gehören, hatte er bis in ihre tiefsten Ab¬ gründe durchdrungen.
Wie aber schon erwähnt ist, so war er nicht bloß ein großer Mahler, sondern auch ein guter Bildhauer, wie auch ein ansehn¬ licher Baumeister. Er war in allen Zweigen der mathematischen Wissenschaften erfahren; ein tiefer Kenner der Musik, ein angenehmer Sänger und Spieler auf der Geige, und ein sinnreicher Dichter. Kurz, wenn er in den fa¬ belhaften Zeiten gelebt hätte, so wäre er un¬ fehlbar für ein Sohn des Apollo gehalten wor¬ den. Ja, er hatte seine Lust daran, sich in aller¬ ley Fertigkeiten, wenn sie auch ganz außer seinem Wege lagen, hervorzuthun. So war er im reiten und regieren der Pferde, so wie auch in der Führung des Degens so wohl geübt, daß ein Unwissender hätte meynen sollen, er habe sein ganzes Leben hindurch diesem allein obgelegen. Mit wunderbaren
gehören, hatte er bis in ihre tiefſten Ab¬ gründe durchdrungen.
Wie aber ſchon erwähnt iſt, ſo war er nicht bloß ein großer Mahler, ſondern auch ein guter Bildhauer, wie auch ein anſehn¬ licher Baumeiſter. Er war in allen Zweigen der mathematiſchen Wiſſenſchaften erfahren; ein tiefer Kenner der Muſik, ein angenehmer Sänger und Spieler auf der Geige, und ein ſinnreicher Dichter. Kurz, wenn er in den fa¬ belhaften Zeiten gelebt hätte, ſo wäre er un¬ fehlbar für ein Sohn des Apollo gehalten wor¬ den. Ja, er hatte ſeine Luſt daran, ſich in aller¬ ley Fertigkeiten, wenn ſie auch ganz außer ſeinem Wege lagen, hervorzuthun. So war er im reiten und regieren der Pferde, ſo wie auch in der Führung des Degens ſo wohl geübt, daß ein Unwiſſender hätte meynen ſollen, er habe ſein ganzes Leben hindurch dieſem allein obgelegen. Mit wunderbaren
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gehören, hatte er bis in ihre tiefſten Ab¬
gründe durchdrungen.
Wie aber ſchon erwähnt iſt, ſo war er
nicht bloß ein großer Mahler, ſondern auch
ein guter Bildhauer, wie auch ein anſehn¬
licher Baumeiſter. Er war in allen Zweigen
der mathematiſchen Wiſſenſchaften erfahren;
ein tiefer Kenner der Muſik, ein angenehmer
Sänger und Spieler auf der Geige, und ein
ſinnreicher Dichter. Kurz, wenn er in den fa¬
belhaften Zeiten gelebt hätte, ſo wäre er un¬
fehlbar für ein Sohn des Apollo gehalten wor¬
den. Ja, er hatte ſeine Luſt daran, ſich in aller¬
ley Fertigkeiten, wenn ſie auch ganz außer
ſeinem Wege lagen, hervorzuthun. So war
er im reiten und regieren der Pferde, ſo wie
auch in der Führung des Degens ſo wohl
geübt, daß ein Unwiſſender hätte meynen
ſollen, er habe ſein ganzes Leben hindurch
dieſem allein obgelegen. Mit wunderbaren
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/83>, abgerufen am 22.11.2024.
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