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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810.

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ließ sich ein hakenförmiges Sehrohr fertigen,
das die Lichtstrahlen in einen Winkel brach, und
sein Feuerrohr mit einem gebogenen Kolben
versehn. Nun blieb er ganz hinter der Erdwehr
liegen, und sah durch sein Instrument dennoch
darüber hin. Der Schuß erfolgte da bei aller
eignen Sicherheit. Er zeigte den Veteranen,
was er ersonnen hatte. Diese gaben ihm großen
Beifall zu erkennen, und sandten sein Feuerrohr
an die Rathsversammlung des Heeres, welche
neue Erfindungen zu untersuchen hatte. Sie
war von dem wichtigen Nutzen der vorliegenden
zur Stelle überzeugt, und schickte sie wieder
durch einen Eilboten dem Strategion zu Rom.
Dieses antwortete bald: Man hätte sogleich alle
Feuerröhre der Fußsoldaten auf die vorgeschla¬
gene Weise umzuändern.

Man sprach beim ganzen Heere von diesem
Ereigniß. Durchaus war es neu, daß ein Jüng¬
ling, nur einige Wochen unter den Waffen,
schon eine Abänderung beim Heere veranlaßt
hatte. Man untersuchte zwar alles willig, mun¬
terte liebevoll auf, doch selten erfolgte die wirk¬
liche Anwendung. Wenn es diesmal auf einmü¬
thigen Beifall geschah, so lagen auch vor Je¬

ließ ſich ein hakenfoͤrmiges Sehrohr fertigen,
das die Lichtſtrahlen in einen Winkel brach, und
ſein Feuerrohr mit einem gebogenen Kolben
verſehn. Nun blieb er ganz hinter der Erdwehr
liegen, und ſah durch ſein Inſtrument dennoch
daruͤber hin. Der Schuß erfolgte da bei aller
eignen Sicherheit. Er zeigte den Veteranen,
was er erſonnen hatte. Dieſe gaben ihm großen
Beifall zu erkennen, und ſandten ſein Feuerrohr
an die Rathsverſammlung des Heeres, welche
neue Erfindungen zu unterſuchen hatte. Sie
war von dem wichtigen Nutzen der vorliegenden
zur Stelle uͤberzeugt, und ſchickte ſie wieder
durch einen Eilboten dem Strategion zu Rom.
Dieſes antwortete bald: Man haͤtte ſogleich alle
Feuerroͤhre der Fußſoldaten auf die vorgeſchla¬
gene Weiſe umzuaͤndern.

Man ſprach beim ganzen Heere von dieſem
Ereigniß. Durchaus war es neu, daß ein Juͤng¬
ling, nur einige Wochen unter den Waffen,
ſchon eine Abaͤnderung beim Heere veranlaßt
hatte. Man unterſuchte zwar alles willig, mun¬
terte liebevoll auf, doch ſelten erfolgte die wirk¬
liche Anwendung. Wenn es diesmal auf einmuͤ¬
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[105/0117] ließ ſich ein hakenfoͤrmiges Sehrohr fertigen, das die Lichtſtrahlen in einen Winkel brach, und ſein Feuerrohr mit einem gebogenen Kolben verſehn. Nun blieb er ganz hinter der Erdwehr liegen, und ſah durch ſein Inſtrument dennoch daruͤber hin. Der Schuß erfolgte da bei aller eignen Sicherheit. Er zeigte den Veteranen, was er erſonnen hatte. Dieſe gaben ihm großen Beifall zu erkennen, und ſandten ſein Feuerrohr an die Rathsverſammlung des Heeres, welche neue Erfindungen zu unterſuchen hatte. Sie war von dem wichtigen Nutzen der vorliegenden zur Stelle uͤberzeugt, und ſchickte ſie wieder durch einen Eilboten dem Strategion zu Rom. Dieſes antwortete bald: Man haͤtte ſogleich alle Feuerroͤhre der Fußſoldaten auf die vorgeſchla¬ gene Weiſe umzuaͤndern. Man ſprach beim ganzen Heere von dieſem Ereigniß. Durchaus war es neu, daß ein Juͤng¬ ling, nur einige Wochen unter den Waffen, ſchon eine Abaͤnderung beim Heere veranlaßt hatte. Man unterſuchte zwar alles willig, mun¬ terte liebevoll auf, doch ſelten erfolgte die wirk¬ liche Anwendung. Wenn es diesmal auf einmuͤ¬ thigen Beifall geſchah, ſo lagen auch vor Je¬

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Zitationshilfe: Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/117>, abgerufen am 24.11.2024.