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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Pyr (Phönic. M.), Sohn des Genos und seiner Schwester Genea (Kinder des Protogonos). Das genannte Paar hatte noch zwei andere Kinder; Phos und Phlox, Licht und Flamme, wie P. Feuer. Sie erfanden den Gottesdienst.


Pyraechmes (Gr. M.), ein Heerführer der Päonier, welcher seine Völker dem bedrängten Priamus zuführte; er ward von Patroclus erlegt, als dieser in Achilles Rüstung unter den Feinden erschien.


Pyramus (Gr. M.), ein junger Babylonier, der Geliebte der Thisbe. (S. d.)


Pyremus (Gr. M.), Vater des Asterion, welcher jedoch nach Andern Cometes heissen soll.


Pyrene (Gr. M.), Geliebte des Mars und von ihm Mutter des Cycnus.


Pyretus (Gr. M.), einer der Centauren auf Pirithous' Hochzeit; er ward von Periphas getödtet.


Pyriphlegeton, identisch mit Phlegethon. (S. d.)


Pyrissous (Gr. M.), Beiname des Achilles, von dem Umstande, dass er im Feuer (durch welches seine Mutter ihn unsterblich machen wollte) leben blieb.


Pyronia (Gr. M.), eines der vier feurigen Sonnenrosse.


Pyrrha (Gr. M.), 1) S. Deucalion. - 2) P., Tochter des Königs Creon zu Theben (Bruders der Jocaste). - 3) P., der Name, unter welchem Achilles am Hofe des Lycomedes in Mädchenkleidern verborgen war.


Pyrrhus (Gr. M.), Sohn des Achilles und der schönen Deidamia, der Tochter des Königs Lycomedes. Er ward so genannt nach Pyrrha (s. d.), unter welchem Namen sein Vater als Mädchen bei Lycomedes verborgen war. Sonst hiess er auch Neoptolemus. Da die Seher gesagt hatten, man könne ohne des Achilles Sohn Troja nicht erobern, ward er von der Insel Scyrus geholt und verrichtete nun vor Troja die kühnsten Thaten; er war indessen eben so grausam, als tapfer und schön; er mordete den Polites vor den Augen seines Vaters Priamus, schleifte diesen selbst an den Haaren durch die Burg und tödtete ihn, opferte die liebreizende Polyxena am Grabe seines Vaters u. a. m. Als Kriegsbeute bekam er Andromache, Hectors Wittwe, und Helenus, einen Sohn des Priamus, die er als Sclaven fortführte. Er zeugte mit Andromache den Mulossus, Pergamus und Pielus, und gab jene dann, als er sich mit Hermione vermählte, dem Helenus zur Gattin; er selbst starb, noch bevor er die neue Ehe vollzogen, von der Hand des Orestes, welcher die ihm einst zugesagte Braut mit dem Schwerte in der Hand sich wieder eroberte.


Pythius (Gr. M.), Beiname des Apollo, welchen er von Python erhielt, den er erlegte.


Pythoctonus (Gr. M.), Beiname des Apollo, der den Python tödtete.


Python (Gr. M.), auch Delphine, Delphyne oder Delphynes genannt, ein Kind der Erde, eine Schlange, die das Erdorakel am castalischen Quell bewachte, oder selbst am Parnass Orakel ertheilte. Sie wusste, dass sie ihren Tod von der Hand eiues Sohnes der Latona finden würde, und verfolgte daher diese auf das Heftigste, musste sie aber durch den Boreas sich entrückt sehen, worauf sie wieder nach dem Parnass zurückkehrte. Als Apollo die Waffen zu führen vermochte, erlegte er das Ungeheuer, um seine Mutter zu rächen; da es indessen göttlichen Ursprungs war, musste er sich durch die freiwillige Knechtschaft bei Admet in Thessalien von dem Morde reinigen lassen, bevor er Besitz von der Stelle und dem Orakel nahm, das späterhin das delphische hiess; hierauf stiftete er zum Gedächtniss der Schlange die pythischen Spiele.


Q.

Quadrifrons (Röm. M.). Beiname des Janus, von seiner bildlichen Darstellung mit vier Gesichtern; er hatte auf dem Forum transitorium eine Kapelle.


Quanwon (Japan. M.), eine Verkörperung der Göttin Amida, eine neue wunderbare Erscheinung derselben. Sie wird abgebildet mit einer grossen Anzahl Hände, deren jede einen der vielen nützlichen Gegenstände trägt, die sie für die.Menschen erfunden hat, wiewohl es schwer sein dürfte, allen diesen uns zum Theil unbekannten Dingen Namen und Bedeutung zu geben. Die Tempel dieser Göttin sind überaus prächtig, gross, mit vielen Götzenbildern angefüllt; der in Miaco ihr geweihete soll der Götzenbilder 33333 enthalten, daher auch sein Name San man San Ssin: "der Tempel der 33333 Idole." Die vielen Kindergestalten, welche sie umringen, deuten auf die ihr selbst von Göttern dargebrachte Verehrung.


Quaser (Nord. M.). Die Asen führten mit den Vanen seit langen Jahren Krieg; überdrüssig der nicht aufhörenden Streitigkeiten, beschlossen sie ein Wesen zu schaffen, dessen Weisheit sie sich anvertrauen, und das sie zum Schiedsrichter nehmen könnten. Asen und Vanen spieen in ein Gefäss und bildeten den Q. Er war so weise, dass Niemand ihm eine Frage vorlegen konnte, die er nicht zu beantworten gewusst hätte, desshalb reiste er, nach vollzogenem Schiedsrichteramt, in der Welt umher, um die Menschen Weisheit zu lehren; allein als er zu den Zwergen Fialar und Galar gelangte, fanden diese an seinem Rath nicht genug, sie wollten ihn ganz haben, schlachteten ihn daher, und mischten sein Blut mit Honig, einen köstlichen Meth daraus bereitend, so dass jeder, der davon trank, zum Dichter wurde. Die Götter, welche nach dem Weisen sich erkundigten, erhielten zur Antwort, "Q. sei in seiner eigenen Weisheit erstickt," weil Niemand ihm dieselbe habe abfragen können. Nicht lange nach dieser That erschlugen die Zwerge auch den Riesen Gilling und dessen Gattin im Schlafe mit einem Mühlstein, ohne dass uns die Tradition die Ursache dieser Grausamkeit aufbewahrt hätte, wohl aber weiss man, dass Gillings Sohn, der Riese Suttung, Rache suchte, die Zwerge ergriff und sie mitten im Meere auf einem Felsen dem Hungertode preisgegeben aussetzte. In dieser Noth boten sie demselben für ihre Freiheit den kostbaren Dichtermeth, der aus dem Blut Q.s gemacht war. Suttung nahm den Antrag wohl auf, gab den Zwergen die Freiheit und liess den Meth durch seine Tochter, die schöne Gunlöda, im Hnitberge sorgfältig bewahren. Odin verschaffte sich durch List den Eingang in den Berg, und durch die Gunst der jungen Riesin den ganzen Vorrath von Meth. Von dem ganzen Vorgange her kommen alle die Namen, welche der Dichtermeth in der Edda führt: Q.s-Blut, Zwerge-Trank, Hnitbergsmeth, Zwerglösegeld etc.; von den Fässern, Son und Boden, in welche das Blut gezapft, so wie von dem Kessel, Odrarir, in dem der Meth bereitet wurde, heisst er auch Sonsnass, Bodennass oder Odrarirs Meth.


Quaxicalco, s. Huitzompan.


Quedara Wardon (Ind. M.), ein Fest, welches der Parwati gefeiert wird; es legt demjenigen, welcher es Einmal mitgemacht hat, die Verpflichtung auf, es jährlich zu wiederholen. Diejenigen, welche es begehen, zeichnen sich durch eine gelbe Schnur, um den Arm geschlungen, aus, und fasten den Göttern zu Ehren den ganzen Tag.


Quedil (Ind. M.), ein Fest, der Mariatale geweiht; es wird ganz auf dieselbe Weise begangen, wie das unter Mariyammai beschriebene. Mariatale ist wahrscheinlich mit der vorgenannten Göttin identisch.


Quedu (Ind. M.), Sohn des Kasyapa und der Siugiede, war, wie sein Bruder Rahu, ein furchtbarer Riese, ein böser Dämon; Beide wollten die Götter an Bereitung der Amrita (s. d.), hindern; als es jedoch durch Umdrehung des Berges Mandar im Milchmeere den Göttern gelungen war, sie dennoch zu bereiten, raubten sie das Gefäss und gedachten die Amrita für sich zu behalten. Sonne und Mond sahen diess, und riefen den Gott Wischnu herbei, der Beiden die Köpfe abhieb, da sie eben das Gefäss an den Lippen hatten; doch war schon etwas von dem Göttertrank in sie übergegangen, daher die Köpfe unsterblich waren und an den Himmel flogen, als Wischnu's Waffe sie von den Körpern trennte. Hier umkreisen sie als Planeten, die nur zur Zeit von Sonnenverfinsterungen

Pyr (Phönic. M.), Sohn des Genos und seiner Schwester Genea (Kinder des Protogonos). Das genannte Paar hatte noch zwei andere Kinder; Phos und Phlox, Licht und Flamme, wie P. Feuer. Sie erfanden den Gottesdienst.


Pyraechmes (Gr. M.), ein Heerführer der Päonier, welcher seine Völker dem bedrängten Priamus zuführte; er ward von Patroclus erlegt, als dieser in Achilles Rüstung unter den Feinden erschien.


Pyramus (Gr. M.), ein junger Babylonier, der Geliebte der Thisbe. (S. d.)


Pyremus (Gr. M.), Vater des Asterion, welcher jedoch nach Andern Cometes heissen soll.


Pyrene (Gr. M.), Geliebte des Mars und von ihm Mutter des Cycnus.


Pyretus (Gr. M.), einer der Centauren auf Pirithous' Hochzeit; er ward von Periphas getödtet.


Pyriphlegeton, identisch mit Phlegethon. (S. d.)


Pyrissous (Gr. M.), Beiname des Achilles, von dem Umstande, dass er im Feuer (durch welches seine Mutter ihn unsterblich machen wollte) leben blieb.


Pyronia (Gr. M.), eines der vier feurigen Sonnenrosse.


Pyrrha (Gr. M.), 1) S. Deucalion. – 2) P., Tochter des Königs Creon zu Theben (Bruders der Jocaste). – 3) P., der Name, unter welchem Achilles am Hofe des Lycomedes in Mädchenkleidern verborgen war.


Pyrrhus (Gr. M.), Sohn des Achilles und der schönen Deïdamia, der Tochter des Königs Lycomedes. Er ward so genannt nach Pyrrha (s. d.), unter welchem Namen sein Vater als Mädchen bei Lycomedes verborgen war. Sonst hiess er auch Neoptolemus. Da die Seher gesagt hatten, man könne ohne des Achilles Sohn Troja nicht erobern, ward er von der Insel Scyrus geholt und verrichtete nun vor Troja die kühnsten Thaten; er war indessen eben so grausam, als tapfer und schön; er mordete den Polites vor den Augen seines Vaters Priamus, schleifte diesen selbst an den Haaren durch die Burg und tödtete ihn, opferte die liebreizende Polyxena am Grabe seines Vaters u. a. m. Als Kriegsbeute bekam er Andromache, Hectors Wittwe, und Helenus, einen Sohn des Priamus, die er als Sclaven fortführte. Er zeugte mit Andromache den Mulossus, Pergamus und Piëlus, und gab jene dann, als er sich mit Hermione vermählte, dem Helenus zur Gattin; er selbst starb, noch bevor er die neue Ehe vollzogen, von der Hand des Orestes, welcher die ihm einst zugesagte Braut mit dem Schwerte in der Hand sich wieder eroberte.


Pythius (Gr. M.), Beiname des Apollo, welchen er von Python erhielt, den er erlegte.


Pythoctonus (Gr. M.), Beiname des Apollo, der den Python tödtete.


Python (Gr. M.), auch Delphine, Delphyne oder Delphynes genannt, ein Kind der Erde, eine Schlange, die das Erdorakel am castalischen Quell bewachte, oder selbst am Parnass Orakel ertheilte. Sie wusste, dass sie ihren Tod von der Hand eiues Sohnes der Latona finden würde, und verfolgte daher diese auf das Heftigste, musste sie aber durch den Boreas sich entrückt sehen, worauf sie wieder nach dem Parnass zurückkehrte. Als Apollo die Waffen zu führen vermochte, erlegte er das Ungeheuer, um seine Mutter zu rächen; da es indessen göttlichen Ursprungs war, musste er sich durch die freiwillige Knechtschaft bei Admet in Thessalien von dem Morde reinigen lassen, bevor er Besitz von der Stelle und dem Orakel nahm, das späterhin das delphische hiess; hierauf stiftete er zum Gedächtniss der Schlange die pythischen Spiele.


Q.

Quadrifrons (Röm. M.). Beiname des Janus, von seiner bildlichen Darstellung mit vier Gesichtern; er hatte auf dem Forum transitorium eine Kapelle.


Quanwon (Japan. M.), eine Verkörperung der Göttin Amida, eine neue wunderbare Erscheinung derselben. Sie wird abgebildet mit einer grossen Anzahl Hände, deren jede einen der vielen nützlichen Gegenstände trägt, die sie für die.Menschen erfunden hat, wiewohl es schwer sein dürfte, allen diesen uns zum Theil unbekannten Dingen Namen und Bedeutung zu geben. Die Tempel dieser Göttin sind überaus prächtig, gross, mit vielen Götzenbildern angefüllt; der in Miaco ihr geweihete soll der Götzenbilder 33333 enthalten, daher auch sein Name San man San Ssin: »der Tempel der 33333 Idole.« Die vielen Kindergestalten, welche sie umringen, deuten auf die ihr selbst von Göttern dargebrachte Verehrung.


Quaser (Nord. M.). Die Asen führten mit den Vanen seit langen Jahren Krieg; überdrüssig der nicht aufhörenden Streitigkeiten, beschlossen sie ein Wesen zu schaffen, dessen Weisheit sie sich anvertrauen, und das sie zum Schiedsrichter nehmen könnten. Asen und Vanen spieen in ein Gefäss und bildeten den Q. Er war so weise, dass Niemand ihm eine Frage vorlegen konnte, die er nicht zu beantworten gewusst hätte, desshalb reiste er, nach vollzogenem Schiedsrichteramt, in der Welt umher, um die Menschen Weisheit zu lehren; allein als er zu den Zwergen Fialar und Galar gelangte, fanden diese an seinem Rath nicht genug, sie wollten ihn ganz haben, schlachteten ihn daher, und mischten sein Blut mit Honig, einen köstlichen Meth daraus bereitend, so dass jeder, der davon trank, zum Dichter wurde. Die Götter, welche nach dem Weisen sich erkundigten, erhielten zur Antwort, »Q. sei in seiner eigenen Weisheit erstickt,« weil Niemand ihm dieselbe habe abfragen können. Nicht lange nach dieser That erschlugen die Zwerge auch den Riesen Gilling und dessen Gattin im Schlafe mit einem Mühlstein, ohne dass uns die Tradition die Ursache dieser Grausamkeit aufbewahrt hätte, wohl aber weiss man, dass Gillings Sohn, der Riese Suttung, Rache suchte, die Zwerge ergriff und sie mitten im Meere auf einem Felsen dem Hungertode preisgegeben aussetzte. In dieser Noth boten sie demselben für ihre Freiheit den kostbaren Dichtermeth, der aus dem Blut Q.s gemacht war. Suttung nahm den Antrag wohl auf, gab den Zwergen die Freiheit und liess den Meth durch seine Tochter, die schöne Gunlöda, im Hnitberge sorgfältig bewahren. Odin verschaffte sich durch List den Eingang in den Berg, und durch die Gunst der jungen Riesin den ganzen Vorrath von Meth. Von dem ganzen Vorgange her kommen alle die Namen, welche der Dichtermeth in der Edda führt: Q.s-Blut, Zwerge-Trank, Hnitbergsmeth, Zwerglösegeld etc.; von den Fässern, Son und Boden, in welche das Blut gezapft, so wie von dem Kessel, Odrarir, in dem der Meth bereitet wurde, heisst er auch Sonsnass, Bodennass oder Odrarirs Meth.


Quaxicalco, s. Huitzompan.


Quedara Wardon (Ind. M.), ein Fest, welches der Parwati gefeiert wird; es legt demjenigen, welcher es Einmal mitgemacht hat, die Verpflichtung auf, es jährlich zu wiederholen. Diejenigen, welche es begehen, zeichnen sich durch eine gelbe Schnur, um den Arm geschlungen, aus, und fasten den Göttern zu Ehren den ganzen Tag.


Quedil (Ind. M.), ein Fest, der Mariatale geweiht; es wird ganz auf dieselbe Weise begangen, wie das unter Mariyammai beschriebene. Mariatale ist wahrscheinlich mit der vorgenannten Göttin identisch.


Quedu (Ind. M.), Sohn des Kasyapa und der Siugiede, war, wie sein Bruder Rahu, ein furchtbarer Riese, ein böser Dämon; Beide wollten die Götter an Bereitung der Amrita (s. d.), hindern; als es jedoch durch Umdrehung des Berges Mandar im Milchmeere den Göttern gelungen war, sie dennoch zu bereiten, raubten sie das Gefäss und gedachten die Amrita für sich zu behalten. Sonne und Mond sahen diess, und riefen den Gott Wischnu herbei, der Beiden die Köpfe abhieb, da sie eben das Gefäss an den Lippen hatten; doch war schon etwas von dem Göttertrank in sie übergegangen, daher die Köpfe unsterblich waren und an den Himmel flogen, als Wischnu's Waffe sie von den Körpern trennte. Hier umkreisen sie als Planeten, die nur zur Zeit von Sonnenverfinsterungen

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[396/0466] Pyr (Phönic. M.), Sohn des Genos und seiner Schwester Genea (Kinder des Protogonos). Das genannte Paar hatte noch zwei andere Kinder; Phos und Phlox, Licht und Flamme, wie P. Feuer. Sie erfanden den Gottesdienst. Pyraechmes (Gr. M.), ein Heerführer der Päonier, welcher seine Völker dem bedrängten Priamus zuführte; er ward von Patroclus erlegt, als dieser in Achilles Rüstung unter den Feinden erschien. Pyramus (Gr. M.), ein junger Babylonier, der Geliebte der Thisbe. (S. d.) Pyremus (Gr. M.), Vater des Asterion, welcher jedoch nach Andern Cometes heissen soll. Pyrene (Gr. M.), Geliebte des Mars und von ihm Mutter des Cycnus. Pyretus (Gr. M.), einer der Centauren auf Pirithous' Hochzeit; er ward von Periphas getödtet. Pyriphlegeton, identisch mit Phlegethon. (S. d.) Pyrissous (Gr. M.), Beiname des Achilles, von dem Umstande, dass er im Feuer (durch welches seine Mutter ihn unsterblich machen wollte) leben blieb. Pyronia (Gr. M.), eines der vier feurigen Sonnenrosse. Pyrrha (Gr. M.), 1) S. Deucalion. – 2) P., Tochter des Königs Creon zu Theben (Bruders der Jocaste). – 3) P., der Name, unter welchem Achilles am Hofe des Lycomedes in Mädchenkleidern verborgen war. Pyrrhus (Gr. M.), Sohn des Achilles und der schönen Deïdamia, der Tochter des Königs Lycomedes. Er ward so genannt nach Pyrrha (s. d.), unter welchem Namen sein Vater als Mädchen bei Lycomedes verborgen war. Sonst hiess er auch Neoptolemus. Da die Seher gesagt hatten, man könne ohne des Achilles Sohn Troja nicht erobern, ward er von der Insel Scyrus geholt und verrichtete nun vor Troja die kühnsten Thaten; er war indessen eben so grausam, als tapfer und schön; er mordete den Polites vor den Augen seines Vaters Priamus, schleifte diesen selbst an den Haaren durch die Burg und tödtete ihn, opferte die liebreizende Polyxena am Grabe seines Vaters u. a. m. Als Kriegsbeute bekam er Andromache, Hectors Wittwe, und Helenus, einen Sohn des Priamus, die er als Sclaven fortführte. Er zeugte mit Andromache den Mulossus, Pergamus und Piëlus, und gab jene dann, als er sich mit Hermione vermählte, dem Helenus zur Gattin; er selbst starb, noch bevor er die neue Ehe vollzogen, von der Hand des Orestes, welcher die ihm einst zugesagte Braut mit dem Schwerte in der Hand sich wieder eroberte. Pythius (Gr. M.), Beiname des Apollo, welchen er von Python erhielt, den er erlegte. Pythoctonus (Gr. M.), Beiname des Apollo, der den Python tödtete. Python (Gr. M.), auch Delphine, Delphyne oder Delphynes genannt, ein Kind der Erde, eine Schlange, die das Erdorakel am castalischen Quell bewachte, oder selbst am Parnass Orakel ertheilte. Sie wusste, dass sie ihren Tod von der Hand eiues Sohnes der Latona finden würde, und verfolgte daher diese auf das Heftigste, musste sie aber durch den Boreas sich entrückt sehen, worauf sie wieder nach dem Parnass zurückkehrte. Als Apollo die Waffen zu führen vermochte, erlegte er das Ungeheuer, um seine Mutter zu rächen; da es indessen göttlichen Ursprungs war, musste er sich durch die freiwillige Knechtschaft bei Admet in Thessalien von dem Morde reinigen lassen, bevor er Besitz von der Stelle und dem Orakel nahm, das späterhin das delphische hiess; hierauf stiftete er zum Gedächtniss der Schlange die pythischen Spiele. Q. Quadrifrons (Röm. M.). Beiname des Janus, von seiner bildlichen Darstellung mit vier Gesichtern; er hatte auf dem Forum transitorium eine Kapelle. Quanwon (Japan. M.), eine Verkörperung der Göttin Amida, eine neue wunderbare Erscheinung derselben. Sie wird abgebildet mit einer grossen Anzahl Hände, deren jede einen der vielen nützlichen Gegenstände trägt, die sie für die.Menschen erfunden hat, wiewohl es schwer sein dürfte, allen diesen uns zum Theil unbekannten Dingen Namen und Bedeutung zu geben. Die Tempel dieser Göttin sind überaus prächtig, gross, mit vielen Götzenbildern angefüllt; der in Miaco ihr geweihete soll der Götzenbilder 33333 enthalten, daher auch sein Name San man San Ssin: »der Tempel der 33333 Idole.« Die vielen Kindergestalten, welche sie umringen, deuten auf die ihr selbst von Göttern dargebrachte Verehrung. Quaser (Nord. M.). Die Asen führten mit den Vanen seit langen Jahren Krieg; überdrüssig der nicht aufhörenden Streitigkeiten, beschlossen sie ein Wesen zu schaffen, dessen Weisheit sie sich anvertrauen, und das sie zum Schiedsrichter nehmen könnten. Asen und Vanen spieen in ein Gefäss und bildeten den Q. Er war so weise, dass Niemand ihm eine Frage vorlegen konnte, die er nicht zu beantworten gewusst hätte, desshalb reiste er, nach vollzogenem Schiedsrichteramt, in der Welt umher, um die Menschen Weisheit zu lehren; allein als er zu den Zwergen Fialar und Galar gelangte, fanden diese an seinem Rath nicht genug, sie wollten ihn ganz haben, schlachteten ihn daher, und mischten sein Blut mit Honig, einen köstlichen Meth daraus bereitend, so dass jeder, der davon trank, zum Dichter wurde. Die Götter, welche nach dem Weisen sich erkundigten, erhielten zur Antwort, »Q. sei in seiner eigenen Weisheit erstickt,« weil Niemand ihm dieselbe habe abfragen können. Nicht lange nach dieser That erschlugen die Zwerge auch den Riesen Gilling und dessen Gattin im Schlafe mit einem Mühlstein, ohne dass uns die Tradition die Ursache dieser Grausamkeit aufbewahrt hätte, wohl aber weiss man, dass Gillings Sohn, der Riese Suttung, Rache suchte, die Zwerge ergriff und sie mitten im Meere auf einem Felsen dem Hungertode preisgegeben aussetzte. In dieser Noth boten sie demselben für ihre Freiheit den kostbaren Dichtermeth, der aus dem Blut Q.s gemacht war. Suttung nahm den Antrag wohl auf, gab den Zwergen die Freiheit und liess den Meth durch seine Tochter, die schöne Gunlöda, im Hnitberge sorgfältig bewahren. Odin verschaffte sich durch List den Eingang in den Berg, und durch die Gunst der jungen Riesin den ganzen Vorrath von Meth. Von dem ganzen Vorgange her kommen alle die Namen, welche der Dichtermeth in der Edda führt: Q.s-Blut, Zwerge-Trank, Hnitbergsmeth, Zwerglösegeld etc.; von den Fässern, Son und Boden, in welche das Blut gezapft, so wie von dem Kessel, Odrarir, in dem der Meth bereitet wurde, heisst er auch Sonsnass, Bodennass oder Odrarirs Meth. Quaxicalco, s. Huitzompan. Quedara Wardon (Ind. M.), ein Fest, welches der Parwati gefeiert wird; es legt demjenigen, welcher es Einmal mitgemacht hat, die Verpflichtung auf, es jährlich zu wiederholen. Diejenigen, welche es begehen, zeichnen sich durch eine gelbe Schnur, um den Arm geschlungen, aus, und fasten den Göttern zu Ehren den ganzen Tag. Quedil (Ind. M.), ein Fest, der Mariatale geweiht; es wird ganz auf dieselbe Weise begangen, wie das unter Mariyammai beschriebene. Mariatale ist wahrscheinlich mit der vorgenannten Göttin identisch. Quedu (Ind. M.), Sohn des Kasyapa und der Siugiede, war, wie sein Bruder Rahu, ein furchtbarer Riese, ein böser Dämon; Beide wollten die Götter an Bereitung der Amrita (s. d.), hindern; als es jedoch durch Umdrehung des Berges Mandar im Milchmeere den Göttern gelungen war, sie dennoch zu bereiten, raubten sie das Gefäss und gedachten die Amrita für sich zu behalten. Sonne und Mond sahen diess, und riefen den Gott Wischnu herbei, der Beiden die Köpfe abhieb, da sie eben das Gefäss an den Lippen hatten; doch war schon etwas von dem Göttertrank in sie übergegangen, daher die Köpfe unsterblich waren und an den Himmel flogen, als Wischnu's Waffe sie von den Körpern trennte. Hier umkreisen sie als Planeten, die nur zur Zeit von Sonnenverfinsterungen

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/466>, abgerufen am 22.11.2024.