch als ſein eigener künſtleriſcher Gegenſtand und Stoff.
Der Menſch iſt ein äußerer und innerer. Die Sinne, denen er ſich als künſtleriſcher Gegenſtand darſtellt, ſind das Auge und das Ohr: dem Auge ſtellt ſich der äußere, dem Ohre der innere Menſch dar.
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Genügen wir uns alſo dadurch, daß wir für jetzt —
ohne alle egoiſtiſche Eitelkeit, ohne Befriedigung, in irgend
welcher eigenſüchtigen Illuſion ſuchen zu wollen, redlich
und mit liebevoller Hingebung an die Hoffnung für das
Kunſtwerk der Zukunft, — zunächſt das Weſen der Kunſt¬
arten prüfen, die heute in ihrer Zerſplitterung das allge¬
meine Kunſtweſen der Gegenwart ausmachen; ſtärken wir
unſren Blick zu dieſer Prüfung an der Kunſt der Hellenen,
und führen wir dann kühn und gläubig den Schluß auf
das große, allgemeinſame Kunſtwerk der Zukunft!
II.
Der künſtleriſche Menſch und die von ihm
unmittelbar abgeleitete Kunſt.
1.
Der Menſch als ſein eigener künſtleriſcher Gegenſtand und Stoff.
Der Menſch iſt ein äußerer und innerer. Die
Sinne, denen er ſich als künſtleriſcher Gegenſtand darſtellt,
ſind das Auge und das Ohr: dem Auge ſtellt ſich der
äußere, dem Ohre der innere Menſch dar.
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Wagner, Richard: Das Kunstwerk der Zukunft. Leipzig, 1850, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wagner_zukunft_1850/53>, abgerufen am 22.07.2024.
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