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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810.

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im Winter von jenem der Robben, Seekühe und
anderer Amphibien nährten. Einen Beweis, daß
der Mensch nach und nach den Willen aller Thiere
beherrschen könne, fanden sie hier dadurch abge¬
legt, daß die Wölfe gezähmt und angelehrt wa¬
ren, den Dienst der Hunde bei den Wohnungen
zu versehn. Auf den Jagden bediente man sich
ihrer allerdings mit noch größerem Vortheil.
Und die Eisbären, in so furchtbarer Gestalt, und
einer Wildheit, von der Niemand sonst sich würde
haben träumen lassen, sie sei je zu bändigen,
fand man in Ställen, um mit ihnen dort zu
reisen, wo selbst das Rennthier oft erfror, näm¬
lich jenseit des achtzigsten Grades nördlicher
Breite.

Die Einwohner, die man wegen ihrer un¬
glaublichen Abhärtung ehern hätte nennen mögen,
ritten auf diesen wohlgesattelten Eisbären und
legten artige Strecken zurück, wer aber aus mil¬
deren Himmelstrichen kam, fürchtete, sie nicht
lenken zu können, oder auch die zu strenge
Kälte im Freien, ließ sie also vor die Schlitten
legen.

Fast gegen den zwei und achtzigsten Grad
gab es noch ein Dörfchen, bewohnt von Verwie¬

im Winter von jenem der Robben, Seekuͤhe und
anderer Amphibien naͤhrten. Einen Beweis, daß
der Menſch nach und nach den Willen aller Thiere
beherrſchen koͤnne, fanden ſie hier dadurch abge¬
legt, daß die Woͤlfe gezaͤhmt und angelehrt wa¬
ren, den Dienſt der Hunde bei den Wohnungen
zu verſehn. Auf den Jagden bediente man ſich
ihrer allerdings mit noch groͤßerem Vortheil.
Und die Eisbaͤren, in ſo furchtbarer Geſtalt, und
einer Wildheit, von der Niemand ſonſt ſich wuͤrde
haben traͤumen laſſen, ſie ſei je zu baͤndigen,
fand man in Staͤllen, um mit ihnen dort zu
reiſen, wo ſelbſt das Rennthier oft erfror, naͤm¬
lich jenſeit des achtzigſten Grades noͤrdlicher
Breite.

Die Einwohner, die man wegen ihrer un¬
glaublichen Abhaͤrtung ehern haͤtte nennen moͤgen,
ritten auf dieſen wohlgeſattelten Eisbaͤren und
legten artige Strecken zuruͤck, wer aber aus mil¬
deren Himmelſtrichen kam, fuͤrchtete, ſie nicht
lenken zu koͤnnen, oder auch die zu ſtrenge
Kaͤlte im Freien, ließ ſie alſo vor die Schlitten
legen.

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gab es noch ein Doͤrfchen, bewohnt von Verwie¬

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[310/0322] im Winter von jenem der Robben, Seekuͤhe und anderer Amphibien naͤhrten. Einen Beweis, daß der Menſch nach und nach den Willen aller Thiere beherrſchen koͤnne, fanden ſie hier dadurch abge¬ legt, daß die Woͤlfe gezaͤhmt und angelehrt wa¬ ren, den Dienſt der Hunde bei den Wohnungen zu verſehn. Auf den Jagden bediente man ſich ihrer allerdings mit noch groͤßerem Vortheil. Und die Eisbaͤren, in ſo furchtbarer Geſtalt, und einer Wildheit, von der Niemand ſonſt ſich wuͤrde haben traͤumen laſſen, ſie ſei je zu baͤndigen, fand man in Staͤllen, um mit ihnen dort zu reiſen, wo ſelbſt das Rennthier oft erfror, naͤm¬ lich jenſeit des achtzigſten Grades noͤrdlicher Breite. Die Einwohner, die man wegen ihrer un¬ glaublichen Abhaͤrtung ehern haͤtte nennen moͤgen, ritten auf dieſen wohlgeſattelten Eisbaͤren und legten artige Strecken zuruͤck, wer aber aus mil¬ deren Himmelſtrichen kam, fuͤrchtete, ſie nicht lenken zu koͤnnen, oder auch die zu ſtrenge Kaͤlte im Freien, ließ ſie alſo vor die Schlitten legen. Faſt gegen den zwei und achtzigſten Grad gab es noch ein Doͤrfchen, bewohnt von Verwie¬

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Zitationshilfe: Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/322>, abgerufen am 25.11.2024.