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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810.

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Diesen konnten zwei Männer durch einen Schnell¬
hebel leicht niederstoßen. Jedes Horn hatte nur
einen Ton, und es galt geübte Aufmerksamkeit
der Spielenden, ihn richtig anklingen zu lassen,
wenn das auszuführende Stück es verlangte.
Aehnliche Trompeten waren auch in guter Zahl
vorhanden, und Posaunen, welche sehr tief und
kräftig ansprachen. Darüber hing ein reinge¬
stimmtes Glockenspiel, dem akkustische Kunst eine
gewaltige Resonnanz gegeben hatte.

Guido sahe bald alles dargestellt, und übte
ins Geheim seine Künstler zur Fertigkeit. Dann
sagte er den Heeranführern: Rücket aus mit
den Truppen. Ihr sollt eine Musik vernehmen,
dem gesammten Heere, durch das Klirren der
Schwerter, selbst durch den lauten Donner eurer
Kanonen, hörbar. Töne ermuthigen in der
Schlacht, füllen dem Tapfern mit noch edlerer
Begeisterung das Herz. Von derselben Melodie
sollen alle Streiter bezaubernd ergriffen werden.

Man gehorchte ihm. Reuterei, Fußvolk und
Artillerie zog auf die Gefilde, in den Bewegun¬
gen eines großen Kampfes. Zu den Wolken stieg
der graue Dampf ihrer Röhre der Himmel
war verhüllt. Da ließ Guido das mächtige Feld¬

Dieſen konnten zwei Maͤnner durch einen Schnell¬
hebel leicht niederſtoßen. Jedes Horn hatte nur
einen Ton, und es galt geuͤbte Aufmerkſamkeit
der Spielenden, ihn richtig anklingen zu laſſen,
wenn das auszufuͤhrende Stuͤck es verlangte.
Aehnliche Trompeten waren auch in guter Zahl
vorhanden, und Poſaunen, welche ſehr tief und
kraͤftig anſprachen. Daruͤber hing ein reinge¬
ſtimmtes Glockenſpiel, dem akkuſtiſche Kunſt eine
gewaltige Reſonnanz gegeben hatte.

Guido ſahe bald alles dargeſtellt, und uͤbte
ins Geheim ſeine Kuͤnſtler zur Fertigkeit. Dann
ſagte er den Heeranfuͤhrern: Ruͤcket aus mit
den Truppen. Ihr ſollt eine Muſik vernehmen,
dem geſammten Heere, durch das Klirren der
Schwerter, ſelbſt durch den lauten Donner eurer
Kanonen, hoͤrbar. Toͤne ermuthigen in der
Schlacht, fuͤllen dem Tapfern mit noch edlerer
Begeiſterung das Herz. Von derſelben Melodie
ſollen alle Streiter bezaubernd ergriffen werden.

Man gehorchte ihm. Reuterei, Fußvolk und
Artillerie zog auf die Gefilde, in den Bewegun¬
gen eines großen Kampfes. Zu den Wolken ſtieg
der graue Dampf ihrer Roͤhre der Himmel
war verhuͤllt. Da ließ Guido das maͤchtige Feld¬

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[125/0137] Dieſen konnten zwei Maͤnner durch einen Schnell¬ hebel leicht niederſtoßen. Jedes Horn hatte nur einen Ton, und es galt geuͤbte Aufmerkſamkeit der Spielenden, ihn richtig anklingen zu laſſen, wenn das auszufuͤhrende Stuͤck es verlangte. Aehnliche Trompeten waren auch in guter Zahl vorhanden, und Poſaunen, welche ſehr tief und kraͤftig anſprachen. Daruͤber hing ein reinge¬ ſtimmtes Glockenſpiel, dem akkuſtiſche Kunſt eine gewaltige Reſonnanz gegeben hatte. Guido ſahe bald alles dargeſtellt, und uͤbte ins Geheim ſeine Kuͤnſtler zur Fertigkeit. Dann ſagte er den Heeranfuͤhrern: Ruͤcket aus mit den Truppen. Ihr ſollt eine Muſik vernehmen, dem geſammten Heere, durch das Klirren der Schwerter, ſelbſt durch den lauten Donner eurer Kanonen, hoͤrbar. Toͤne ermuthigen in der Schlacht, fuͤllen dem Tapfern mit noch edlerer Begeiſterung das Herz. Von derſelben Melodie ſollen alle Streiter bezaubernd ergriffen werden. Man gehorchte ihm. Reuterei, Fußvolk und Artillerie zog auf die Gefilde, in den Bewegun¬ gen eines großen Kampfes. Zu den Wolken ſtieg der graue Dampf ihrer Roͤhre der Himmel war verhuͤllt. Da ließ Guido das maͤchtige Feld¬

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Zitationshilfe: Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/137>, abgerufen am 24.11.2024.