Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.LUISE Fanden Kien und Reiser, und sammelten;dann zu dem Buchhain Eilten sie, links im Thal, wo der Äst' ein unendlicher Abfall Unter Laub und Gesträuch rings moderte. Aber der Hausknecht 260 Fing die sprühenden Funken des Stals in schwammigen Zunder, Fasst' ihn in trockenes Laub, und schwang mit Gewalt, bis dem dickern Qualm aufleuchtendes Feuer entloderte; häufte geschickt dann Reiser und Kien, dass die Flamme, des Harzes froh, durch den Holzstoss Knatterte, finsteren Rauch seitwärts auf- dampfend zum Himmel. 265 Jezt wo der Wind in die Glut einsausete, stellt' er den Dreifuss LUISE Fanden Kien und Reiſer, und ſammelten;dann zu dem Buchhain Eilten ſie, links im Thal, wo der Äſt’ ein unendlicher Abfall Unter Laub und Geſträuch rings moderte. Aber der Hausknecht 260 Fing die ſprühenden Funken des Stals in ſchwammigen Zunder, Faſst’ ihn in trockenes Laub, und ſchwang mit Gewalt, bis dem dickern Qualm aufleuchtendes Feuer entloderte; häufte geſchickt dann Reiſer und Kien, daſs die Flamme, des Harzes froh, durch den Holzſtoſs Knatterte, finſteren Rauch ſeitwärts auf- dampfend zum Himmel. 265 Jezt wo der Wind in die Glut einſauſete, ſtellt’ er den Dreifuſs <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0046" n="36"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">LUISE</hi></fw><lb/> Fanden Kien und Reiſer, und ſammelten;<lb/> dann zu dem Buchhain<lb/> Eilten ſie, links im Thal, wo der Äſt’<lb/> ein unendlicher Abfall<lb/> Unter Laub und Geſträuch rings moderte.<lb/> Aber der Hausknecht <lb n="260"/> Fing die ſprühenden Funken des Stals<lb/> in ſchwammigen Zunder,<lb/> Faſst’ ihn in trockenes Laub, und ſchwang<lb/> mit Gewalt, bis dem dickern<lb/> Qualm aufleuchtendes Feuer entloderte;<lb/> häufte geſchickt dann<lb/> Reiſer und Kien, daſs die Flamme, des<lb/> Harzes froh, durch den Holzſtoſs<lb/> Knatterte, finſteren Rauch ſeitwärts auf-<lb/> dampfend zum Himmel. <lb n="265"/> Jezt wo der Wind in die Glut einſauſete,<lb/> ſtellt’ er den Dreifuſs<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0046]
LUISE
Fanden Kien und Reiſer, und ſammelten;
dann zu dem Buchhain
Eilten ſie, links im Thal, wo der Äſt’
ein unendlicher Abfall
Unter Laub und Geſträuch rings moderte.
Aber der Hausknecht 260
Fing die ſprühenden Funken des Stals
in ſchwammigen Zunder,
Faſst’ ihn in trockenes Laub, und ſchwang
mit Gewalt, bis dem dickern
Qualm aufleuchtendes Feuer entloderte;
häufte geſchickt dann
Reiſer und Kien, daſs die Flamme, des
Harzes froh, durch den Holzſtoſs
Knatterte, finſteren Rauch ſeitwärts auf-
dampfend zum Himmel. 265
Jezt wo der Wind in die Glut einſauſete,
ſtellt’ er den Dreifuſs
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Zitationshilfe: | Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_luise_1795/46>, abgerufen am 16.02.2025. |