Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810.Speise mehr vorhanden. Nun glaubte er das Er hieb mit seinem Schwerte ein Glied da¬ Aber die Feuerung drohte auszugehn. Nur Da wachte Guido einst von einem starken Fürchterlich erhabenes Schauspiel, doch freu¬ Speiſe mehr vorhanden. Nun glaubte er das Er hieb mit ſeinem Schwerte ein Glied da¬ Aber die Feuerung drohte auszugehn. Nur Da wachte Guido einſt von einem ſtarken Fuͤrchterlich erhabenes Schauſpiel, doch freu¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0337" n="325"/> Speiſe mehr vorhanden. Nun glaubte er das<lb/> Geſpenſt des Todes ſchon zu ſehn. Wo wir<lb/> nicht mehr ſterben, ſagte er ſich, dort ſeh ich<lb/> Ini wieder. Doch ſein Auge fiel auf den Eis¬<lb/> baͤren am Schlitten. Daran hatte er noch nicht<lb/> gedacht. Die Kaͤlte hatte ihn vollkommen er¬<lb/> halten. Freudige Ueberraſchung!</p><lb/> <p>Er hieb mit ſeinem Schwerte ein Glied da¬<lb/> von traf Anſtalt es zu braten. Herrliche Koſt<lb/> in der Noth! Das Thier war groß. Wirklich<lb/> konnte er Monate lang davon zehren.</p><lb/> <p>Aber die Feuerung drohte auszugehn. Nur<lb/> auf wenige Tage noch, nach dem Maaße von<lb/> dort, wo Tag und Nacht gewoͤhnlich wechſeln,<lb/> gab es Stoff die kleine Flamme zu unterhalten.<lb/> Wohlan, Ergebung!</p><lb/> <p>Da wachte Guido einſt von einem ſtarken<lb/> Getoͤſe auf. Was iſt das? Er ſieht hinaus.<lb/> Eine hohe Feuerſaͤule. Der nahe Vulkan ſpeit<lb/> Schlacken-Hagel um ihn, Lava ſchlaͤngelt ſich<lb/> in Baͤchen an den Gletſcherkuppen, und verſin¬<lb/> ket im geſchmolzenen Schnee.</p><lb/> <p>Fuͤrchterlich erhabenes Schauſpiel, doch freu¬<lb/> debringend dem, der allein vom Feuer Ret¬<lb/> tung hoffen kann. Warm iſt die ganze Luft von<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [325/0337]
Speiſe mehr vorhanden. Nun glaubte er das
Geſpenſt des Todes ſchon zu ſehn. Wo wir
nicht mehr ſterben, ſagte er ſich, dort ſeh ich
Ini wieder. Doch ſein Auge fiel auf den Eis¬
baͤren am Schlitten. Daran hatte er noch nicht
gedacht. Die Kaͤlte hatte ihn vollkommen er¬
halten. Freudige Ueberraſchung!
Er hieb mit ſeinem Schwerte ein Glied da¬
von traf Anſtalt es zu braten. Herrliche Koſt
in der Noth! Das Thier war groß. Wirklich
konnte er Monate lang davon zehren.
Aber die Feuerung drohte auszugehn. Nur
auf wenige Tage noch, nach dem Maaße von
dort, wo Tag und Nacht gewoͤhnlich wechſeln,
gab es Stoff die kleine Flamme zu unterhalten.
Wohlan, Ergebung!
Da wachte Guido einſt von einem ſtarken
Getoͤſe auf. Was iſt das? Er ſieht hinaus.
Eine hohe Feuerſaͤule. Der nahe Vulkan ſpeit
Schlacken-Hagel um ihn, Lava ſchlaͤngelt ſich
in Baͤchen an den Gletſcherkuppen, und verſin¬
ket im geſchmolzenen Schnee.
Fuͤrchterlich erhabenes Schauſpiel, doch freu¬
debringend dem, der allein vom Feuer Ret¬
tung hoffen kann. Warm iſt die ganze Luft von
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Zitationshilfe: | Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/337>, abgerufen am 16.02.2025. |