Die Schlacht ist gewonnen, aber darf er auch mit diesem Flehn dem Vater nahn? Wird sein frostig Alter die Hoheit meiner Liebe fassen? Wird er nicht zürnen, daß in des Helden Brust eine andere Leidenschaft, als die für den Ruhm glühte? Wird er nicht fordern, daß ich eine Gattin aus den hohen Geschlechtern erkiese? Doch muß ich ihm das Herz offenbaren.
Der Feind zog weiter ins Land; Guido ge¬ wann Freiheit, Neu-Karthago, die stolze Wett¬ eifrerin mit jener Stadt im tiefen Alterthum, der sie Namen und Standpunkt abborgte, zu belagern. Der Hof hatte sich jedoch schon flie¬ hend entfernt, den Weg zu einer anderen großen Hauptstadt im Innern von Afrika genommen. Diese lag an den Quellen des Senegal, war aber noch weit von der Vollendung entfernt, welche man ihr zu geben dachte.
Es wird hier nöthig, die Geschichte dieses Erdtheils in den letzten Jahrhunderten nachzu¬ holen.
Gegen das Ende des neunzehnten waren es endlich die Europäer müde, Hohn und Schmach von den Staaten Marokko u. s. w. zu dulden. Ein Heer setzte nach Algier über, nahm diese
Die Schlacht iſt gewonnen, aber darf er auch mit dieſem Flehn dem Vater nahn? Wird ſein froſtig Alter die Hoheit meiner Liebe faſſen? Wird er nicht zuͤrnen, daß in des Helden Bruſt eine andere Leidenſchaft, als die fuͤr den Ruhm gluͤhte? Wird er nicht fordern, daß ich eine Gattin aus den hohen Geſchlechtern erkieſe? Doch muß ich ihm das Herz offenbaren.
Der Feind zog weiter ins Land; Guido ge¬ wann Freiheit, Neu-Karthago, die ſtolze Wett¬ eifrerin mit jener Stadt im tiefen Alterthum, der ſie Namen und Standpunkt abborgte, zu belagern. Der Hof hatte ſich jedoch ſchon flie¬ hend entfernt, den Weg zu einer anderen großen Hauptſtadt im Innern von Afrika genommen. Dieſe lag an den Quellen des Senegal, war aber noch weit von der Vollendung entfernt, welche man ihr zu geben dachte.
Es wird hier noͤthig, die Geſchichte dieſes Erdtheils in den letzten Jahrhunderten nachzu¬ holen.
Gegen das Ende des neunzehnten waren es endlich die Europaͤer muͤde, Hohn und Schmach von den Staaten Marokko u. ſ. w. zu dulden. Ein Heer ſetzte nach Algier uͤber, nahm dieſe
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Die Schlacht iſt gewonnen, aber darf er auch
mit dieſem Flehn dem Vater nahn? Wird ſein
froſtig Alter die Hoheit meiner Liebe faſſen?
Wird er nicht zuͤrnen, daß in des Helden Bruſt
eine andere Leidenſchaft, als die fuͤr den Ruhm
gluͤhte? Wird er nicht fordern, daß ich eine
Gattin aus den hohen Geſchlechtern erkieſe?
Doch muß ich ihm das Herz offenbaren.
Der Feind zog weiter ins Land; Guido ge¬
wann Freiheit, Neu-Karthago, die ſtolze Wett¬
eifrerin mit jener Stadt im tiefen Alterthum,
der ſie Namen und Standpunkt abborgte, zu
belagern. Der Hof hatte ſich jedoch ſchon flie¬
hend entfernt, den Weg zu einer anderen großen
Hauptſtadt im Innern von Afrika genommen.
Dieſe lag an den Quellen des Senegal, war
aber noch weit von der Vollendung entfernt,
welche man ihr zu geben dachte.
Es wird hier noͤthig, die Geſchichte dieſes
Erdtheils in den letzten Jahrhunderten nachzu¬
holen.
Gegen das Ende des neunzehnten waren es
endlich die Europaͤer muͤde, Hohn und Schmach
von den Staaten Marokko u. ſ. w. zu dulden.
Ein Heer ſetzte nach Algier uͤber, nahm dieſe
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/361>, abgerufen am 24.11.2024.
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