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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.

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der heutigen Künstler: ihre Bilder, in Ka¬
pellen und an Altären, gaben dem, der da¬
vor kniete und betete, die heiligsten Gesin¬
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, war wegen seiner herrlichen
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rius der Dreyzehnte eine vorzügliche in sei¬
nem Gemache zur Privatandacht bey sich
hatte. Ein andrer, Fra Giovanni Ange¬
lico da Fiesole
, Mahler und Dominika¬
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strengen und gottesfürchtigen Lebens beson¬
ders berühmt. Er kümmerte sich gar nicht
um die Welt, schlug sogar die Würde eines
Erzbischoffs aus, die der Pabst ihm antrug,
und lebte immer still, ruhig, demüthig und
einsam. Jedesmal, bevor er zu mahlen an¬
fing, pflegte er zu beten; dann ging er ans
Werk, und führte es aus, wie der Himmel
es ihm eingegeben hatte, ohne weiter darüber

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der heutigen Künſtler: ihre Bilder, in Ka¬
pellen und an Altären, gaben dem, der da¬
vor kniete und betete, die heiligſten Geſin¬
nungen ein. Einer der alten Männer, Lip¬
po Dalmaſio
, war wegen ſeiner herrlichen
Madonnen berühmt, wovon Pabſt Grego¬
rius der Dreyzehnte eine vorzügliche in ſei¬
nem Gemache zur Privatandacht bey ſich
hatte. Ein andrer, Fra Giovanni Ange¬
lico da Fieſole
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nermönch zu Florenz, war wegen ſeines
ſtrengen und gottesfürchtigen Lebens beſon¬
ders berühmt. Er kümmerte ſich gar nicht
um die Welt, ſchlug ſogar die Würde eines
Erzbiſchoffs aus, die der Pabſt ihm antrug,
und lebte immer ſtill, ruhig, demüthig und
einſam. Jedesmal, bevor er zu mahlen an¬
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[224/0232] der heutigen Künſtler: ihre Bilder, in Ka¬ pellen und an Altären, gaben dem, der da¬ vor kniete und betete, die heiligſten Geſin¬ nungen ein. Einer der alten Männer, Lip¬ po Dalmaſio, war wegen ſeiner herrlichen Madonnen berühmt, wovon Pabſt Grego¬ rius der Dreyzehnte eine vorzügliche in ſei¬ nem Gemache zur Privatandacht bey ſich hatte. Ein andrer, Fra Giovanni Ange¬ lico da Fieſole, Mahler und Dominika¬ nermönch zu Florenz, war wegen ſeines ſtrengen und gottesfürchtigen Lebens beſon¬ ders berühmt. Er kümmerte ſich gar nicht um die Welt, ſchlug ſogar die Würde eines Erzbiſchoffs aus, die der Pabſt ihm antrug, und lebte immer ſtill, ruhig, demüthig und einſam. Jedesmal, bevor er zu mahlen an¬ fing, pflegte er zu beten; dann ging er ans Werk, und führte es aus, wie der Himmel es ihm eingegeben hatte, ohne weiter darüber zu

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Zitationshilfe: Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/232>, abgerufen am 22.11.2024.