nachgeahmte Trommeln, Eustachische Röhren, Au¬ genäpfel mit ihren sechs Häuten und drei ver¬ schiedenen Feuchtigkeiten, welche mit den Ner¬ ven, durch täglich wiederholten Galvanismus in Verbindung gebracht, Tauben und Blinden, Schall- und Lichtstrahlen wunderbar wieder ein¬ führten. Ihre Weinläger wurden nur von den spanischen und portugiesischen übertroffen, wo in langen Reihen, Tonnen lagen, jede größer als Ehedem das Faß zu Heidelberg. -- Die Ita¬ liäner hatten unter andern große Orgeln, für die Tempel, feil, in welchen die vielstimmige Vox humana, die gewohnten Religionsgesänge deutlich vortrug, willkommen für Ortschaften die nicht reich genug waren, Chöre zu unterhalten. Zudem auch Orchester, wo eine Klaviatur, Hun¬ dert Saiten- und Funfzig Blaseinstrumente in Bewegung setzte, welche auch durch Walzen die beliebtesten Tonstücke und durch akkustisch nach¬ geahmte Soprane, Alte, Baritone u. s. w. schöne Lieder ausführten. Der Besitzer konnte also seinen Gast, wenn er wollte, mit einem vollständigeren Konzert bewirthen, als es vor Jahrhunderten Könige mit großem Aufwand ver¬ mocht hatten. -- Der emsige Deutsche wett¬
eiferte
nachgeahmte Trommeln, Euſtachiſche Roͤhren, Au¬ genaͤpfel mit ihren ſechs Haͤuten und drei ver¬ ſchiedenen Feuchtigkeiten, welche mit den Ner¬ ven, durch taͤglich wiederholten Galvanismus in Verbindung gebracht, Tauben und Blinden, Schall- und Lichtſtrahlen wunderbar wieder ein¬ fuͤhrten. Ihre Weinlaͤger wurden nur von den ſpaniſchen und portugieſiſchen uͤbertroffen, wo in langen Reihen, Tonnen lagen, jede groͤßer als Ehedem das Faß zu Heidelberg. — Die Ita¬ liaͤner hatten unter andern große Orgeln, fuͤr die Tempel, feil, in welchen die vielſtimmige Vox humana, die gewohnten Religionsgeſaͤnge deutlich vortrug, willkommen fuͤr Ortſchaften die nicht reich genug waren, Choͤre zu unterhalten. Zudem auch Orcheſter, wo eine Klaviatur, Hun¬ dert Saiten- und Funfzig Blaſeinſtrumente in Bewegung ſetzte, welche auch durch Walzen die beliebteſten Tonſtuͤcke und durch akkuſtiſch nach¬ geahmte Soprane, Alte, Baritone u. ſ. w. ſchoͤne Lieder ausfuͤhrten. Der Beſitzer konnte alſo ſeinen Gaſt, wenn er wollte, mit einem vollſtaͤndigeren Konzert bewirthen, als es vor Jahrhunderten Koͤnige mit großem Aufwand ver¬ mocht hatten. — Der emſige Deutſche wett¬
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nachgeahmte Trommeln, Euſtachiſche Roͤhren, Au¬
genaͤpfel mit ihren ſechs Haͤuten und drei ver¬
ſchiedenen Feuchtigkeiten, welche mit den Ner¬
ven, durch taͤglich wiederholten Galvanismus in
Verbindung gebracht, Tauben und Blinden,
Schall- und Lichtſtrahlen wunderbar wieder ein¬
fuͤhrten. Ihre Weinlaͤger wurden nur von den
ſpaniſchen und portugieſiſchen uͤbertroffen, wo in
langen Reihen, Tonnen lagen, jede groͤßer als
Ehedem das Faß zu Heidelberg. — Die Ita¬
liaͤner hatten unter andern große Orgeln, fuͤr
die Tempel, feil, in welchen die vielſtimmige
Vox humana, die gewohnten Religionsgeſaͤnge
deutlich vortrug, willkommen fuͤr Ortſchaften die
nicht reich genug waren, Choͤre zu unterhalten.
Zudem auch Orcheſter, wo eine Klaviatur, Hun¬
dert Saiten- und Funfzig Blaſeinſtrumente in
Bewegung ſetzte, welche auch durch Walzen die
beliebteſten Tonſtuͤcke und durch akkuſtiſch nach¬
geahmte Soprane, Alte, Baritone u. ſ. w.
ſchoͤne Lieder ausfuͤhrten. Der Beſitzer konnte
alſo ſeinen Gaſt, wenn er wollte, mit einem
vollſtaͤndigeren Konzert bewirthen, als es vor
Jahrhunderten Koͤnige mit großem Aufwand ver¬
mocht hatten. — Der emſige Deutſche wett¬
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/172>, abgerufen am 22.11.2024.
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