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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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mit Hülfe seines Schwiegervaters, des Lycier-Fürsten Jobates, zurückkehrte, die Herrschaft mit ihm theilen, so dass A. Argos, Prötus Tiryns behielt. Acrisius war durch Eurydice, Tochter des Lacedämon, Vater der Danae, (s. d.) welche durch Jupiter in Gestalt eines goldenen Regens befruchtet wurde.


Acrorites (Gr. M.) (Bewohner eines Berggipfels) ein Name, unter welchem Bacchus in Sicyon verehrt wurde, von dem hohen Berge, auf welchem sein Tempel stand.


Actäa (Gr. M.), 1) eine Nereide, eine der fünfzig Töchter des Nereus und der Doris. Der Name bedeutet "Uferbewohnerin", und ist daher auch Beiname der Ceres in Attica, dem Ufergelände, woselbst sie besonders hoch verehrt wurde. - 2), eine der fünfzig Töchter der Danaus (s. d.).


Actäon (Gr. M.), Fig. 5. Sohn des Aristäus und der Autonoe (Tochter des Cadmus), war einer der berühmtesten Helden Thebens, erzogen in der Heldenschule des Centauren Chiron (s. d.). Der Tod dieses berühmten Jägers hat der Poesie zu vielen schönen Werken Veranlassung gegeben; die Mythe lautet in der Hauptsache wie folgt: Diana badete mit ihren Nymphen im gargaphischen Thale, als A. dort jagte; er sah die Göttin und blieb gefesselt von dem Anblick stehen, was Diana so sehr erzürnte, dass


Fig. 5.
sie ihn in einen Hirsch verwandelte, dem nichts Menschliches, als das in solcher Lage Entsetzlichste, die Besinnung blieb. A. floh, doch seine eigenen schnellfüssigen Hunde ereilten ihn auf dem Berge Cithäron und zerrissen ihn dort; darauf aber suchten sie ihren Herrn im ganzen Lande, bis ihnen Chiron ein Bild desselben aufstellte, bei welchem sie ruhig liegen blieben. Etwas abweichend hievon ist die Erzählung: Diana habe nicht nur die Neugier, sondern die frevelhafte Zumuthung des Sterblichen bestrafen wollen, welcher ihr Gewalt anzuthun versucht. Wieder nach Andern soll ihn Diana desshalb verwandelt und zu Tode gehetzt haben, damit er die Semele, welche er zur Gattin wünschte, nicht erhalte. - Unser Bild zeigt uns A. todt hingestreckt; seine Mutter Antonoe beugt sich klagend über ihren Sohn und erhebt seinen linken Arm. Seine alte Amme fasst ihn bei den Füssen, um ihn aufzuheben. Oben auf dem Berge erscheint ein Hund des unglücklichen Jägers.


Actaeonsquelle (Gr. M.). In Böotien, nahe am Cithäron, zwischen Platäa und Megara, sprudelte eine Quelle, welche man für diejenige ausgab, bei der Actäon (s. d.) die Göttin der Jagd gesehen habe und von ihr verwandelt worden sei.


Actaeus (Gr. M.), 1) ein alter Stammheld von Attica, erster König dieses Landes. In seinem und seiner Kinder Namen hat man eine blosse allegorische Andeutung des Ackerbaues zu finden geglaubt. Er soll heissen: der am Ufer Wohnende; seine Tochter Agraulos - Acker und Hürde; sein Enkel Erysichthon - der Pflüger; Herse - der Thau; Pandrosos - die alles Bethauende etc. - 2) A., angeblich Vater des Telamon und Grossvater des Ajax.


Actische Spiele. Auf dem Vorgebirge Actium in Acarnanien, am ambracischen Meerbusen, hatte Apollo einen uralten Tempel, wo ihm alle drei Jahre ein Fest mit Wettspielen und Seekämpfen gefeiert wurde. Beim Beginn dieses Festes wurde ein Ochse geschlachtet und

mit Hülfe seines Schwiegervaters, des Lycier-Fürsten Jobates, zurückkehrte, die Herrschaft mit ihm theilen, so dass A. Argos, Prötus Tiryns behielt. Acrisius war durch Eurydice, Tochter des Lacedämon, Vater der Danaë, (s. d.) welche durch Jupiter in Gestalt eines goldenen Regens befruchtet wurde.


Acrorites (Gr. M.) (Bewohner eines Berggipfels) ein Name, unter welchem Bacchus in Sicyon verehrt wurde, von dem hohen Berge, auf welchem sein Tempel stand.


Actäa (Gr. M.), 1) eine Nereïde, eine der fünfzig Töchter des Nereus und der Doris. Der Name bedeutet »Uferbewohnerin«, und ist daher auch Beiname der Ceres in Attica, dem Ufergelände, woselbst sie besonders hoch verehrt wurde. – 2), eine der fünfzig Töchter der Danaus (s. d.).


Actäon (Gr. M.), Fig. 5. Sohn des Aristäus und der Autonoë (Tochter des Cadmus), war einer der berühmtesten Helden Thebens, erzogen in der Heldenschule des Centauren Chiron (s. d.). Der Tod dieses berühmten Jägers hat der Poesie zu vielen schönen Werken Veranlassung gegeben; die Mythe lautet in der Hauptsache wie folgt: Diana badete mit ihren Nymphen im gargaphischen Thale, als A. dort jagte; er sah die Göttin und blieb gefesselt von dem Anblick stehen, was Diana so sehr erzürnte, dass


Fig. 5.
sie ihn in einen Hirsch verwandelte, dem nichts Menschliches, als das in solcher Lage Entsetzlichste, die Besinnung blieb. A. floh, doch seine eigenen schnellfüssigen Hunde ereilten ihn auf dem Berge Cithäron und zerrissen ihn dort; darauf aber suchten sie ihren Herrn im ganzen Lande, bis ihnen Chiron ein Bild desselben aufstellte, bei welchem sie ruhig liegen blieben. Etwas abweichend hievon ist die Erzählung: Diana habe nicht nur die Neugier, sondern die frevelhafte Zumuthung des Sterblichen bestrafen wollen, welcher ihr Gewalt anzuthun versucht. Wieder nach Andern soll ihn Diana desshalb verwandelt und zu Tode gehetzt haben, damit er die Semele, welche er zur Gattin wünschte, nicht erhalte. – Unser Bild zeigt uns A. todt hingestreckt; seine Mutter Antonoë beugt sich klagend über ihren Sohn und erhebt seinen linken Arm. Seine alte Amme fasst ihn bei den Füssen, um ihn aufzuheben. Oben auf dem Berge erscheint ein Hund des unglücklichen Jägers.


Actaeonsquelle (Gr. M.). In Böotien, nahe am Cithäron, zwischen Platäa und Megara, sprudelte eine Quelle, welche man für diejenige ausgab, bei der Actäon (s. d.) die Göttin der Jagd gesehen habe und von ihr verwandelt worden sei.


Actaeus (Gr. M.), 1) ein alter Stammheld von Attica, erster König dieses Landes. In seinem und seiner Kinder Namen hat man eine blosse allegorische Andeutung des Ackerbaues zu finden geglaubt. Er soll heissen: der am Ufer Wohnende; seine Tochter Agraulos – Acker und Hürde; sein Enkel Erysichthon – der Pflüger; Herse – der Thau; Pandrosos – die alles Bethauende etc. – 2) A., angeblich Vater des Telamon und Grossvater des Ajax.


Actische Spiele. Auf dem Vorgebirge Actium in Acarnanien, am ambracischen Meerbusen, hatte Apollo einen uralten Tempel, wo ihm alle drei Jahre ein Fest mit Wettspielen und Seekämpfen gefeiert wurde. Beim Beginn dieses Festes wurde ein Ochse geschlachtet und

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[8/0078] mit Hülfe seines Schwiegervaters, des Lycier-Fürsten Jobates, zurückkehrte, die Herrschaft mit ihm theilen, so dass A. Argos, Prötus Tiryns behielt. Acrisius war durch Eurydice, Tochter des Lacedämon, Vater der Danaë, (s. d.) welche durch Jupiter in Gestalt eines goldenen Regens befruchtet wurde. Acrorites (Gr. M.) (Bewohner eines Berggipfels) ein Name, unter welchem Bacchus in Sicyon verehrt wurde, von dem hohen Berge, auf welchem sein Tempel stand. Actäa (Gr. M.), 1) eine Nereïde, eine der fünfzig Töchter des Nereus und der Doris. Der Name bedeutet »Uferbewohnerin«, und ist daher auch Beiname der Ceres in Attica, dem Ufergelände, woselbst sie besonders hoch verehrt wurde. – 2), eine der fünfzig Töchter der Danaus (s. d.). Actäon (Gr. M.), Fig. 5. Sohn des Aristäus und der Autonoë (Tochter des Cadmus), war einer der berühmtesten Helden Thebens, erzogen in der Heldenschule des Centauren Chiron (s. d.). Der Tod dieses berühmten Jägers hat der Poesie zu vielen schönen Werken Veranlassung gegeben; die Mythe lautet in der Hauptsache wie folgt: Diana badete mit ihren Nymphen im gargaphischen Thale, als A. dort jagte; er sah die Göttin und blieb gefesselt von dem Anblick stehen, was Diana so sehr erzürnte, dass [Abbildung Fig. 5. ] sie ihn in einen Hirsch verwandelte, dem nichts Menschliches, als das in solcher Lage Entsetzlichste, die Besinnung blieb. A. floh, doch seine eigenen schnellfüssigen Hunde ereilten ihn auf dem Berge Cithäron und zerrissen ihn dort; darauf aber suchten sie ihren Herrn im ganzen Lande, bis ihnen Chiron ein Bild desselben aufstellte, bei welchem sie ruhig liegen blieben. Etwas abweichend hievon ist die Erzählung: Diana habe nicht nur die Neugier, sondern die frevelhafte Zumuthung des Sterblichen bestrafen wollen, welcher ihr Gewalt anzuthun versucht. Wieder nach Andern soll ihn Diana desshalb verwandelt und zu Tode gehetzt haben, damit er die Semele, welche er zur Gattin wünschte, nicht erhalte. – Unser Bild zeigt uns A. todt hingestreckt; seine Mutter Antonoë beugt sich klagend über ihren Sohn und erhebt seinen linken Arm. Seine alte Amme fasst ihn bei den Füssen, um ihn aufzuheben. Oben auf dem Berge erscheint ein Hund des unglücklichen Jägers. Actaeonsquelle (Gr. M.). In Böotien, nahe am Cithäron, zwischen Platäa und Megara, sprudelte eine Quelle, welche man für diejenige ausgab, bei der Actäon (s. d.) die Göttin der Jagd gesehen habe und von ihr verwandelt worden sei. Actaeus (Gr. M.), 1) ein alter Stammheld von Attica, erster König dieses Landes. In seinem und seiner Kinder Namen hat man eine blosse allegorische Andeutung des Ackerbaues zu finden geglaubt. Er soll heissen: der am Ufer Wohnende; seine Tochter Agraulos – Acker und Hürde; sein Enkel Erysichthon – der Pflüger; Herse – der Thau; Pandrosos – die alles Bethauende etc. – 2) A., angeblich Vater des Telamon und Grossvater des Ajax. Actische Spiele. Auf dem Vorgebirge Actium in Acarnanien, am ambracischen Meerbusen, hatte Apollo einen uralten Tempel, wo ihm alle drei Jahre ein Fest mit Wettspielen und Seekämpfen gefeiert wurde. Beim Beginn dieses Festes wurde ein Ochse geschlachtet und

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/78>, abgerufen am 23.11.2024.