ßer Zahl nährten. Andere Völker, der Schiffe benöthigt, und überzeugt, sie wären nur in Pe¬ tersburg am wohlfeilsten zu bekommen, holten sie dann fleißig ab, und brachten Erzeugnisse, die zufolge des Himmelstriches hier fehlten. Ausser dem nöthigen Brotgetraide wurde durch den Landbau ein Ueberfluß an Hanf gewonnen. Auch diesen veräußerte man nicht im unverar¬ beiteten Zustande. Thaue und Stränge aller Art, wie auch Segeltuche, wurden daraus gefer¬ tigt, und wegen ihrer Vollkommenheit überall beliebt. Hiezu kamen, Pelzwerk, Juchten, Saf¬ fian, Kaviar, welche die Lebhaftigkeit des Ver¬ kehrs mehrten.
Der Handel war jetzt ungemein begünstigt. Die große Sicherheit der Schiffahrt, die erhöhte Vollkommenheit der Landtransporte, die ausge¬ dehnteste Freiheit, die Verbannung aller Privi¬ legien, leisteten ihm Vorschub. Die gleiche Güte des Geldes, von der Regierungsweisheit immer im richtigen Verhältniß zu den Sachen gehalten, die gleichen Maaße der Dinge verschafften ihm erweiterte Bequemlichkeit. Die Ehrliebe der Kaufleute, welche einen Bankrottirer mit ewiger Verachtung würde gestempelt haben, befestigte
ßer Zahl naͤhrten. Andere Voͤlker, der Schiffe benoͤthigt, und uͤberzeugt, ſie waͤren nur in Pe¬ tersburg am wohlfeilſten zu bekommen, holten ſie dann fleißig ab, und brachten Erzeugniſſe, die zufolge des Himmelſtriches hier fehlten. Auſſer dem noͤthigen Brotgetraide wurde durch den Landbau ein Ueberfluß an Hanf gewonnen. Auch dieſen veraͤußerte man nicht im unverar¬ beiteten Zuſtande. Thaue und Straͤnge aller Art, wie auch Segeltuche, wurden daraus gefer¬ tigt, und wegen ihrer Vollkommenheit uͤberall beliebt. Hiezu kamen, Pelzwerk, Juchten, Saf¬ fian, Kaviar, welche die Lebhaftigkeit des Ver¬ kehrs mehrten.
Der Handel war jetzt ungemein beguͤnſtigt. Die große Sicherheit der Schiffahrt, die erhoͤhte Vollkommenheit der Landtransporte, die ausge¬ dehnteſte Freiheit, die Verbannung aller Privi¬ legien, leiſteten ihm Vorſchub. Die gleiche Guͤte des Geldes, von der Regierungsweisheit immer im richtigen Verhaͤltniß zu den Sachen gehalten, die gleichen Maaße der Dinge verſchafften ihm erweiterte Bequemlichkeit. Die Ehrliebe der Kaufleute, welche einen Bankrottirer mit ewiger Verachtung wuͤrde geſtempelt haben, befeſtigte
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0152"n="140"/>
ßer Zahl naͤhrten. Andere Voͤlker, der Schiffe<lb/>
benoͤthigt, und uͤberzeugt, ſie waͤren nur in Pe¬<lb/>
tersburg am wohlfeilſten zu bekommen, holten<lb/>ſie dann fleißig ab, und brachten Erzeugniſſe,<lb/>
die zufolge des Himmelſtriches hier fehlten. Auſſer<lb/>
dem noͤthigen Brotgetraide wurde durch den<lb/>
Landbau ein Ueberfluß an Hanf gewonnen.<lb/>
Auch dieſen veraͤußerte man nicht im unverar¬<lb/>
beiteten Zuſtande. Thaue und Straͤnge aller<lb/>
Art, wie auch Segeltuche, wurden daraus gefer¬<lb/>
tigt, und wegen ihrer Vollkommenheit uͤberall<lb/>
beliebt. Hiezu kamen, Pelzwerk, Juchten, Saf¬<lb/>
fian, Kaviar, welche die Lebhaftigkeit des Ver¬<lb/>
kehrs mehrten.</p><lb/><p>Der Handel war jetzt ungemein beguͤnſtigt.<lb/>
Die große Sicherheit der Schiffahrt, die erhoͤhte<lb/>
Vollkommenheit der Landtransporte, die ausge¬<lb/>
dehnteſte Freiheit, die Verbannung aller Privi¬<lb/>
legien, leiſteten ihm Vorſchub. Die gleiche Guͤte<lb/>
des Geldes, von der Regierungsweisheit immer<lb/>
im richtigen Verhaͤltniß zu den Sachen gehalten,<lb/>
die gleichen Maaße der Dinge verſchafften ihm<lb/>
erweiterte Bequemlichkeit. Die Ehrliebe der<lb/>
Kaufleute, welche einen Bankrottirer mit ewiger<lb/>
Verachtung wuͤrde geſtempelt haben, befeſtigte<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[140/0152]
ßer Zahl naͤhrten. Andere Voͤlker, der Schiffe
benoͤthigt, und uͤberzeugt, ſie waͤren nur in Pe¬
tersburg am wohlfeilſten zu bekommen, holten
ſie dann fleißig ab, und brachten Erzeugniſſe,
die zufolge des Himmelſtriches hier fehlten. Auſſer
dem noͤthigen Brotgetraide wurde durch den
Landbau ein Ueberfluß an Hanf gewonnen.
Auch dieſen veraͤußerte man nicht im unverar¬
beiteten Zuſtande. Thaue und Straͤnge aller
Art, wie auch Segeltuche, wurden daraus gefer¬
tigt, und wegen ihrer Vollkommenheit uͤberall
beliebt. Hiezu kamen, Pelzwerk, Juchten, Saf¬
fian, Kaviar, welche die Lebhaftigkeit des Ver¬
kehrs mehrten.
Der Handel war jetzt ungemein beguͤnſtigt.
Die große Sicherheit der Schiffahrt, die erhoͤhte
Vollkommenheit der Landtransporte, die ausge¬
dehnteſte Freiheit, die Verbannung aller Privi¬
legien, leiſteten ihm Vorſchub. Die gleiche Guͤte
des Geldes, von der Regierungsweisheit immer
im richtigen Verhaͤltniß zu den Sachen gehalten,
die gleichen Maaße der Dinge verſchafften ihm
erweiterte Bequemlichkeit. Die Ehrliebe der
Kaufleute, welche einen Bankrottirer mit ewiger
Verachtung wuͤrde geſtempelt haben, befeſtigte
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/152>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.