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Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.

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DRITTE IDYLLE
Dir die Äugelein zu, die mir die Seele
bezaubern!
O du mein auf ewig! Nur wenige Stun-
den, und ewig
Sind wir vereint; und der Segen des red-
lichsten unter den Vätern
Folgt uns nach, und der Segen der red-
lichsten unter den Müttern!
Aber komm doch hinunter, du süsse Braut!
Dein liebes 235
Väterchen muss sich ja freun, und Müt-
terchen, dass du so schön bist!
Also sprach der Jüngling, und ahndete
nicht, was bevorstand.
Schnell dann am Arme gefasst entführt'
er sie, welche vergebens
Schuz von Amalia flehte, mit sanfter Ge-
walt aus der Kammer.

K

DRITTE IDYLLE
Dir die Äugelein zu, die mir die Seele
bezaubern!
O du mein auf ewig! Nur wenige Stun-
den, und ewig
Sind wir vereint; und der Segen des red-
lichſten unter den Vätern
Folgt uns nach, und der Segen der red-
lichſten unter den Müttern!
Aber komm doch hinunter, du ſüſse Braut!
Dein liebes 235
Väterchen muſs ſich ja freun, und Müt-
terchen, daſs du ſo ſchön biſt!
Alſo ſprach der Jüngling, und ahndete
nicht, was bevorſtand.
Schnell dann am Arme gefaſst entführt’
er ſie, welche vergebens
Schuz von Amalia flehte, mit ſanfter Ge-
walt aus der Kammer.

K
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[145/0159] DRITTE IDYLLE Dir die Äugelein zu, die mir die Seele bezaubern! O du mein auf ewig! Nur wenige Stun- den, und ewig Sind wir vereint; und der Segen des red- lichſten unter den Vätern Folgt uns nach, und der Segen der red- lichſten unter den Müttern! Aber komm doch hinunter, du ſüſse Braut! Dein liebes 235 Väterchen muſs ſich ja freun, und Müt- terchen, daſs du ſo ſchön biſt! Alſo ſprach der Jüngling, und ahndete nicht, was bevorſtand. Schnell dann am Arme gefaſst entführt’ er ſie, welche vergebens Schuz von Amalia flehte, mit ſanfter Ge- walt aus der Kammer. K

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Zitationshilfe: Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_luise_1795/159>, abgerufen am 24.11.2024.