Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.wie ein goldenes, schützendes Zelt über mir Ach, Jacobo, glaube mir, jetzt bin ich Deinen Jacob's Antwort. Dein lieber Brief, mein sehr theurer An¬ wie ein goldenes, ſchützendes Zelt über mir Ach, Jacobo, glaube mir, jetzt bin ich Deinen Jacob's Antwort. Dein lieber Brief, mein ſehr theurer An¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0065" n="57"/> wie ein goldenes, ſchützendes Zelt über mir<lb/> ausgeſpannt. Oft wache ich auf, weil ich<lb/> dieſen Namen mit ſüßem Klange ausſprechen<lb/> höre, als wenn mich eines von den Raphael¬<lb/> ſchen Engelskindern neckend und liebkoſend<lb/> riefe. Rieſelnde Töne ſchütten dann nach<lb/> und nach die Lücke wieder zu, und holdſe¬<lb/> lige Träume laſſen ſich wieder mit leiſen<lb/> Flügeln auf meine Augen herab. —</p><lb/> <p>Ach, Jacobo, glaube mir, jetzt bin ich<lb/> erſt recht Dein Freund, aber ſpotte nicht<lb/> über</p><lb/> <p rendition="#right">Deinen<lb/> glücklichen Antonio.</p><lb/> <p rendition="#c">Jacob's Antwort.</p><lb/> <p>Dein lieber Brief, mein ſehr theurer An¬<lb/> tonio, hat eine freudige Rührung in mir ver¬<lb/> urſacht. Ich brauche Dir nicht Glück zu<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [57/0065]
wie ein goldenes, ſchützendes Zelt über mir
ausgeſpannt. Oft wache ich auf, weil ich
dieſen Namen mit ſüßem Klange ausſprechen
höre, als wenn mich eines von den Raphael¬
ſchen Engelskindern neckend und liebkoſend
riefe. Rieſelnde Töne ſchütten dann nach
und nach die Lücke wieder zu, und holdſe¬
lige Träume laſſen ſich wieder mit leiſen
Flügeln auf meine Augen herab. —
Ach, Jacobo, glaube mir, jetzt bin ich
erſt recht Dein Freund, aber ſpotte nicht
über
Deinen
glücklichen Antonio.
Jacob's Antwort.
Dein lieber Brief, mein ſehr theurer An¬
tonio, hat eine freudige Rührung in mir ver¬
urſacht. Ich brauche Dir nicht Glück zu
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