Himmel auf die Welt gesetzt hat, in unser entzücktes Auge zurückgeworfen wird.
Francesco lebte grade unter der ersten Generation der edlen italienischen Künstler, welche um so größere und allgemeinere Ach¬ tung genossen, da sie auf den Trümmern der Barbarey ein ganz neues, glänzendes Reich stifteten; und in der Lombardey war grade Er der Stifter, und gleichsam der erste Fürst dieser neugegründeten Herrschaft. Seine ge¬ schickte Hand vollendete eine unzählbare Men¬ ge von herrlichen Gemählden, die nicht nur durch die ganze Lombardey, (in welcher keine Stadt von sich nachsagen lassen wollte, daß sie nicht wenigstens eine Probe seiner Arbeit besäße,) sondern auch in die andern Gegen¬ den von Italien gingen, und allen Augen, die so glücklich waren sie zu betrachten, sei¬ nen Ruhm laut verkündigten. Die italieni¬ schen Fürsten und Herzoge waren eifersüchtig,
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Himmel auf die Welt geſetzt hat, in unſer entzücktes Auge zurückgeworfen wird.
Franceſco lebte grade unter der erſten Generation der edlen italieniſchen Künſtler, welche um ſo größere und allgemeinere Ach¬ tung genoſſen, da ſie auf den Trümmern der Barbarey ein ganz neues, glänzendes Reich ſtifteten; und in der Lombardey war grade Er der Stifter, und gleichſam der erſte Fürſt dieſer neugegründeten Herrſchaft. Seine ge¬ ſchickte Hand vollendete eine unzählbare Men¬ ge von herrlichen Gemählden, die nicht nur durch die ganze Lombardey, (in welcher keine Stadt von ſich nachſagen laſſen wollte, daß ſie nicht wenigſtens eine Probe ſeiner Arbeit beſäße,) ſondern auch in die andern Gegen¬ den von Italien gingen, und allen Augen, die ſo glücklich waren ſie zu betrachten, ſei¬ nen Ruhm laut verkündigten. Die italieni¬ ſchen Fürſten und Herzoge waren eiferſüchtig,
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Himmel auf die Welt geſetzt hat, in unſer
entzücktes Auge zurückgeworfen wird.
Franceſco lebte grade unter der erſten
Generation der edlen italieniſchen Künſtler,
welche um ſo größere und allgemeinere Ach¬
tung genoſſen, da ſie auf den Trümmern der
Barbarey ein ganz neues, glänzendes Reich
ſtifteten; und in der Lombardey war grade
Er der Stifter, und gleichſam der erſte Fürſt
dieſer neugegründeten Herrſchaft. Seine ge¬
ſchickte Hand vollendete eine unzählbare Men¬
ge von herrlichen Gemählden, die nicht nur
durch die ganze Lombardey, (in welcher keine
Stadt von ſich nachſagen laſſen wollte, daß
ſie nicht wenigſtens eine Probe ſeiner Arbeit
beſäße,) ſondern auch in die andern Gegen¬
den von Italien gingen, und allen Augen,
die ſo glücklich waren ſie zu betrachten, ſei¬
nen Ruhm laut verkündigten. Die italieni¬
ſchen Fürſten und Herzoge waren eiferſüchtig,
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/40>, abgerufen am 21.11.2024.
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