Seele, halten sie fest, und zwingen sie gleichsam zur Theilnahme und zum Beha¬ gen; und wenn sie überdies mit einem ge¬ wissen poetischen Schwunge die Phan¬ tasie anfallen und aufregen, so können sie das Gemüth in einer hohen und begeisterten Spannung erhalten. Daneben möcht' ich auch noch sagen, daß solchen ausgezeichne¬ ten Geistern, wie dieser Piero di Cosimo war, vom Himmel eine wunderbare geheime Gewalt eingepflanzt zu seyn scheinet, durch die fremden und außerordentlichen Dinge, welche sie thun, die Köpfe, auch des gemei¬ nen großen Haufens, einzunehmen. --
Obwohl Piero von seiner unruhigen fin¬ stern Phantasie unaufhörlich geneckt, umher¬ gejagt und ermüdet ward; so hatte der Him¬ mel ihm doch ein hohes Alter beschieden; ja, wie er dem achtzigsten Jahre nahe kam, ward sein Geist von immer wilderen Phan¬
Seele, halten ſie feſt, und zwingen ſie gleichſam zur Theilnahme und zum Beha¬ gen; und wenn ſie überdies mit einem ge¬ wiſſen poetiſchen Schwunge die Phan¬ taſie anfallen und aufregen, ſo können ſie das Gemüth in einer hohen und begeiſterten Spannung erhalten. Daneben möcht' ich auch noch ſagen, daß ſolchen ausgezeichne¬ ten Geiſtern, wie dieſer Piero di Coſimo war, vom Himmel eine wunderbare geheime Gewalt eingepflanzt zu ſeyn ſcheinet, durch die fremden und außerordentlichen Dinge, welche ſie thun, die Köpfe, auch des gemei¬ nen großen Haufens, einzunehmen. —
Obwohl Piero von ſeiner unruhigen fin¬ ſtern Phantaſie unaufhörlich geneckt, umher¬ gejagt und ermüdet ward; ſo hatte der Him¬ mel ihm doch ein hohes Alter beſchieden; ja, wie er dem achtzigſten Jahre nahe kam, ward ſein Geiſt von immer wilderen Phan¬
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Seele, halten ſie feſt, und zwingen ſie
gleichſam zur Theilnahme und zum Beha¬
gen; und wenn ſie überdies mit einem ge¬
wiſſen poetiſchen Schwunge die Phan¬
taſie anfallen und aufregen, ſo können ſie
das Gemüth in einer hohen und begeiſterten
Spannung erhalten. Daneben möcht' ich
auch noch ſagen, daß ſolchen ausgezeichne¬
ten Geiſtern, wie dieſer Piero di Coſimo
war, vom Himmel eine wunderbare geheime
Gewalt eingepflanzt zu ſeyn ſcheinet, durch
die fremden und außerordentlichen Dinge,
welche ſie thun, die Köpfe, auch des gemei¬
nen großen Haufens, einzunehmen. —
Obwohl Piero von ſeiner unruhigen fin¬
ſtern Phantaſie unaufhörlich geneckt, umher¬
gejagt und ermüdet ward; ſo hatte der Him¬
mel ihm doch ein hohes Alter beſchieden; ja,
wie er dem achtzigſten Jahre nahe kam,
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/159>, abgerufen am 27.11.2024.
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