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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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von ihren Thronen herab auf die Bewegungen der anmuthigen Himmelskinder schauen. Uebertroffen aber wird alle diese Pracht noch von dem Palast des Könige Sakreia, in dessen Garten der Wunderbaum steht, welcher alle Lebensbedürfnisse und Lebensfreuden trägt, die köstlichsten Speisen und Getränke, die herrlichsten Kleider und Schmucksachen, die lieblichsten Jungfrauen u. s. w. In diesem Reich sieht der Indier nur erst einen Schatten dessen, was der darüber liegende Himmel enthält, denn die Stadt liegt noch irdisch auf dem Berge Meru, während der nächste Himmel über ihr wirklich himmlisch liegt, und so jeder folgende an Glanz, Herrlichkeit und wunderbarer Grösse den vorigen übertrifft.


Mahasundera (Ind. M.), Nach der dem Buddhaismus entnommenen Religion der Birmanen in Hinterindien wird das Weltall während seiner Dauer von M. beschützt und erhalten; sie ist der Schutzgeist der Erde, aber auch die Zerstörerin derselben; denn sobald das Ende der für ihr Bestehen bestimmten Zeit herangekommen ist, vernichtet sie dieselbe. Der goldene Pyramiden-Tempel der Hauptstadt Pegu enthält ihr Bild.


Mahischasur (Ind. M.), der Fürst der Hölle und der gefallenen Geister, war, gleich dem Satan, einst ein guter Engel, und zwar ein Fürst der Engel, wie er später einen ähnlichen Rang unter den gefallenen bekleidete. Diese sind nun ganz seinen Befehlen unterworfen, besonders aber diejenigen, welche, um sich zu bessern, den langen Prüfungsweg durch die Reihe irdischer Körper begonnen haben; seine Verführung macht, dass so viele Menschen wieder zurück zum Abgrund fahren, statt sich aufzuraffen und zum Himmel zu schwingen. M., obgleich ein böser Dämon, kann doch durch Kraft des Gebetes die erhabensten guten Götter besiegen: so überwand er selbst Indra und vertrieb ihn von seinem Thron; Wischnu, um Hülfe angefleht, gab einer Verkörperung der Bhawani das Leben, und durch diese ward M. besiegt.


Mahisete (M. der Finnen), gute oder böse Erdgeister, welche theils in den Häusern als freundliche Gehülfen, theils in den Bergen und Steinen als Kobolde wohnen.


Mahomi (Ind. M.), eine der vielen Verkörperungen des Wischnu; in dieser erschien er den Riesen und bösen Dämonen, welche sich der, eben aus dem Milchmeer durch Umdrehung des Berges Mandar bereiteten, Amrita bemächtigen wollten, als Weib von bezaubernder Schönheit, und machte, dass sie ihres Zweckes vergassen, so dass die Götter in den Besitz dieser Götterspeise kamen.


Maidari (Lamaismus), der letzte Burchan, welcher am Ende der Welt geboren werden wird, um die Menschen zu ihrer frühern Grösse, Schönheit und Lebensdauer zu erheben. Seine Mutter Dulma Ngodscha lebt schon jetzt, wird bis zu seiner Geburt leben und dann die Freuden der Seligen mit ihm theilen. Ihn erwarten die Lamaiten seit vielen Jahren, und für ihn steht auf ihren Altären immer ein grünes Pferd (zu Ehren seiner Mutter, welche auch grün ist) gesattelt bereit, so dass er dasselbe nur besteigen darf, um durch alle Welttheile zu reiten; es heisst Damtschuk und gehört zu den sieben Dolon Erdeni, welche als Heiligthümer auf den Altären vor den Götterbildern der Lamatempel stehen. Er ist wahrscheinlich identisch mit dem folgenden.


Maidiri (Kalmück. M.), eine Gottheit ersten Ranges, welche, nach dem Ausdruck des bekannten Reisenden Chappe d'Auteroche, den Antichrist bedeutet. (Es ist allerdings schwer, dieses zu fassen, da die Kalmücken nichts von Christ oder Antichrist wissen.) Er wird einst in dem Schoosse einer Jungfrau, Tochter des Königs von Japan, erweckt werden. Sein Reich wird Jerusalem sein; er wird allen Königen den Krieg erklären und den Schrecken überall hintragen; sein Reich wird jedoch nur kurz sein, denn die Stadt geht während desselben in Feuer unter. Das Bild dieser Gottheit wird von Bernstein gemacht und als Amulet getragen.


Maja (Ind. M.), die zweite Hälfte des Urwesens, welches sich selbst ausser sich selbst setzte, um, getrennt in männliches und weibliches Princip, die Welt zu erzeugen; so ist Gott also Vater und Mutter Alles dessen, was da ist; M. aber, die weibliche Hälfte der Gottheit, die Mutter des schaffenden, erhaltenden und zerstörenden Princips (Brama, Wischnu und Schiwa), der Liebe (Kamadewa) u. s. w. Von der bilderreichen Poesie der Indier wird sie als webende Spinne dargestellt, als Weberin des Weltalls, oder als schönes Weib, welches, verschleiert, in den Falten und Schatten dieses Schleiers alle Bilder erschaffener Wesen zeigt. Diese grosse Weltmutter ging von ihrem Ursitz, dem Mittelpunkte Indiens, nach allen vier Weltgegenden aus: im Norden finden wir sie als Mutter der Schakschiamuni, unter den Mongolen im Osten als Mutter des Fo, im Süden als Mutter des Buddha (welche drei übrigens identisch sind), und im Westen scheint sie von den Persern zu den Phöniciern und Griechen als Mutter der Götter, Cybele, welche auch Ma heisst, übergegangen zu sein.


Maja (Gr. M.), die älteste der sieben Töchter des Atlas und der Pleione, Geliebte des Jupiter, welche ihm in einer Höhle des Berges Cyllene den Mercur gebar. Sie ward mit ihren Geschwistern in das Sternbild der Plejaden versetzt. Ihr vertraute Jupiter seinen Knaben Arcas zur Erziehung an, den er der sterbenden Callisto entrissen.


Majesta, auch Maja (Röm. M.), "die Hehre, Erhabene," Gemahlin Vulcan's, Tochter des Faunus, und Göttin der fruchtbaren Erde.


Majus (Alt-ital. M.), "der Erhabene", Beiname des Jupiter.


Makaraketu (Ind. M.), "der Rastlose und Unkörperliche", Beiname des Liebesgottes Kama (s. d.).


Makosch (Slav. M.), ein Gott der kleinern Hausthiere, Schafe, Ziegen, Hunde. Zu Kiew, der allgemeinen Götterstadt der Russen, wurden auch diesem Gotte Opfer gebracht.


Makosla (Slav. M.), eine Göttin, welche Regen verleihen sollte, und desshalb in Böhmen und Mähren verehrt wurde.


Malachbelos (Assyr. M.), ein Gott, von dem man muthmasst, dass er den Mond vorstelle, weil er den Halbmond als Attribut hat.


Malache (Gr. M.), eine Frau von der Insel Lemnos, wo ein völliges Weiber-Regiment herrschte, indem die Lemnierinnen (s. d.) alle Männer umgebracht hatten. Die Argonauten kamen dorthin, Jason verband sich mit der Königin Hypsipyle, und die Anderen nach ihrer Wahl mit andern Frauen oder Mädchen. M. ward dem Euphemus zu Theil und gebar ihm einen Sohn Leucophanes.


Malachmowes (Talmud.), der Todesengel, welcher bei den Sterbenden Körper und Seele trennt.


Maleates (Gr. M.), Beiname des Apollo von dem laconischen Vorgebirge Malea.


Maleaeus (Gr. M.), Beiname des Jupiter, von dem laconischen Vorgebirge Malea.


Malis (Gr. M.), 1) eine Sclavin der Omphale; sie gebar von Hercules einen Sohn, Acelles, welcher die Stadt Acele in Lydien baute. - 2) M., eine der drei Nymphen, welche den schönen Hylas raubten; die beiden andern hiessen Nychea und Eunice.


Malus (Gr. M.), Sohn des Amphictyon, nach welchem die Stadt Malieus benannt sein sollte.


Maemactes (Gr. M.), "der Stürmische", Beiname des Jupiter bei den Athenern. Ihm wurde im Monat Mämacterion (vom 21. October bis 20. November) zur Zeit der Herbst-Stürme in Athen das Mämacterienfest gefeiert.


Mama Kocha (Peruan. M.), die grosse, die geliebte Mutter, mächtigste Gottheit der Anwohner des Südmeeres, welcher zahlreiche Opfer gebracht wurden, bis die Inca's den Sonnendienst einführten und die alte Barbarei ab schafften.


Mamers (Alt-ital. M.), der Name, welchen die Sabiner dem Mars gaben.


Maenaden, identisch mit Bacchantinnen (s. d.).


Maenalius (Gr. M.), Beiname des Pan, dem der Berg Maenalus in Arcadien heilig war.


Maenalus (Gr. M.), Vater der berühmten Atalante welche auf der calydonischen Jagd sich auszeichnete.


Manassa (Ind. M.), Beiname der Bhawani, der Gattin des Schiwa; der Name bedeutet: "Wille des Herrn".


Manassuami (Ind. M.), ein Hauptgott der jetzigen Indier. Nach der Angabe seiner Priester, der Putschari, wird er für eine Verwandlung des Supramanja gehalten, jedoch läugnen dieses die Braminen und verwerfen überhaupt seinen Gottesdienst.


Mandar (Ind. M.), der grosse Berg, welchen die Götter in das Milchmeer trugen, die Schlange Adisseschen darum wanden und ihn nunmehr, gleich einem Kreisel, darin umdrehten, und so die Götternahrung Amrita bereiteten.


von ihren Thronen herab auf die Bewegungen der anmuthigen Himmelskinder schauen. Uebertroffen aber wird alle diese Pracht noch von dem Palast des Könige Sakreia, in dessen Garten der Wunderbaum steht, welcher alle Lebensbedürfnisse und Lebensfreuden trägt, die köstlichsten Speisen und Getränke, die herrlichsten Kleider und Schmucksachen, die lieblichsten Jungfrauen u. s. w. In diesem Reich sieht der Indier nur erst einen Schatten dessen, was der darüber liegende Himmel enthält, denn die Stadt liegt noch irdisch auf dem Berge Meru, während der nächste Himmel über ihr wirklich himmlisch liegt, und so jeder folgende an Glanz, Herrlichkeit und wunderbarer Grösse den vorigen übertrifft.


Mahasundera (Ind. M.), Nach der dem Buddhaismus entnommenen Religion der Birmanen in Hinterindien wird das Weltall während seiner Dauer von M. beschützt und erhalten; sie ist der Schutzgeist der Erde, aber auch die Zerstörerin derselben; denn sobald das Ende der für ihr Bestehen bestimmten Zeit herangekommen ist, vernichtet sie dieselbe. Der goldene Pyramiden-Tempel der Hauptstadt Pegu enthält ihr Bild.


Mahischasur (Ind. M.), der Fürst der Hölle und der gefallenen Geister, war, gleich dem Satan, einst ein guter Engel, und zwar ein Fürst der Engel, wie er später einen ähnlichen Rang unter den gefallenen bekleidete. Diese sind nun ganz seinen Befehlen unterworfen, besonders aber diejenigen, welche, um sich zu bessern, den langen Prüfungsweg durch die Reihe irdischer Körper begonnen haben; seine Verführung macht, dass so viele Menschen wieder zurück zum Abgrund fahren, statt sich aufzuraffen und zum Himmel zu schwingen. M., obgleich ein böser Dämon, kann doch durch Kraft des Gebetes die erhabensten guten Götter besiegen: so überwand er selbst Indra und vertrieb ihn von seinem Thron; Wischnu, um Hülfe angefleht, gab einer Verkörperung der Bhawani das Leben, und durch diese ward M. besiegt.


Mahisete (M. der Finnen), gute oder böse Erdgeister, welche theils in den Häusern als freundliche Gehülfen, theils in den Bergen und Steinen als Kobolde wohnen.


Mahomi (Ind. M.), eine der vielen Verkörperungen des Wischnu; in dieser erschien er den Riesen und bösen Dämonen, welche sich der, eben aus dem Milchmeer durch Umdrehung des Berges Mandar bereiteten, Amrita bemächtigen wollten, als Weib von bezaubernder Schönheit, und machte, dass sie ihres Zweckes vergassen, so dass die Götter in den Besitz dieser Götterspeise kamen.


Maidari (Lamaismus), der letzte Burchan, welcher am Ende der Welt geboren werden wird, um die Menschen zu ihrer frühern Grösse, Schönheit und Lebensdauer zu erheben. Seine Mutter Dulma Ngodscha lebt schon jetzt, wird bis zu seiner Geburt leben und dann die Freuden der Seligen mit ihm theilen. Ihn erwarten die Lamaiten seit vielen Jahren, und für ihn steht auf ihren Altären immer ein grünes Pferd (zu Ehren seiner Mutter, welche auch grün ist) gesattelt bereit, so dass er dasselbe nur besteigen darf, um durch alle Welttheile zu reiten; es heisst Damtschuk und gehört zu den sieben Dolon Erdeni, welche als Heiligthümer auf den Altären vor den Götterbildern der Lamatempel stehen. Er ist wahrscheinlich identisch mit dem folgenden.


Maidiri (Kalmück. M.), eine Gottheit ersten Ranges, welche, nach dem Ausdruck des bekannten Reisenden Chappe d'Auteroche, den Antichrist bedeutet. (Es ist allerdings schwer, dieses zu fassen, da die Kalmücken nichts von Christ oder Antichrist wissen.) Er wird einst in dem Schoosse einer Jungfrau, Tochter des Königs von Japan, erweckt werden. Sein Reich wird Jerusalem sein; er wird allen Königen den Krieg erklären und den Schrecken überall hintragen; sein Reich wird jedoch nur kurz sein, denn die Stadt geht während desselben in Feuer unter. Das Bild dieser Gottheit wird von Bernstein gemacht und als Amulet getragen.


Maja (Ind. M.), die zweite Hälfte des Urwesens, welches sich selbst ausser sich selbst setzte, um, getrennt in männliches und weibliches Princip, die Welt zu erzeugen; so ist Gott also Vater und Mutter Alles dessen, was da ist; M. aber, die weibliche Hälfte der Gottheit, die Mutter des schaffenden, erhaltenden und zerstörenden Princips (Brama, Wischnu und Schiwa), der Liebe (Kamadewa) u. s. w. Von der bilderreichen Poesie der Indier wird sie als webende Spinne dargestellt, als Weberin des Weltalls, oder als schönes Weib, welches, verschleiert, in den Falten und Schatten dieses Schleiers alle Bilder erschaffener Wesen zeigt. Diese grosse Weltmutter ging von ihrem Ursitz, dem Mittelpunkte Indiens, nach allen vier Weltgegenden aus: im Norden finden wir sie als Mutter der Schakschiamuni, unter den Mongolen im Osten als Mutter des Fo, im Süden als Mutter des Buddha (welche drei übrigens identisch sind), und im Westen scheint sie von den Persern zu den Phöniciern und Griechen als Mutter der Götter, Cybele, welche auch Ma heisst, übergegangen zu sein.


Maja (Gr. M.), die älteste der sieben Töchter des Atlas und der Pleïone, Geliebte des Jupiter, welche ihm in einer Höhle des Berges Cyllene den Mercur gebar. Sie ward mit ihren Geschwistern in das Sternbild der Plejaden versetzt. Ihr vertraute Jupiter seinen Knaben Arcas zur Erziehung an, den er der sterbenden Callisto entrissen.


Majesta, auch Maja (Röm. M.), »die Hehre, Erhabene,« Gemahlin Vulcan's, Tochter des Faunus, und Göttin der fruchtbaren Erde.


Majus (Alt-ital. M.), »der Erhabene«, Beiname des Jupiter.


Makaraketu (Ind. M.), »der Rastlose und Unkörperliche«, Beiname des Liebesgottes Kama (s. d.).


Makosch (Slav. M.), ein Gott der kleinern Hausthiere, Schafe, Ziegen, Hunde. Zu Kiew, der allgemeinen Götterstadt der Russen, wurden auch diesem Gotte Opfer gebracht.


Makosla (Slav. M.), eine Göttin, welche Regen verleihen sollte, und desshalb in Böhmen und Mähren verehrt wurde.


Malachbelos (Assyr. M.), ein Gott, von dem man muthmasst, dass er den Mond vorstelle, weil er den Halbmond als Attribut hat.


Malache (Gr. M.), eine Frau von der Insel Lemnos, wo ein völliges Weiber-Regiment herrschte, indem die Lemnierinnen (s. d.) alle Männer umgebracht hatten. Die Argonauten kamen dorthin, Jason verband sich mit der Königin Hypsipyle, und die Anderen nach ihrer Wahl mit andern Frauen oder Mädchen. M. ward dem Euphemus zu Theil und gebar ihm einen Sohn Leucophanes.


Malachmowes (Talmud.), der Todesengel, welcher bei den Sterbenden Körper und Seele trennt.


Maleates (Gr. M.), Beiname des Apollo von dem laconischen Vorgebirge Malea.


Maleaeus (Gr. M.), Beiname des Jupiter, von dem laconischen Vorgebirge Malea.


Malis (Gr. M.), 1) eine Sclavin der Omphale; sie gebar von Hercules einen Sohn, Acelles, welcher die Stadt Acele in Lydien baute. – 2) M., eine der drei Nymphen, welche den schönen Hylas raubten; die beiden andern hiessen Nychea und Eunice.


Malus (Gr. M.), Sohn des Amphictyon, nach welchem die Stadt Malieus benannt sein sollte.


Maemactes (Gr. M.), »der Stürmische«, Beiname des Jupiter bei den Athenern. Ihm wurde im Monat Mämacterion (vom 21. October bis 20. November) zur Zeit der Herbst-Stürme in Athen das Mämacterienfest gefeiert.


Mama Kocha (Peruan. M.), die grosse, die geliebte Mutter, mächtigste Gottheit der Anwohner des Südmeeres, welcher zahlreiche Opfer gebracht wurden, bis die Inca's den Sonnendienst einführten und die alte Barbarei ab schafften.


Mamers (Alt-ital. M.), der Name, welchen die Sabiner dem Mars gaben.


Maenaden, identisch mit Bacchantinnen (s. d.).


Maenalius (Gr. M.), Beiname des Pan, dem der Berg Maenalus in Arcadien heilig war.


Maenalus (Gr. M.), Vater der berühmten Atalante welche auf der calydonischen Jagd sich auszeichnete.


Manassa (Ind. M.), Beiname der Bhawani, der Gattin des Schiwa; der Name bedeutet: »Wille des Herrn«.


Manassuami (Ind. M.), ein Hauptgott der jetzigen Indier. Nach der Angabe seiner Priester, der Putschari, wird er für eine Verwandlung des Supramanja gehalten, jedoch läugnen dieses die Braminen und verwerfen überhaupt seinen Gottesdienst.


Mandar (Ind. M.), der grosse Berg, welchen die Götter in das Milchmeer trugen, die Schlange Adisseschen darum wanden und ihn nunmehr, gleich einem Kreisel, darin umdrehten, und so die Götternahrung Amrita bereiteten.


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[320/0390] von ihren Thronen herab auf die Bewegungen der anmuthigen Himmelskinder schauen. Uebertroffen aber wird alle diese Pracht noch von dem Palast des Könige Sakreia, in dessen Garten der Wunderbaum steht, welcher alle Lebensbedürfnisse und Lebensfreuden trägt, die köstlichsten Speisen und Getränke, die herrlichsten Kleider und Schmucksachen, die lieblichsten Jungfrauen u. s. w. In diesem Reich sieht der Indier nur erst einen Schatten dessen, was der darüber liegende Himmel enthält, denn die Stadt liegt noch irdisch auf dem Berge Meru, während der nächste Himmel über ihr wirklich himmlisch liegt, und so jeder folgende an Glanz, Herrlichkeit und wunderbarer Grösse den vorigen übertrifft. Mahasundera (Ind. M.), Nach der dem Buddhaismus entnommenen Religion der Birmanen in Hinterindien wird das Weltall während seiner Dauer von M. beschützt und erhalten; sie ist der Schutzgeist der Erde, aber auch die Zerstörerin derselben; denn sobald das Ende der für ihr Bestehen bestimmten Zeit herangekommen ist, vernichtet sie dieselbe. Der goldene Pyramiden-Tempel der Hauptstadt Pegu enthält ihr Bild. Mahischasur (Ind. M.), der Fürst der Hölle und der gefallenen Geister, war, gleich dem Satan, einst ein guter Engel, und zwar ein Fürst der Engel, wie er später einen ähnlichen Rang unter den gefallenen bekleidete. Diese sind nun ganz seinen Befehlen unterworfen, besonders aber diejenigen, welche, um sich zu bessern, den langen Prüfungsweg durch die Reihe irdischer Körper begonnen haben; seine Verführung macht, dass so viele Menschen wieder zurück zum Abgrund fahren, statt sich aufzuraffen und zum Himmel zu schwingen. M., obgleich ein böser Dämon, kann doch durch Kraft des Gebetes die erhabensten guten Götter besiegen: so überwand er selbst Indra und vertrieb ihn von seinem Thron; Wischnu, um Hülfe angefleht, gab einer Verkörperung der Bhawani das Leben, und durch diese ward M. besiegt. Mahisete (M. der Finnen), gute oder böse Erdgeister, welche theils in den Häusern als freundliche Gehülfen, theils in den Bergen und Steinen als Kobolde wohnen. Mahomi (Ind. M.), eine der vielen Verkörperungen des Wischnu; in dieser erschien er den Riesen und bösen Dämonen, welche sich der, eben aus dem Milchmeer durch Umdrehung des Berges Mandar bereiteten, Amrita bemächtigen wollten, als Weib von bezaubernder Schönheit, und machte, dass sie ihres Zweckes vergassen, so dass die Götter in den Besitz dieser Götterspeise kamen. Maidari (Lamaismus), der letzte Burchan, welcher am Ende der Welt geboren werden wird, um die Menschen zu ihrer frühern Grösse, Schönheit und Lebensdauer zu erheben. Seine Mutter Dulma Ngodscha lebt schon jetzt, wird bis zu seiner Geburt leben und dann die Freuden der Seligen mit ihm theilen. Ihn erwarten die Lamaiten seit vielen Jahren, und für ihn steht auf ihren Altären immer ein grünes Pferd (zu Ehren seiner Mutter, welche auch grün ist) gesattelt bereit, so dass er dasselbe nur besteigen darf, um durch alle Welttheile zu reiten; es heisst Damtschuk und gehört zu den sieben Dolon Erdeni, welche als Heiligthümer auf den Altären vor den Götterbildern der Lamatempel stehen. Er ist wahrscheinlich identisch mit dem folgenden. Maidiri (Kalmück. M.), eine Gottheit ersten Ranges, welche, nach dem Ausdruck des bekannten Reisenden Chappe d'Auteroche, den Antichrist bedeutet. (Es ist allerdings schwer, dieses zu fassen, da die Kalmücken nichts von Christ oder Antichrist wissen.) Er wird einst in dem Schoosse einer Jungfrau, Tochter des Königs von Japan, erweckt werden. Sein Reich wird Jerusalem sein; er wird allen Königen den Krieg erklären und den Schrecken überall hintragen; sein Reich wird jedoch nur kurz sein, denn die Stadt geht während desselben in Feuer unter. Das Bild dieser Gottheit wird von Bernstein gemacht und als Amulet getragen. Maja (Ind. M.), die zweite Hälfte des Urwesens, welches sich selbst ausser sich selbst setzte, um, getrennt in männliches und weibliches Princip, die Welt zu erzeugen; so ist Gott also Vater und Mutter Alles dessen, was da ist; M. aber, die weibliche Hälfte der Gottheit, die Mutter des schaffenden, erhaltenden und zerstörenden Princips (Brama, Wischnu und Schiwa), der Liebe (Kamadewa) u. s. w. Von der bilderreichen Poesie der Indier wird sie als webende Spinne dargestellt, als Weberin des Weltalls, oder als schönes Weib, welches, verschleiert, in den Falten und Schatten dieses Schleiers alle Bilder erschaffener Wesen zeigt. Diese grosse Weltmutter ging von ihrem Ursitz, dem Mittelpunkte Indiens, nach allen vier Weltgegenden aus: im Norden finden wir sie als Mutter der Schakschiamuni, unter den Mongolen im Osten als Mutter des Fo, im Süden als Mutter des Buddha (welche drei übrigens identisch sind), und im Westen scheint sie von den Persern zu den Phöniciern und Griechen als Mutter der Götter, Cybele, welche auch Ma heisst, übergegangen zu sein. Maja (Gr. M.), die älteste der sieben Töchter des Atlas und der Pleïone, Geliebte des Jupiter, welche ihm in einer Höhle des Berges Cyllene den Mercur gebar. Sie ward mit ihren Geschwistern in das Sternbild der Plejaden versetzt. Ihr vertraute Jupiter seinen Knaben Arcas zur Erziehung an, den er der sterbenden Callisto entrissen. Majesta, auch Maja (Röm. M.), »die Hehre, Erhabene,« Gemahlin Vulcan's, Tochter des Faunus, und Göttin der fruchtbaren Erde. Majus (Alt-ital. M.), »der Erhabene«, Beiname des Jupiter. Makaraketu (Ind. M.), »der Rastlose und Unkörperliche«, Beiname des Liebesgottes Kama (s. d.). Makosch (Slav. M.), ein Gott der kleinern Hausthiere, Schafe, Ziegen, Hunde. Zu Kiew, der allgemeinen Götterstadt der Russen, wurden auch diesem Gotte Opfer gebracht. Makosla (Slav. M.), eine Göttin, welche Regen verleihen sollte, und desshalb in Böhmen und Mähren verehrt wurde. Malachbelos (Assyr. M.), ein Gott, von dem man muthmasst, dass er den Mond vorstelle, weil er den Halbmond als Attribut hat. Malache (Gr. M.), eine Frau von der Insel Lemnos, wo ein völliges Weiber-Regiment herrschte, indem die Lemnierinnen (s. d.) alle Männer umgebracht hatten. Die Argonauten kamen dorthin, Jason verband sich mit der Königin Hypsipyle, und die Anderen nach ihrer Wahl mit andern Frauen oder Mädchen. M. ward dem Euphemus zu Theil und gebar ihm einen Sohn Leucophanes. Malachmowes (Talmud.), der Todesengel, welcher bei den Sterbenden Körper und Seele trennt. Maleates (Gr. M.), Beiname des Apollo von dem laconischen Vorgebirge Malea. Maleaeus (Gr. M.), Beiname des Jupiter, von dem laconischen Vorgebirge Malea. Malis (Gr. M.), 1) eine Sclavin der Omphale; sie gebar von Hercules einen Sohn, Acelles, welcher die Stadt Acele in Lydien baute. – 2) M., eine der drei Nymphen, welche den schönen Hylas raubten; die beiden andern hiessen Nychea und Eunice. Malus (Gr. M.), Sohn des Amphictyon, nach welchem die Stadt Malieus benannt sein sollte. Maemactes (Gr. M.), »der Stürmische«, Beiname des Jupiter bei den Athenern. Ihm wurde im Monat Mämacterion (vom 21. October bis 20. November) zur Zeit der Herbst-Stürme in Athen das Mämacterienfest gefeiert. Mama Kocha (Peruan. M.), die grosse, die geliebte Mutter, mächtigste Gottheit der Anwohner des Südmeeres, welcher zahlreiche Opfer gebracht wurden, bis die Inca's den Sonnendienst einführten und die alte Barbarei ab schafften. Mamers (Alt-ital. M.), der Name, welchen die Sabiner dem Mars gaben. Maenaden, identisch mit Bacchantinnen (s. d.). Maenalius (Gr. M.), Beiname des Pan, dem der Berg Maenalus in Arcadien heilig war. Maenalus (Gr. M.), Vater der berühmten Atalante welche auf der calydonischen Jagd sich auszeichnete. Manassa (Ind. M.), Beiname der Bhawani, der Gattin des Schiwa; der Name bedeutet: »Wille des Herrn«. Manassuami (Ind. M.), ein Hauptgott der jetzigen Indier. Nach der Angabe seiner Priester, der Putschari, wird er für eine Verwandlung des Supramanja gehalten, jedoch läugnen dieses die Braminen und verwerfen überhaupt seinen Gottesdienst. Mandar (Ind. M.), der grosse Berg, welchen die Götter in das Milchmeer trugen, die Schlange Adisseschen darum wanden und ihn nunmehr, gleich einem Kreisel, darin umdrehten, und so die Götternahrung Amrita bereiteten.

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/390>, abgerufen am 24.11.2024.