führbaren machten, ist jedermann lebendig über¬ zeugt, die Fruchtbarkeit des Bodens sei noch um ein Ansehnliches weiter zu treiben, ja die Grän¬ ze, welche einst der klugen Pflege ein Ziel setzen könne, durchaus nicht abzusehn. Und träte ja nach Jahrhunderten, der unerwartete Fall ein, mehr Menschen erzeugt zu sehn, als der Landesertrag nähren könne, so weiß man gar wohl, das es noch schlecht bebaute Länder genug in anderen Erdtheilen giebt, wohin sich Kolo¬ nien senden lassen. Afrika enthält in seiner Mitte große Wüsten, die, einst urbar gemacht, unermeßliche Ausbeute liefern werden. Am Susquehannach, am Orinoko, am Amazonen- fluß sind weitläuftige Strecken bereit, neue Mil¬ lionen aufzunehmen. So rüstig auch der Alt¬ britte daran ging, Ulimaroa, welches den Umfang von halb Europa hat, und die weitläuftigen Inseln, Neu-Guinea und Neu-Seeland, an Be¬ wohnern reich zu machen, so hat doch, im Ver¬ lauf weniger Jahrhunderte, immer noch nichts Erhebliches geschehen können, und Auswanderer würden dort höchst willkommen sein. Ja, wie die Lehrer der Wissenschaften behaupten, in de¬ nen die Umgestaltung des Erdballs abgehandelt
fuͤhrbaren machten, iſt jedermann lebendig uͤber¬ zeugt, die Fruchtbarkeit des Bodens ſei noch um ein Anſehnliches weiter zu treiben, ja die Graͤn¬ ze, welche einſt der klugen Pflege ein Ziel ſetzen koͤnne, durchaus nicht abzuſehn. Und traͤte ja nach Jahrhunderten, der unerwartete Fall ein, mehr Menſchen erzeugt zu ſehn, als der Landesertrag naͤhren koͤnne, ſo weiß man gar wohl, das es noch ſchlecht bebaute Laͤnder genug in anderen Erdtheilen giebt, wohin ſich Kolo¬ nien ſenden laſſen. Afrika enthaͤlt in ſeiner Mitte große Wuͤſten, die, einſt urbar gemacht, unermeßliche Ausbeute liefern werden. Am Susquehannach, am Orinoko, am Amazonen- fluß ſind weitlaͤuftige Strecken bereit, neue Mil¬ lionen aufzunehmen. So ruͤſtig auch der Alt¬ britte daran ging, Ulimaroa, welches den Umfang von halb Europa hat, und die weitlaͤuftigen Inſeln, Neu-Guinea und Neu-Seeland, an Be¬ wohnern reich zu machen, ſo hat doch, im Ver¬ lauf weniger Jahrhunderte, immer noch nichts Erhebliches geſchehen koͤnnen, und Auswanderer wuͤrden dort hoͤchſt willkommen ſein. Ja, wie die Lehrer der Wiſſenſchaften behaupten, in de¬ nen die Umgeſtaltung des Erdballs abgehandelt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0179"n="167"/>
fuͤhrbaren machten, iſt jedermann lebendig uͤber¬<lb/>
zeugt, die Fruchtbarkeit des Bodens ſei noch um<lb/>
ein Anſehnliches weiter zu treiben, ja die Graͤn¬<lb/>
ze, welche einſt der klugen Pflege ein Ziel<lb/>ſetzen koͤnne, durchaus nicht abzuſehn. Und traͤte<lb/>
ja nach Jahrhunderten, der unerwartete Fall<lb/>
ein, mehr Menſchen erzeugt zu ſehn, als der<lb/>
Landesertrag naͤhren koͤnne, ſo weiß man gar<lb/>
wohl, das es noch ſchlecht bebaute Laͤnder genug<lb/>
in anderen Erdtheilen giebt, wohin ſich Kolo¬<lb/>
nien ſenden laſſen. Afrika enthaͤlt in ſeiner<lb/>
Mitte große Wuͤſten, die, einſt urbar gemacht,<lb/>
unermeßliche Ausbeute liefern werden. Am<lb/>
Susquehannach, am Orinoko, am Amazonen-<lb/>
fluß ſind weitlaͤuftige Strecken bereit, neue Mil¬<lb/>
lionen aufzunehmen. So ruͤſtig auch der Alt¬<lb/>
britte daran ging, Ulimaroa, welches den Umfang<lb/>
von halb Europa hat, und die weitlaͤuftigen<lb/>
Inſeln, Neu-Guinea und Neu-Seeland, an Be¬<lb/>
wohnern reich zu machen, ſo hat doch, im Ver¬<lb/>
lauf weniger Jahrhunderte, immer noch nichts<lb/>
Erhebliches geſchehen koͤnnen, und Auswanderer<lb/>
wuͤrden dort hoͤchſt willkommen ſein. Ja, wie<lb/>
die Lehrer der Wiſſenſchaften behaupten, in de¬<lb/>
nen die Umgeſtaltung des Erdballs abgehandelt<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[167/0179]
fuͤhrbaren machten, iſt jedermann lebendig uͤber¬
zeugt, die Fruchtbarkeit des Bodens ſei noch um
ein Anſehnliches weiter zu treiben, ja die Graͤn¬
ze, welche einſt der klugen Pflege ein Ziel
ſetzen koͤnne, durchaus nicht abzuſehn. Und traͤte
ja nach Jahrhunderten, der unerwartete Fall
ein, mehr Menſchen erzeugt zu ſehn, als der
Landesertrag naͤhren koͤnne, ſo weiß man gar
wohl, das es noch ſchlecht bebaute Laͤnder genug
in anderen Erdtheilen giebt, wohin ſich Kolo¬
nien ſenden laſſen. Afrika enthaͤlt in ſeiner
Mitte große Wuͤſten, die, einſt urbar gemacht,
unermeßliche Ausbeute liefern werden. Am
Susquehannach, am Orinoko, am Amazonen-
fluß ſind weitlaͤuftige Strecken bereit, neue Mil¬
lionen aufzunehmen. So ruͤſtig auch der Alt¬
britte daran ging, Ulimaroa, welches den Umfang
von halb Europa hat, und die weitlaͤuftigen
Inſeln, Neu-Guinea und Neu-Seeland, an Be¬
wohnern reich zu machen, ſo hat doch, im Ver¬
lauf weniger Jahrhunderte, immer noch nichts
Erhebliches geſchehen koͤnnen, und Auswanderer
wuͤrden dort hoͤchſt willkommen ſein. Ja, wie
die Lehrer der Wiſſenſchaften behaupten, in de¬
nen die Umgeſtaltung des Erdballs abgehandelt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/179>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.