Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite
Und dabey hat uns der Herr der Dinge
Kron' und Zepter gnädiglich verliehen,
Und bey unsrer langen Geistesarbeit
Uns mit silberweißem Haupt gesegnet.
Doch, wir kommen jetzt dahergezogen,
Aus dem Lande, wo die Sonn' emporsteigt,
Um die ganze Weisheit unsrer Jahre,
Unsre ganze Wissenschaft und Kenntniß,
Ach! vor Dir, Du wunderbares Kindlein,
Demuthvoll hier in den Staub zu legen,
Und in unsern goldnen Königsmänteln,
Und mit unsern silberweißen Häuptern,
Ehrfurchtsvoll uns hier vor Dir zu beugen,
Hier zu huldigen und anzubeten.
Und zum Zeichen unsrer tiefen Ehrfurcht
Bringen wir Dir Myrrhen, Gold und Weihrauch,
Als ein würdig Opfer unsrer Andacht,
Wie wir es zu geben nur vermögen.
Maria.
Ach! preise, meine Seele, den Herrn!
Daß er mich so herrlich gemacht hat,
So hoch erhoben vor allem Volke!
Und dabey hat uns der Herr der Dinge
Kron' und Zepter gnädiglich verliehen,
Und bey unſrer langen Geiſtesarbeit
Uns mit ſilberweißem Haupt geſegnet.
Doch, wir kommen jetzt dahergezogen,
Aus dem Lande, wo die Sonn' emporſteigt,
Um die ganze Weisheit unſrer Jahre,
Unſre ganze Wiſſenſchaft und Kenntniß,
Ach! vor Dir, Du wunderbares Kindlein,
Demuthvoll hier in den Staub zu legen,
Und in unſern goldnen Königsmänteln,
Und mit unſern ſilberweißen Häuptern,
Ehrfurchtsvoll uns hier vor Dir zu beugen,
Hier zu huldigen und anzubeten.
Und zum Zeichen unſrer tiefen Ehrfurcht
Bringen wir Dir Myrrhen, Gold und Weihrauch,
Als ein würdig Opfer unſrer Andacht,
Wie wir es zu geben nur vermögen.
Maria.
Ach! preiſe, meine Seele, den Herrn!
Daß er mich ſo herrlich gemacht hat,
So hoch erhoben vor allem Volke!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0102" n="94"/>
              <lg n="2">
                <l>Und dabey hat uns der Herr der Dinge</l><lb/>
                <l>Kron' und Zepter gnädiglich verliehen,</l><lb/>
                <l>Und bey un&#x017F;rer langen Gei&#x017F;tesarbeit</l><lb/>
                <l>Uns mit &#x017F;ilberweißem Haupt ge&#x017F;egnet.</l><lb/>
                <l>Doch, wir kommen jetzt dahergezogen,</l><lb/>
                <l>Aus dem Lande, wo die Sonn' empor&#x017F;teigt,</l><lb/>
                <l>Um die ganze Weisheit un&#x017F;rer Jahre,</l><lb/>
                <l>Un&#x017F;re ganze Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft und Kenntniß,</l><lb/>
                <l>Ach! vor Dir, Du wunderbares Kindlein,</l><lb/>
                <l>Demuthvoll hier in den Staub zu legen,</l><lb/>
                <l>Und in un&#x017F;ern goldnen Königsmänteln,</l><lb/>
                <l>Und mit un&#x017F;ern &#x017F;ilberweißen Häuptern,</l><lb/>
                <l>Ehrfurchtsvoll uns hier vor Dir zu beugen,</l><lb/>
                <l>Hier zu huldigen und anzubeten.</l><lb/>
                <l>Und zum Zeichen un&#x017F;rer tiefen Ehrfurcht</l><lb/>
                <l>Bringen wir Dir Myrrhen, Gold und Weihrauch,</l><lb/>
                <l>Als ein würdig Opfer un&#x017F;rer Andacht,</l><lb/>
                <l>Wie wir es zu geben nur vermögen.</l><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </div>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#g">Maria.</hi><lb/>
            </head>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Ach! prei&#x017F;e, meine Seele, den Herrn!</l><lb/>
                <l>Daß er mich &#x017F;o herrlich gemacht hat,</l><lb/>
                <l>So hoch erhoben vor allem Volke!</l><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0102] Und dabey hat uns der Herr der Dinge Kron' und Zepter gnädiglich verliehen, Und bey unſrer langen Geiſtesarbeit Uns mit ſilberweißem Haupt geſegnet. Doch, wir kommen jetzt dahergezogen, Aus dem Lande, wo die Sonn' emporſteigt, Um die ganze Weisheit unſrer Jahre, Unſre ganze Wiſſenſchaft und Kenntniß, Ach! vor Dir, Du wunderbares Kindlein, Demuthvoll hier in den Staub zu legen, Und in unſern goldnen Königsmänteln, Und mit unſern ſilberweißen Häuptern, Ehrfurchtsvoll uns hier vor Dir zu beugen, Hier zu huldigen und anzubeten. Und zum Zeichen unſrer tiefen Ehrfurcht Bringen wir Dir Myrrhen, Gold und Weihrauch, Als ein würdig Opfer unſrer Andacht, Wie wir es zu geben nur vermögen. Maria. Ach! preiſe, meine Seele, den Herrn! Daß er mich ſo herrlich gemacht hat, So hoch erhoben vor allem Volke!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/102
Zitationshilfe: Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/102>, abgerufen am 21.12.2024.