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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810.

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Diese alten Reiche hatten in vorigen Kriegen
immer glücklichen Widerstand geleistet, jenes
durch seine abgesonderte, meerumflossene und durch
Felsenküsten sichere Lage, dieses mittelst sei¬
ner ungeheuren Bevölkerung, und indem es, auf¬
geweckt durch die nähere Gefahr, das Volks¬
genie auch geweckt und in den Kriegskünsten
neuer Zeit mitgestrebt hatte. Grade war aber
eine neue Fehde ausgebrochen, und bei dieser
Gelegenheit ein Trupp chinesischer Tatarn ver¬
sprengt worden, der, Unfug und Verheerung
übend, den Gränzen von Europa nahte.

Man sandte eine Heerabtheilung, meistens
Reuterei, entgegen, im Fall sie sich nicht ent¬
blöden würden, das diesseitige Gebiet zu betre¬
ten, und da Guido sehnlich wünschte, dem et¬
wanigen Feldzuge beizuwohnen, drang er so leb¬
haft darauf, zum Heer gesandt zu werden, was
auch geschah.

Der Ruf war ihm zuvor gegangen, neugie¬
rig sammelte sich die Menge, den Jüngling zu
sehn, der eine genievolle Erfindung gemacht
hatte und für den kräftigsten Rossebändiger galt.
Die Art, wie er unter den neuen Kameraden

Dieſe alten Reiche hatten in vorigen Kriegen
immer gluͤcklichen Widerſtand geleiſtet, jenes
durch ſeine abgeſonderte, meerumfloſſene und durch
Felſenkuͤſten ſichere Lage, dieſes mittelſt ſei¬
ner ungeheuren Bevoͤlkerung, und indem es, auf¬
geweckt durch die naͤhere Gefahr, das Volks¬
genie auch geweckt und in den Kriegskuͤnſten
neuer Zeit mitgeſtrebt hatte. Grade war aber
eine neue Fehde ausgebrochen, und bei dieſer
Gelegenheit ein Trupp chineſiſcher Tatarn ver¬
ſprengt worden, der, Unfug und Verheerung
uͤbend, den Graͤnzen von Europa nahte.

Man ſandte eine Heerabtheilung, meiſtens
Reuterei, entgegen, im Fall ſie ſich nicht ent¬
bloͤden wuͤrden, das dieſſeitige Gebiet zu betre¬
ten, und da Guido ſehnlich wuͤnſchte, dem et¬
wanigen Feldzuge beizuwohnen, drang er ſo leb¬
haft darauf, zum Heer geſandt zu werden, was
auch geſchah.

Der Ruf war ihm zuvor gegangen, neugie¬
rig ſammelte ſich die Menge, den Juͤngling zu
ſehn, der eine genievolle Erfindung gemacht
hatte und fuͤr den kraͤftigſten Roſſebaͤndiger galt.
Die Art, wie er unter den neuen Kameraden

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[108/0120] Dieſe alten Reiche hatten in vorigen Kriegen immer gluͤcklichen Widerſtand geleiſtet, jenes durch ſeine abgeſonderte, meerumfloſſene und durch Felſenkuͤſten ſichere Lage, dieſes mittelſt ſei¬ ner ungeheuren Bevoͤlkerung, und indem es, auf¬ geweckt durch die naͤhere Gefahr, das Volks¬ genie auch geweckt und in den Kriegskuͤnſten neuer Zeit mitgeſtrebt hatte. Grade war aber eine neue Fehde ausgebrochen, und bei dieſer Gelegenheit ein Trupp chineſiſcher Tatarn ver¬ ſprengt worden, der, Unfug und Verheerung uͤbend, den Graͤnzen von Europa nahte. Man ſandte eine Heerabtheilung, meiſtens Reuterei, entgegen, im Fall ſie ſich nicht ent¬ bloͤden wuͤrden, das dieſſeitige Gebiet zu betre¬ ten, und da Guido ſehnlich wuͤnſchte, dem et¬ wanigen Feldzuge beizuwohnen, drang er ſo leb¬ haft darauf, zum Heer geſandt zu werden, was auch geſchah. Der Ruf war ihm zuvor gegangen, neugie¬ rig ſammelte ſich die Menge, den Juͤngling zu ſehn, der eine genievolle Erfindung gemacht hatte und fuͤr den kraͤftigſten Roſſebaͤndiger galt. Die Art, wie er unter den neuen Kameraden

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Zitationshilfe: Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/120>, abgerufen am 24.11.2024.