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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Peskal (M. der Lappländer), der oberste Höllengott, mitten in der Erde, wo die Hölle ist, wohnend; wahrscheinlich identisch mit Perkel.


Pesseias (Slav. M), ein Hausgötze, welchen man besonders in Polen verehrte; unter seinem Schutz standen die jungen Hausthiere.


Pessinuntia (Gr. M.), Beiname der Cybele, deren Bildniss bei Pessinus in Phrygien zur Erde gefallen sein sollte, wovon sie so geheissen ward.


Peta (Röm. M.), Göttin des Strebens.


Peteschem (Pers. M.), einer von den sechs Izeds, welche den Zeiträumen, in denen Ormuzd die Welt schuf, als Herrscher vorstehen und die zugleich Könige der Freudenfeste sind, welche Dschemschid zu Ehren dieser Schöpfung einsetzte. P. verleiht der Welt die erquickende, belebende Wärme.


Peteus (Gr. M.), Sohn des Orneus, Enkel des Erechtheus. Des P. Sohn, Menestheus, führte die Hülfsvölker der Athener nach Troja.


Petraeus (Gr. M.), Beiname des Neptun in Thessalien, weil er die Felsen getheilt, durch die sich der Peneus in's Meer ergiesst.


Petruis (Ind. M.), Kinder des Brama, luftige, leichte Wesen, zwar körperlich, doch unsichtbar, in den Gegenden des Himmels umherschwebend, welche zunächst an die Erde grenzen; sie leben von den Opfern, welche den grossen Göttern dargebracht werden.


Pettalus (Gr. M.), ein Krieger im Gefolge des Phineus, welcher auf Perseus' Hochzeit mit der Andromeda den Sänger und Priester der Ceres, Ampycus, ermordete.


Pez und Pischars (Ind. M.), zwei Classen von Genien riesiger Grösse, welche stets in der Nähe des Schiwa sind, wenn er als Ixora erscheint. Während der Nacht umgeben sie sein Lager mit angezündeten Fackeln.


Pferd (Mythol. Astronomie), das Pferd, in dessen Gestalt die Tochter des Centauren Chiron, Melanippe, verwandelt wurde, oder das Ross Cyllarus, welches Mercur dem Castor schenkte; es steht das Sternbild zunächst dem Pegasus, ist jedoch fast ganz hinter diesem versteckt, so dass nur der Kopf und ein Theil des Halses zu sehen ist. Dieses Sternbild, welches auch den Namen Füllen führt, hat besonders vier helle Sterne dritter Grösse, welche es leicht kenntlich machen. Es grenzt, ausser dem Pegasus, an den Delphin und an den Wassermann.


Phaea (Gr. M.), ein ungeheures Wildschwein, welches in der Nähe von Corinth, bei Crommyon hauste, Menschen und Thiere anfiel und ausserodentlich vielen Schaden that; Theseus erlegte es.


Phaeax (Gr. M.), Sohn des Neptun und der Corcyra, mythischer Stammherr der Phäaken.


Phaedimus (Gr. M.), Sohn der unglücklichen Niobe und des Amphion.


Phaedra (Gr. M.), eine Frau, welche durch ihre Liebe zu dem schönen Hippolyt, dem Sohne ihres Gatten, des Helden Theseus, eine unglückliche Berühmtheit erlangt hat. Sie war eine Tochter des Minos und der Pasiphae, ward zugleich mit Ariadne von Theseus entführt, und, nachdem er die Schwester verlassen, geheirathet; sie gebar ihm den Acamas und Demophoon, verliebte sich dann in Hippolytus, den sie zuerst zu Eleusis sah, und büsste ihre Liebe mit dem Leben (s. Hippolytus).


Phaenna (Gr. M.), hiess eine der Grazien nach der ältesten Annahme.


Phaethon (Gr. M.), 1) Sohn des Sonnengottes und der Clymene. Epaphus, Sohn des Jupiter und der Io, zweifelte an Ph.s Abkunft und gab diesem seinen Zweifel auf nicht sehr feine Weise zu erkennen. Auf diess beschwur Ph. seine Mutter, ihm zu sagen, ob wirklich der Sonnengott sein Vater sei, und Clymene beschwur es; nun ging er zu diesem und schmeichelte ihm so lange, bis er ihm eine Bitte im unbedingt zu gewähren versprach; die Bitte war, ihm einen Tag lange die Regierung des Sonnenwagens anzuvertrauen. Der Vater versuchte ihm sein Verlangen auf alle Art auszureden, da er jedoch bei der Styx geschworen, musste er endlich nachgeben. Nun belehrte er den Ph. auf's Sorgfältigste über die Behandlung der Rosse, über den Weg, den er zu nehmen habe, über die Gefahren, welche auf demselben seiner harrten, und übergab zagend die Zügel den unerfahrnen Händen. Nur zu bald ward seine Besorgniss gerechtfertigt: die Rosse, nicht des Meisters Kraft fühlend, wichen aus der Bahn und kamen zu den Hyperboreern, denen sie so heiss machten, dass diese sich im Meere verbargen; die ungeheure Höhe machte Ph. schwindeln, er suchte die Pferde zur Erde herabzulenken, um so mehr, als die Ungeheuer des Thierkreises, Krebs und Scorpion, ihm Entsetzen einflössten, allein die zu grosse Nähe hatte die schrecklichsten Folgen: die Quellen versiegten, die Wälder ganzer Länder entzündeten sich, die Erde barst und die Sonne schien in den Tartarus; endlich schleuderte Jupiter, das Unglück sehend, den kühnen Jüngling mit einem Blitz vom Wagen, worauf die Rosse sich zerstreuten; aber Libyen war schon zur Wüste geworden, die Aethiopier waren schwarz gebrannt, Athos, Taurus, Tmolus, Oeta, Ida, Helicon, Hämus, Aetna, Caucasus standen in Flammen und erleuchteten die Welt, da der Sonnengott vor Gram über des Sohnes Verlust und vor Zorn über Jupiters Mord es nicht thun wollte; der Ganges, Tanais, Xanthus, der Rhodanus, Rhenus und Tiberis, der Tagus und der Nil waren ausgetrocknet, nur die Wellen des Eridanus schäumten noch, und in ihnen fand der halbverbrannte Ph. sein Grab. Des Unglücklichen Schwestern, die Phaethontiaden, grämten sich zu Tod und wurden in Erlen verwandelt; ein Freund desselben, Cycnus, starb aus Sehnsucht nach ihm und ward zu einem Schwan; Clymene, Ph.s Mutter, ward wahnsinnig vor Schmerz. - 2) Ph., Sohn der Aurora und des Cephalus, oder des Tithonus, ein Liebling der Venus.


Phaethontiaden (Gr. M.), die am Schluss des vorigen Artikels erwähnten Schwestern des Phaethon, welche auch Heliaden (s. d.) heissen.


Phagrus (Gr. M.), Sohn des Apollo und der Nymphe Othreis; seine Mutter hatte von Jupiter einen Sohn empfangen, den sie aus Furcht vor Juno aussetzte; Ph. fand denselben im Walde, von Bienen durch Honig genährt; er nahm ihn auf und nannte ihn nach diesem Umstande Meliteus.


Phalaecus (Gr. M.), Tyrann von Ambracia. Um die Stadt von ihm zu befreien, sandte Diana ihm einen jungen Löwen, und da er diesen bezwang, auch dessen Mutter in den Weg, die den Tyrannen zerriss. Hierdurch erhielt Diana das Uebergewicht über Hercules und Apollo, welche sich mit ihr um das Patronat der Stadt bewarben.


Phalas (Gr. M.), soll der Führer der Flotte geheissen haben, welche Memnon dem Priamus zu Hülfe sandte, während er selbst zu Lande dahin zog. Er ward durch die auf seinen Schiffen befindlichen Phönicier gesteinigt, wozu die Bewohner von Rhodus dieselben gereizt hatten.


Phalces (Gr. M.), Sohn des Heracliden Temenus, Königs von Argos. Er tödtete seinen Vater und seine Schwester Hyrnetho, und bemächtigte sich der Herrschaft über Sicyon.


Phalerus (Gr. M.), einer der Argonauten; noch als Kind kam er in Gefahr, von einer Schlange, die ihn umwunden hatte, getödtet zu werden; sein Vater Alcon erschoss sie, ohne den Knaben zu verletzen.


Phalias (Gr. M.), Sohn des Hercules von Heliconis, des Thespius Tochter.


Phamarus (Rabbin.), einer der gefallenen Engel, welche ihrer Liebe zu den irdischen Jungfrauen den Fall verdanken.


Phanes (Gr. M.), in der orphischen Geheimlehre das urweltliche Lichtwesen, das aus dem Weltei mit strahlendem Glanze hervorbricht, auch Metis und Ericapäus genannt, eins mit dem welterzeugenden Amor, Vater aller Götter.


Phaeno (Gr. M.), eine der Nymphen, welche mit Proserpina Blumen pflückten, als diese von Pluto entführt ward.


Phaenops (Gr. M.), Sohn des Asius aus Abydus, Gastfreund des Hector.


Phanosyra (Gr. M.), Tochter des Päon, Gattin des Minyas und Mutter des Orchomenus und Athamas.


Phantasus (Gr. M.), Sohn des Schlafs, der sich für die Träumenden in allerlei Gestalten und bunte Bilder verzaubert.


Phaeocomes (Gr. M.), einer der Centauren auf des Pirithous Hochzeit; er hatte sechs Löwenhäute zusammengeheftet, um sich zu bedecken, und warf einen Block, den zwei Stiere kaum von der Stelle bringen konnten, auf den Sohn des Phonolenus, dem er damit das Haupt zerschmetterte. Nestor tödtete den Centauren.


Phaon (Gr. M.), ein Bewohner von Lesbos, welcher die Leute über die Meerenge zu schiffen, von Armen aber

Peskal (M. der Lappländer), der oberste Höllengott, mitten in der Erde, wo die Hölle ist, wohnend; wahrscheinlich identisch mit Perkel.


Pesseias (Slav. M), ein Hausgötze, welchen man besonders in Polen verehrte; unter seinem Schutz standen die jungen Hausthiere.


Pessinuntia (Gr. M.), Beiname der Cybele, deren Bildniss bei Pessinus in Phrygien zur Erde gefallen sein sollte, wovon sie so geheissen ward.


Peta (Röm. M.), Göttin des Strebens.


Peteschem (Pers. M.), einer von den sechs Izeds, welche den Zeiträumen, in denen Ormuzd die Welt schuf, als Herrscher vorstehen und die zugleich Könige der Freudenfeste sind, welche Dschemschid zu Ehren dieser Schöpfung einsetzte. P. verleiht der Welt die erquickende, belebende Wärme.


Peteus (Gr. M.), Sohn des Orneus, Enkel des Erechtheus. Des P. Sohn, Menestheus, führte die Hülfsvölker der Athener nach Troja.


Petraeus (Gr. M.), Beiname des Neptun in Thessalien, weil er die Felsen getheilt, durch die sich der Peneus in's Meer ergiesst.


Petruis (Ind. M.), Kinder des Brama, luftige, leichte Wesen, zwar körperlich, doch unsichtbar, in den Gegenden des Himmels umherschwebend, welche zunächst an die Erde grenzen; sie leben von den Opfern, welche den grossen Göttern dargebracht werden.


Pettalus (Gr. M.), ein Krieger im Gefolge des Phineus, welcher auf Perseus' Hochzeit mit der Andromeda den Sänger und Priester der Ceres, Ampycus, ermordete.


Pez und Pischars (Ind. M.), zwei Classen von Genien riesiger Grösse, welche stets in der Nähe des Schiwa sind, wenn er als Ixora erscheint. Während der Nacht umgeben sie sein Lager mit angezündeten Fackeln.


Pferd (Mythol. Astronomie), das Pferd, in dessen Gestalt die Tochter des Centauren Chiron, Melanippe, verwandelt wurde, oder das Ross Cyllarus, welches Mercur dem Castor schenkte; es steht das Sternbild zunächst dem Pegasus, ist jedoch fast ganz hinter diesem versteckt, so dass nur der Kopf und ein Theil des Halses zu sehen ist. Dieses Sternbild, welches auch den Namen Füllen führt, hat besonders vier helle Sterne dritter Grösse, welche es leicht kenntlich machen. Es grenzt, ausser dem Pegasus, an den Delphin und an den Wassermann.


Phaea (Gr. M.), ein ungeheures Wildschwein, welches in der Nähe von Corinth, bei Crommyon hauste, Menschen und Thiere anfiel und ausserodentlich vielen Schaden that; Theseus erlegte es.


Phaeax (Gr. M.), Sohn des Neptun und der Corcyra, mythischer Stammherr der Phäaken.


Phaedimus (Gr. M.), Sohn der unglücklichen Niobe und des Amphion.


Phaedra (Gr. M.), eine Frau, welche durch ihre Liebe zu dem schönen Hippolyt, dem Sohne ihres Gatten, des Helden Theseus, eine unglückliche Berühmtheit erlangt hat. Sie war eine Tochter des Minos und der Pasiphaë, ward zugleich mit Ariadne von Theseus entführt, und, nachdem er die Schwester verlassen, geheirathet; sie gebar ihm den Acamas und Demophoon, verliebte sich dann in Hippolytus, den sie zuerst zu Eleusis sah, und büsste ihre Liebe mit dem Leben (s. Hippolytus).


Phaënna (Gr. M.), hiess eine der Grazien nach der ältesten Annahme.


Phaëthon (Gr. M.), 1) Sohn des Sonnengottes und der Clymene. Epaphus, Sohn des Jupiter und der Io, zweifelte an Ph.s Abkunft und gab diesem seinen Zweifel auf nicht sehr feine Weise zu erkennen. Auf diess beschwur Ph. seine Mutter, ihm zu sagen, ob wirklich der Sonnengott sein Vater sei, und Clymene beschwur es; nun ging er zu diesem und schmeichelte ihm so lange, bis er ihm eine Bitte im unbedingt zu gewähren versprach; die Bitte war, ihm einen Tag lange die Regierung des Sonnenwagens anzuvertrauen. Der Vater versuchte ihm sein Verlangen auf alle Art auszureden, da er jedoch bei der Styx geschworen, musste er endlich nachgeben. Nun belehrte er den Ph. auf's Sorgfältigste über die Behandlung der Rosse, über den Weg, den er zu nehmen habe, über die Gefahren, welche auf demselben seiner harrten, und übergab zagend die Zügel den unerfahrnen Händen. Nur zu bald ward seine Besorgniss gerechtfertigt: die Rosse, nicht des Meisters Kraft fühlend, wichen aus der Bahn und kamen zu den Hyperboreern, denen sie so heiss machten, dass diese sich im Meere verbargen; die ungeheure Höhe machte Ph. schwindeln, er suchte die Pferde zur Erde herabzulenken, um so mehr, als die Ungeheuer des Thierkreises, Krebs und Scorpion, ihm Entsetzen einflössten, allein die zu grosse Nähe hatte die schrecklichsten Folgen: die Quellen versiegten, die Wälder ganzer Länder entzündeten sich, die Erde barst und die Sonne schien in den Tartarus; endlich schleuderte Jupiter, das Unglück sehend, den kühnen Jüngling mit einem Blitz vom Wagen, worauf die Rosse sich zerstreuten; aber Libyen war schon zur Wüste geworden, die Aethiopier waren schwarz gebrannt, Athos, Taurus, Tmolus, Oeta, Ida, Helicon, Hämus, Aetna, Caucasus standen in Flammen und erleuchteten die Welt, da der Sonnengott vor Gram über des Sohnes Verlust und vor Zorn über Jupiters Mord es nicht thun wollte; der Ganges, Tanais, Xanthus, der Rhodanus, Rhenus und Tiberis, der Tagus und der Nil waren ausgetrocknet, nur die Wellen des Eridanus schäumten noch, und in ihnen fand der halbverbrannte Ph. sein Grab. Des Unglücklichen Schwestern, die Phaëthontiaden, grämten sich zu Tod und wurden in Erlen verwandelt; ein Freund desselben, Cycnus, starb aus Sehnsucht nach ihm und ward zu einem Schwan; Clymene, Ph.s Mutter, ward wahnsinnig vor Schmerz. – 2) Ph., Sohn der Aurora und des Cephalus, oder des Tithonus, ein Liebling der Venus.


Phaëthontiaden (Gr. M.), die am Schluss des vorigen Artikels erwähnten Schwestern des Phaëthon, welche auch Heliaden (s. d.) heissen.


Phagrus (Gr. M.), Sohn des Apollo und der Nymphe Othreïs; seine Mutter hatte von Jupiter einen Sohn empfangen, den sie aus Furcht vor Juno aussetzte; Ph. fand denselben im Walde, von Bienen durch Honig genährt; er nahm ihn auf und nannte ihn nach diesem Umstande Meliteus.


Phalaecus (Gr. M.), Tyrann von Ambracia. Um die Stadt von ihm zu befreien, sandte Diana ihm einen jungen Löwen, und da er diesen bezwang, auch dessen Mutter in den Weg, die den Tyrannen zerriss. Hierdurch erhielt Diana das Uebergewicht über Hercules und Apollo, welche sich mit ihr um das Patronat der Stadt bewarben.


Phalas (Gr. M.), soll der Führer der Flotte geheissen haben, welche Memnon dem Priamus zu Hülfe sandte, während er selbst zu Lande dahin zog. Er ward durch die auf seinen Schiffen befindlichen Phönicier gesteinigt, wozu die Bewohner von Rhodus dieselben gereizt hatten.


Phalces (Gr. M.), Sohn des Heracliden Temenus, Königs von Argos. Er tödtete seinen Vater und seine Schwester Hyrnetho, und bemächtigte sich der Herrschaft über Sicyon.


Phalerus (Gr. M.), einer der Argonauten; noch als Kind kam er in Gefahr, von einer Schlange, die ihn umwunden hatte, getödtet zu werden; sein Vater Alcon erschoss sie, ohne den Knaben zu verletzen.


Phalias (Gr. M.), Sohn des Hercules von Heliconis, des Thespius Tochter.


Phamarus (Rabbin.), einer der gefallenen Engel, welche ihrer Liebe zu den irdischen Jungfrauen den Fall verdanken.


Phanes (Gr. M.), in der orphischen Geheimlehre das urweltliche Lichtwesen, das aus dem Weltei mit strahlendem Glanze hervorbricht, auch Metis und Ericapäus genannt, eins mit dem welterzeugenden Amor, Vater aller Götter.


Phaeno (Gr. M.), eine der Nymphen, welche mit Proserpina Blumen pflückten, als diese von Pluto entführt ward.


Phaenops (Gr. M.), Sohn des Asius aus Abydus, Gastfreund des Hector.


Phanosyra (Gr. M.), Tochter des Päon, Gattin des Minyas und Mutter des Orchomenus und Athamas.


Phantasus (Gr. M.), Sohn des Schlafs, der sich für die Träumenden in allerlei Gestalten und bunte Bilder verzaubert.


Phaeocomes (Gr. M.), einer der Centauren auf des Pirithous Hochzeit; er hatte sechs Löwenhäute zusammengeheftet, um sich zu bedecken, und warf einen Block, den zwei Stiere kaum von der Stelle bringen konnten, auf den Sohn des Phonolenus, dem er damit das Haupt zerschmetterte. Nestor tödtete den Centauren.


Phaon (Gr. M.), ein Bewohner von Lesbos, welcher die Leute über die Meerenge zu schiffen, von Armen aber

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[377/0447] Peskal (M. der Lappländer), der oberste Höllengott, mitten in der Erde, wo die Hölle ist, wohnend; wahrscheinlich identisch mit Perkel. Pesseias (Slav. M), ein Hausgötze, welchen man besonders in Polen verehrte; unter seinem Schutz standen die jungen Hausthiere. Pessinuntia (Gr. M.), Beiname der Cybele, deren Bildniss bei Pessinus in Phrygien zur Erde gefallen sein sollte, wovon sie so geheissen ward. Peta (Röm. M.), Göttin des Strebens. Peteschem (Pers. M.), einer von den sechs Izeds, welche den Zeiträumen, in denen Ormuzd die Welt schuf, als Herrscher vorstehen und die zugleich Könige der Freudenfeste sind, welche Dschemschid zu Ehren dieser Schöpfung einsetzte. P. verleiht der Welt die erquickende, belebende Wärme. Peteus (Gr. M.), Sohn des Orneus, Enkel des Erechtheus. Des P. Sohn, Menestheus, führte die Hülfsvölker der Athener nach Troja. Petraeus (Gr. M.), Beiname des Neptun in Thessalien, weil er die Felsen getheilt, durch die sich der Peneus in's Meer ergiesst. Petruis (Ind. M.), Kinder des Brama, luftige, leichte Wesen, zwar körperlich, doch unsichtbar, in den Gegenden des Himmels umherschwebend, welche zunächst an die Erde grenzen; sie leben von den Opfern, welche den grossen Göttern dargebracht werden. Pettalus (Gr. M.), ein Krieger im Gefolge des Phineus, welcher auf Perseus' Hochzeit mit der Andromeda den Sänger und Priester der Ceres, Ampycus, ermordete. Pez und Pischars (Ind. M.), zwei Classen von Genien riesiger Grösse, welche stets in der Nähe des Schiwa sind, wenn er als Ixora erscheint. Während der Nacht umgeben sie sein Lager mit angezündeten Fackeln. Pferd (Mythol. Astronomie), das Pferd, in dessen Gestalt die Tochter des Centauren Chiron, Melanippe, verwandelt wurde, oder das Ross Cyllarus, welches Mercur dem Castor schenkte; es steht das Sternbild zunächst dem Pegasus, ist jedoch fast ganz hinter diesem versteckt, so dass nur der Kopf und ein Theil des Halses zu sehen ist. Dieses Sternbild, welches auch den Namen Füllen führt, hat besonders vier helle Sterne dritter Grösse, welche es leicht kenntlich machen. Es grenzt, ausser dem Pegasus, an den Delphin und an den Wassermann. Phaea (Gr. M.), ein ungeheures Wildschwein, welches in der Nähe von Corinth, bei Crommyon hauste, Menschen und Thiere anfiel und ausserodentlich vielen Schaden that; Theseus erlegte es. Phaeax (Gr. M.), Sohn des Neptun und der Corcyra, mythischer Stammherr der Phäaken. Phaedimus (Gr. M.), Sohn der unglücklichen Niobe und des Amphion. Phaedra (Gr. M.), eine Frau, welche durch ihre Liebe zu dem schönen Hippolyt, dem Sohne ihres Gatten, des Helden Theseus, eine unglückliche Berühmtheit erlangt hat. Sie war eine Tochter des Minos und der Pasiphaë, ward zugleich mit Ariadne von Theseus entführt, und, nachdem er die Schwester verlassen, geheirathet; sie gebar ihm den Acamas und Demophoon, verliebte sich dann in Hippolytus, den sie zuerst zu Eleusis sah, und büsste ihre Liebe mit dem Leben (s. Hippolytus). Phaënna (Gr. M.), hiess eine der Grazien nach der ältesten Annahme. Phaëthon (Gr. M.), 1) Sohn des Sonnengottes und der Clymene. Epaphus, Sohn des Jupiter und der Io, zweifelte an Ph.s Abkunft und gab diesem seinen Zweifel auf nicht sehr feine Weise zu erkennen. Auf diess beschwur Ph. seine Mutter, ihm zu sagen, ob wirklich der Sonnengott sein Vater sei, und Clymene beschwur es; nun ging er zu diesem und schmeichelte ihm so lange, bis er ihm eine Bitte im unbedingt zu gewähren versprach; die Bitte war, ihm einen Tag lange die Regierung des Sonnenwagens anzuvertrauen. Der Vater versuchte ihm sein Verlangen auf alle Art auszureden, da er jedoch bei der Styx geschworen, musste er endlich nachgeben. Nun belehrte er den Ph. auf's Sorgfältigste über die Behandlung der Rosse, über den Weg, den er zu nehmen habe, über die Gefahren, welche auf demselben seiner harrten, und übergab zagend die Zügel den unerfahrnen Händen. Nur zu bald ward seine Besorgniss gerechtfertigt: die Rosse, nicht des Meisters Kraft fühlend, wichen aus der Bahn und kamen zu den Hyperboreern, denen sie so heiss machten, dass diese sich im Meere verbargen; die ungeheure Höhe machte Ph. schwindeln, er suchte die Pferde zur Erde herabzulenken, um so mehr, als die Ungeheuer des Thierkreises, Krebs und Scorpion, ihm Entsetzen einflössten, allein die zu grosse Nähe hatte die schrecklichsten Folgen: die Quellen versiegten, die Wälder ganzer Länder entzündeten sich, die Erde barst und die Sonne schien in den Tartarus; endlich schleuderte Jupiter, das Unglück sehend, den kühnen Jüngling mit einem Blitz vom Wagen, worauf die Rosse sich zerstreuten; aber Libyen war schon zur Wüste geworden, die Aethiopier waren schwarz gebrannt, Athos, Taurus, Tmolus, Oeta, Ida, Helicon, Hämus, Aetna, Caucasus standen in Flammen und erleuchteten die Welt, da der Sonnengott vor Gram über des Sohnes Verlust und vor Zorn über Jupiters Mord es nicht thun wollte; der Ganges, Tanais, Xanthus, der Rhodanus, Rhenus und Tiberis, der Tagus und der Nil waren ausgetrocknet, nur die Wellen des Eridanus schäumten noch, und in ihnen fand der halbverbrannte Ph. sein Grab. Des Unglücklichen Schwestern, die Phaëthontiaden, grämten sich zu Tod und wurden in Erlen verwandelt; ein Freund desselben, Cycnus, starb aus Sehnsucht nach ihm und ward zu einem Schwan; Clymene, Ph.s Mutter, ward wahnsinnig vor Schmerz. – 2) Ph., Sohn der Aurora und des Cephalus, oder des Tithonus, ein Liebling der Venus. Phaëthontiaden (Gr. M.), die am Schluss des vorigen Artikels erwähnten Schwestern des Phaëthon, welche auch Heliaden (s. d.) heissen. Phagrus (Gr. M.), Sohn des Apollo und der Nymphe Othreïs; seine Mutter hatte von Jupiter einen Sohn empfangen, den sie aus Furcht vor Juno aussetzte; Ph. fand denselben im Walde, von Bienen durch Honig genährt; er nahm ihn auf und nannte ihn nach diesem Umstande Meliteus. Phalaecus (Gr. M.), Tyrann von Ambracia. Um die Stadt von ihm zu befreien, sandte Diana ihm einen jungen Löwen, und da er diesen bezwang, auch dessen Mutter in den Weg, die den Tyrannen zerriss. Hierdurch erhielt Diana das Uebergewicht über Hercules und Apollo, welche sich mit ihr um das Patronat der Stadt bewarben. Phalas (Gr. M.), soll der Führer der Flotte geheissen haben, welche Memnon dem Priamus zu Hülfe sandte, während er selbst zu Lande dahin zog. Er ward durch die auf seinen Schiffen befindlichen Phönicier gesteinigt, wozu die Bewohner von Rhodus dieselben gereizt hatten. Phalces (Gr. M.), Sohn des Heracliden Temenus, Königs von Argos. Er tödtete seinen Vater und seine Schwester Hyrnetho, und bemächtigte sich der Herrschaft über Sicyon. Phalerus (Gr. M.), einer der Argonauten; noch als Kind kam er in Gefahr, von einer Schlange, die ihn umwunden hatte, getödtet zu werden; sein Vater Alcon erschoss sie, ohne den Knaben zu verletzen. Phalias (Gr. M.), Sohn des Hercules von Heliconis, des Thespius Tochter. Phamarus (Rabbin.), einer der gefallenen Engel, welche ihrer Liebe zu den irdischen Jungfrauen den Fall verdanken. Phanes (Gr. M.), in der orphischen Geheimlehre das urweltliche Lichtwesen, das aus dem Weltei mit strahlendem Glanze hervorbricht, auch Metis und Ericapäus genannt, eins mit dem welterzeugenden Amor, Vater aller Götter. Phaeno (Gr. M.), eine der Nymphen, welche mit Proserpina Blumen pflückten, als diese von Pluto entführt ward. Phaenops (Gr. M.), Sohn des Asius aus Abydus, Gastfreund des Hector. Phanosyra (Gr. M.), Tochter des Päon, Gattin des Minyas und Mutter des Orchomenus und Athamas. Phantasus (Gr. M.), Sohn des Schlafs, der sich für die Träumenden in allerlei Gestalten und bunte Bilder verzaubert. Phaeocomes (Gr. M.), einer der Centauren auf des Pirithous Hochzeit; er hatte sechs Löwenhäute zusammengeheftet, um sich zu bedecken, und warf einen Block, den zwei Stiere kaum von der Stelle bringen konnten, auf den Sohn des Phonolenus, dem er damit das Haupt zerschmetterte. Nestor tödtete den Centauren. Phaon (Gr. M.), ein Bewohner von Lesbos, welcher die Leute über die Meerenge zu schiffen, von Armen aber

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/447>, abgerufen am 22.11.2024.