glauben willst; und doch ist es so. So we¬ nig als einer Rechenschaft geben kann, wo¬ her er eine rauhe oder eine liebliche Stimme habe, so wenig kann ich Dir sagen, warum die Bilder, unter meiner Hand, grade eine solche und keine andere Gestalt annehmen."
"Die Welt sucht viel Besonderes in mei¬ nen Bildern; und wenn man mich auf dies und jenes Gute darin aufmerksam macht, so muß ich manchmal selber mein Werk mit Lächeln betrachten, daß es so wohl gelun¬ gen ist. Aber es ist wie in einem angeneh¬ men Traum vollendet, und ich habe wäh¬ rend der Arbeit immer mehr an den Gegen¬ stand gedacht, als daran, wie ich ihn vor¬ stellen möchte."
"Wenn Du das, was Du etwa an mei¬ nen Arbeiten Eigenthümliches findest, nicht recht begreifen und nachahmen kannst, so ra¬ the ich Dir, lieber Antonio, Dir sonst einen
glauben willſt; und doch iſt es ſo. So we¬ nig als einer Rechenſchaft geben kann, wo¬ her er eine rauhe oder eine liebliche Stimme habe, ſo wenig kann ich Dir ſagen, warum die Bilder, unter meiner Hand, grade eine ſolche und keine andere Geſtalt annehmen.«
»Die Welt ſucht viel Beſonderes in mei¬ nen Bildern; und wenn man mich auf dies und jenes Gute darin aufmerkſam macht, ſo muß ich manchmal ſelber mein Werk mit Lächeln betrachten, daß es ſo wohl gelun¬ gen iſt. Aber es iſt wie in einem angeneh¬ men Traum vollendet, und ich habe wäh¬ rend der Arbeit immer mehr an den Gegen¬ ſtand gedacht, als daran, wie ich ihn vor¬ ſtellen möchte.«
»Wenn Du das, was Du etwa an mei¬ nen Arbeiten Eigenthümliches findeſt, nicht recht begreifen und nachahmen kannſt, ſo ra¬ the ich Dir, lieber Antonio, Dir ſonſt einen
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glauben willſt; und doch iſt es ſo. So we¬
nig als einer Rechenſchaft geben kann, wo¬
her er eine rauhe oder eine liebliche Stimme
habe, ſo wenig kann ich Dir ſagen, warum
die Bilder, unter meiner Hand, grade eine
ſolche und keine andere Geſtalt annehmen.«
»Die Welt ſucht viel Beſonderes in mei¬
nen Bildern; und wenn man mich auf dies
und jenes Gute darin aufmerkſam macht, ſo
muß ich manchmal ſelber mein Werk mit
Lächeln betrachten, daß es ſo wohl gelun¬
gen iſt. Aber es iſt wie in einem angeneh¬
men Traum vollendet, und ich habe wäh¬
rend der Arbeit immer mehr an den Gegen¬
ſtand gedacht, als daran, wie ich ihn vor¬
ſtellen möchte.«
»Wenn Du das, was Du etwa an mei¬
nen Arbeiten Eigenthümliches findeſt, nicht
recht begreifen und nachahmen kannſt, ſo ra¬
the ich Dir, lieber Antonio, Dir ſonſt einen
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/58>, abgerufen am 24.11.2024.
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