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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.

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Ein erhabnes Gloria
Dir und allen Heil'gen weihen,
Tausend Christen zu erfreuen:
Heilige Cäcilia!
Öffne mir der Menschen Geister,
Daß ich ihrer Seelen Meister
Durch die Kraft der Töne sey;
Daß mein Geist die Welt durchklinge,
Sympathetisch sie durchdringe,
Sie berausch in Phantasey! --

Über ein Jahr lang wohl quälte sich und
brütete der arme Joseph in der Einsamkeit
über einen Schritt, den er thun wollte. Eine
unwiderstehliche Macht zog seinen Geist nach
der herrlichen Stadt zurück, die er als ein
Paradies für sich betrachtete; denn er brannte
für Begierde, dort seine Kunst von Grund
aus zu erlernen. Das Verhältniß gegen sei¬
nen Vater aber preßte sein Herz ganz zu¬

Ein erhabnes Gloria
Dir und allen Heil'gen weihen,
Tauſend Chriſten zu erfreuen:
Heilige Cäcilia!
Öffne mir der Menſchen Geiſter,
Daß ich ihrer Seelen Meiſter
Durch die Kraft der Töne ſey;
Daß mein Geiſt die Welt durchklinge,
Sympathetiſch ſie durchdringe,
Sie berauſch in Phantaſey! —

Über ein Jahr lang wohl quälte ſich und
brütete der arme Joſeph in der Einſamkeit
über einen Schritt, den er thun wollte. Eine
unwiderſtehliche Macht zog ſeinen Geiſt nach
der herrlichen Stadt zurück, die er als ein
Paradies für ſich betrachtete; denn er brannte
für Begierde, dort ſeine Kunſt von Grund
aus zu erlernen. Das Verhältniß gegen ſei¬
nen Vater aber preßte ſein Herz ganz zu¬

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[250/0258] Ein erhabnes Gloria Dir und allen Heil'gen weihen, Tauſend Chriſten zu erfreuen: Heilige Cäcilia! Öffne mir der Menſchen Geiſter, Daß ich ihrer Seelen Meiſter Durch die Kraft der Töne ſey; Daß mein Geiſt die Welt durchklinge, Sympathetiſch ſie durchdringe, Sie berauſch in Phantaſey! — Über ein Jahr lang wohl quälte ſich und brütete der arme Joſeph in der Einſamkeit über einen Schritt, den er thun wollte. Eine unwiderſtehliche Macht zog ſeinen Geiſt nach der herrlichen Stadt zurück, die er als ein Paradies für ſich betrachtete; denn er brannte für Begierde, dort ſeine Kunſt von Grund aus zu erlernen. Das Verhältniß gegen ſei¬ nen Vater aber preßte ſein Herz ganz zu¬

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Zitationshilfe: Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/258>, abgerufen am 27.11.2024.