nicht nur die Abhärtung und Bildung der Ju¬ gend, auch die Erziehung des Geschlechtes durch höheren moralischen Adel zu glücklicherer Wohl¬ fahrt. Dies kann auf keinem anderen Wege ge¬ schehen, als wenn Arbeitsamkeit zuvor den Ge¬ winn der Lebensnothwendigkeiten erhöht. Daher stehen nicht nur die Schulen, sondern auch der Landbau, und alle nützlichen Handwerke, unter der Leitung des Christustempels. Der obere Rath spaltet sich in die besonderen Kammern und hält in den einzelnen Bezirken untere Ver¬ weser, gemeinhin Tempeldiener zugleich, welche heilsame Sorge tragen, und vorzüglich ihrem Beruf darin nachkommen, daß sie den weisesten Aufflug in Allem beachten, ihm, nach weisen An¬ zeigen, so viel als möglich die Richtung geben, und, indem alle Weisheit in ihre Körperschaft strömt, diese auch wieder der Quell sei, aus wel¬ chem das Volk schöpfen könne. Der Brudersinn ist zum Gedeihen aller Volkthätigkeit nothwen¬ dig, weil ohne ihn, ein Theil dem andern, über¬ all Hindernisse legen würde. Er folgt jedoch aus ihrer höheren Vollkommenheit von selbst, denn weil alsdann die Noth um das Mein und Dein, sich immer mehr verringern muß, sind die Haupt¬
nicht nur die Abhaͤrtung und Bildung der Ju¬ gend, auch die Erziehung des Geſchlechtes durch hoͤheren moraliſchen Adel zu gluͤcklicherer Wohl¬ fahrt. Dies kann auf keinem anderen Wege ge¬ ſchehen, als wenn Arbeitſamkeit zuvor den Ge¬ winn der Lebensnothwendigkeiten erhoͤht. Daher ſtehen nicht nur die Schulen, ſondern auch der Landbau, und alle nuͤtzlichen Handwerke, unter der Leitung des Chriſtustempels. Der obere Rath ſpaltet ſich in die beſonderen Kammern und haͤlt in den einzelnen Bezirken untere Ver¬ weſer, gemeinhin Tempeldiener zugleich, welche heilſame Sorge tragen, und vorzuͤglich ihrem Beruf darin nachkommen, daß ſie den weiſeſten Aufflug in Allem beachten, ihm, nach weiſen An¬ zeigen, ſo viel als moͤglich die Richtung geben, und, indem alle Weisheit in ihre Koͤrperſchaft ſtroͤmt, dieſe auch wieder der Quell ſei, aus wel¬ chem das Volk ſchoͤpfen koͤnne. Der Bruderſinn iſt zum Gedeihen aller Volkthaͤtigkeit nothwen¬ dig, weil ohne ihn, ein Theil dem andern, uͤber¬ all Hinderniſſe legen wuͤrde. Er folgt jedoch aus ihrer hoͤheren Vollkommenheit von ſelbſt, denn weil alsdann die Noth um das Mein und Dein, ſich immer mehr verringern muß, ſind die Haupt¬
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hoͤheren moraliſchen Adel zu gluͤcklicherer Wohl¬
fahrt. Dies kann auf keinem anderen Wege ge¬
ſchehen, als wenn Arbeitſamkeit zuvor den Ge¬
winn der Lebensnothwendigkeiten erhoͤht. Daher
ſtehen nicht nur die Schulen, ſondern auch der
Landbau, und alle nuͤtzlichen Handwerke, unter
der Leitung des Chriſtustempels. Der obere
Rath ſpaltet ſich in die beſonderen Kammern
und haͤlt in den einzelnen Bezirken untere Ver¬
weſer, gemeinhin Tempeldiener zugleich, welche
heilſame Sorge tragen, und vorzuͤglich ihrem
Beruf darin nachkommen, daß ſie den weiſeſten
Aufflug in Allem beachten, ihm, nach weiſen An¬
zeigen, ſo viel als moͤglich die Richtung geben,
und, indem alle Weisheit in ihre Koͤrperſchaft
ſtroͤmt, dieſe auch wieder der Quell ſei, aus wel¬
chem das Volk ſchoͤpfen koͤnne. Der Bruderſinn
iſt zum Gedeihen aller Volkthaͤtigkeit nothwen¬
dig, weil ohne ihn, ein Theil dem andern, uͤber¬
all Hinderniſſe legen wuͤrde. Er folgt jedoch aus
ihrer hoͤheren Vollkommenheit von ſelbſt, denn
weil alsdann die Noth um das Mein und Dein,
ſich immer mehr verringern muß, ſind die Haupt¬
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/202>, abgerufen am 24.11.2024.
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