mern zu reißen, einen Geist auf die Erde herabzuschicken, welcher durchaus, in jeg¬ lichem Theile aller Kunst, durch eigene Kraft sollte Meister werden. Er sollte der Welt ein Vorbild aufstellen, was Vollkommenheit sey in der Kunst des Zeichnens, der Umrisse, und der Lichter und Schatten, (welche den Bildern die Rundung geben;) und wie man als Bildhauer mit Einsicht arbeiten müsse, und auf welche Weise man Gebäuden Fe¬ stigkeit, Bequemlichkeit, schöne Verhältnisse, Annehmlichkeit und Reichthum an allerley Zierrathen der Baukunst zu geben habe. Überdas aber wollte der Himmel ihm die wahre Tugendweisheit zur Begleitung, und die süße Kunst der Musen zur Zierde geben, auf daß die Welt ihn vor allen bewundern und erwählen sollte zum Spiegel und Mu¬ ster im Leben, in Werken, in Heiligkeit der Sitten, ja in allem irdischen Wandel, und
mern zu reißen, einen Geiſt auf die Erde herabzuſchicken, welcher durchaus, in jeg¬ lichem Theile aller Kunſt, durch eigene Kraft ſollte Meiſter werden. Er ſollte der Welt ein Vorbild aufſtellen, was Vollkommenheit ſey in der Kunſt des Zeichnens, der Umriſſe, und der Lichter und Schatten, (welche den Bildern die Rundung geben;) und wie man als Bildhauer mit Einſicht arbeiten müſſe, und auf welche Weiſe man Gebäuden Fe¬ ſtigkeit, Bequemlichkeit, ſchöne Verhältniſſe, Annehmlichkeit und Reichthum an allerley Zierrathen der Baukunſt zu geben habe. Überdas aber wollte der Himmel ihm die wahre Tugendweisheit zur Begleitung, und die ſüße Kunſt der Muſen zur Zierde geben, auf daß die Welt ihn vor allen bewundern und erwählen ſollte zum Spiegel und Mu¬ ſter im Leben, in Werken, in Heiligkeit der Sitten, ja in allem irdiſchen Wandel, und
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mern zu reißen, einen Geiſt auf die Erde
herabzuſchicken, welcher durchaus, in jeg¬
lichem Theile aller Kunſt, durch eigene Kraft
ſollte Meiſter werden. Er ſollte der Welt
ein Vorbild aufſtellen, was Vollkommenheit
ſey in der Kunſt des Zeichnens, der Umriſſe,
und der Lichter und Schatten, (welche den
Bildern die Rundung geben;) und wie man
als Bildhauer mit Einſicht arbeiten müſſe,
und auf welche Weiſe man Gebäuden Fe¬
ſtigkeit, Bequemlichkeit, ſchöne Verhältniſſe,
Annehmlichkeit und Reichthum an allerley
Zierrathen der Baukunſt zu geben habe.
Überdas aber wollte der Himmel ihm die
wahre Tugendweisheit zur Begleitung, und
die ſüße Kunſt der Muſen zur Zierde geben,
auf daß die Welt ihn vor allen bewundern
und erwählen ſollte zum Spiegel und Mu¬
ſter im Leben, in Werken, in Heiligkeit der
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/177>, abgerufen am 27.11.2024.
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