Wagner, Richard: Das Kunstwerk der Zukunft. Leipzig, 1850.einzig mögliche Befriedigung ihres Verlangens ihre Erwägen wir, wie diesem warmen, schönen Ver¬ 6. Bisherige Versuche zur Wiedervereinigung der drei menschlichen Kunstarten. Bei übersichtlicher Wahrnehmung des Gebahrens einzig mögliche Befriedigung ihres Verlangens ihre Erwägen wir, wie dieſem warmen, ſchönen Ver¬ 6. Bisherige Verſuche zur Wiedervereinigung der drei menſchlichen Kunſtarten. Bei überſichtlicher Wahrnehmung des Gebahrens <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0145" n="129"/> einzig mögliche Befriedigung ihres Verlangens <hi rendition="#g">ihre<lb/> Selbſtvernichtung</hi>, <hi rendition="#g">ihr Aufgehen in das Leben</hi>,<lb/><hi rendition="#g">in das lebendige Kunſtwerk der Zukunft</hi> von ihr<lb/> bekannt.</p><lb/> <p>Erwägen wir, wie dieſem warmen, ſchönen Ver¬<lb/> langen der Literaturpoeſie einſt entſprochen werden müſſe,<lb/> und überlaſſen wir während deſſen unſere moderne drama¬<lb/> tiſche Dichtkunſt den glorreichen Triumphen ihrer ſtupiden<lb/> Eitelkeit!</p><lb/> </div> <div n="2"> <head>6.<lb/> Bisherige Verſuche zur Wiedervereinigung der drei menſchlichen<lb/> Kunſtarten.<lb/></head> <p>Bei überſichtlicher Wahrnehmung des Gebahrens<lb/> jeder der drei rein menſchlichen Kunſtarten nach ihrem Los¬<lb/> reißen aus dem urſprünglichen Vereine, mußten wir deut¬<lb/> lich erkennen, daß genau da, wo die eine Kunſtart die<lb/> andere berührte, wo die Fähigkeit der andern für die der<lb/> einen eintrat, ſie auch ihre natürliche Gränze fand: über<lb/> dieſe Gränze vermochte ſie ſich von dieſer Kunſtart wieder<lb/> bis zu der dritten, und durch dieſe dritte wieder bis zu ſich<lb/> ſelbſt, bis zu ihrer beſonderſten Eigenthümlichkeit zurück,<lb/> auszudehnen, — jedoch nur nach den natürlichen Geſetzen<lb/> der <hi rendition="#g">Liebe</hi>, der <hi rendition="#g">Hingebung</hi> an das Gemeinſame durch die<lb/> Liebe. Wie der Mann durch die Liebe in die Natur des<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [129/0145]
einzig mögliche Befriedigung ihres Verlangens ihre
Selbſtvernichtung, ihr Aufgehen in das Leben,
in das lebendige Kunſtwerk der Zukunft von ihr
bekannt.
Erwägen wir, wie dieſem warmen, ſchönen Ver¬
langen der Literaturpoeſie einſt entſprochen werden müſſe,
und überlaſſen wir während deſſen unſere moderne drama¬
tiſche Dichtkunſt den glorreichen Triumphen ihrer ſtupiden
Eitelkeit!
6.
Bisherige Verſuche zur Wiedervereinigung der drei menſchlichen
Kunſtarten.
Bei überſichtlicher Wahrnehmung des Gebahrens
jeder der drei rein menſchlichen Kunſtarten nach ihrem Los¬
reißen aus dem urſprünglichen Vereine, mußten wir deut¬
lich erkennen, daß genau da, wo die eine Kunſtart die
andere berührte, wo die Fähigkeit der andern für die der
einen eintrat, ſie auch ihre natürliche Gränze fand: über
dieſe Gränze vermochte ſie ſich von dieſer Kunſtart wieder
bis zu der dritten, und durch dieſe dritte wieder bis zu ſich
ſelbſt, bis zu ihrer beſonderſten Eigenthümlichkeit zurück,
auszudehnen, — jedoch nur nach den natürlichen Geſetzen
der Liebe, der Hingebung an das Gemeinſame durch die
Liebe. Wie der Mann durch die Liebe in die Natur des
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |