hat, denn keiner liebt so innig das Land mit seiner einheimischen Kunst.
Warum liegt es so fern von mir, daß es mein Fuß nicht in einigen Tagereisen errei¬ chen kann? daß ich dann vor den unsterb¬ lichen Werken der großen Künstler nieder¬ knie, und ihnen alle meine Bewunderung und Liebe bekenne? daß ihre Geister es hö¬ ren, und mich als den getreusten Schüler bewillkommen? --
Wenn zufällig von meinen Freunden die Landkarte aufgeschlagen wird, muß ich sie immer mit Rührung betrachten; ich durch¬ wandre mit meinem Geiste Städte, Flecken und Dörfer, -- ach! und fühle nur zu bald, daß alles nur Einbildung sey.
Wünsch' ich mir doch kein glänzendes Glück dieser Erde; aber soll es mir auch nicht einmal vergönnt seyn, dir, o heilige Kunst, ganz zu leben?
hat, denn keiner liebt ſo innig das Land mit ſeiner einheimiſchen Kunſt.
Warum liegt es ſo fern von mir, daß es mein Fuß nicht in einigen Tagereiſen errei¬ chen kann? daß ich dann vor den unſterb¬ lichen Werken der großen Künſtler nieder¬ knie, und ihnen alle meine Bewunderung und Liebe bekenne? daß ihre Geiſter es hö¬ ren, und mich als den getreuſten Schüler bewillkommen? —
Wenn zufällig von meinen Freunden die Landkarte aufgeſchlagen wird, muß ich ſie immer mit Rührung betrachten; ich durch¬ wandre mit meinem Geiſte Städte, Flecken und Dörfer, — ach! und fühle nur zu bald, daß alles nur Einbildung ſey.
Wünſch' ich mir doch kein glänzendes Glück dieſer Erde; aber ſoll es mir auch nicht einmal vergönnt ſeyn, dir, o heilige Kunſt, ganz zu leben?
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hat, denn keiner liebt ſo innig das Land mit
ſeiner einheimiſchen Kunſt.
Warum liegt es ſo fern von mir, daß es
mein Fuß nicht in einigen Tagereiſen errei¬
chen kann? daß ich dann vor den unſterb¬
lichen Werken der großen Künſtler nieder¬
knie, und ihnen alle meine Bewunderung
und Liebe bekenne? daß ihre Geiſter es hö¬
ren, und mich als den getreuſten Schüler
bewillkommen? —
Wenn zufällig von meinen Freunden die
Landkarte aufgeſchlagen wird, muß ich ſie
immer mit Rührung betrachten; ich durch¬
wandre mit meinem Geiſte Städte, Flecken
und Dörfer, — ach! und fühle nur zu bald,
daß alles nur Einbildung ſey.
Wünſch' ich mir doch kein glänzendes
Glück dieſer Erde; aber ſoll es mir auch
nicht einmal vergönnt ſeyn, dir, o heilige
Kunſt, ganz zu leben?
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/32>, abgerufen am 02.03.2025.
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