Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.einen Fluss bildete, den Proserpina ihrer Freundin zulieb H. nannte. In demselben mussten alle diejenigen, welche ein Orakel des Trophonius (bei dessen Wohnung und Tempel er vorbeifliesst) haben wollten, sich baden. An dem Ufer dieses Flusses war auch ein Tempel der H. erbaut. Ihre Bildsäule war die Figur einer schönen Jungfrau, welche eine Gans in den Händen hält. Here Martea (Röm. M.), eine Göttin, welcher man nach gethanen glücklichen Erbschaften geopfert haben soll. Herfadur (Nord. M.), Beiname des Odin. Herfioetr (Nord. M.), eine der schönen muthigen Schlachtgöttinnen, der Walküren. Herian (Nord. M.), Beiname des Odin. Herli Kan, (Kalm. M.), der Fürst der Hölle; ein fürchterlicher, grausamer und boshafter Gott, welcher Richter der Menschen ist, indem die Kalmücken glauben, dass die andern Götter zu viel Güte haben, um die Schuldigen zu verurtheilen. Um seine Gnade zu erflehen, werden ihm häufig grosse Opfer gebracht; sechzehn Richter stehen ihm zur Seite, davon die Hälfte dem männlichen, die andere dem weiblichen Geschlechte angehört. Unser Bild gibt eine Vorstellung dieses Götzen nach einem kalmückischen Originalgemälde; die mittelste Figur ist dieser Fürst der Hölle, er ist in ein tiefes Blau gekleidet und hat die grellsten Formen; der Kopf, wenn er nicht gehörnt wäre, würde einer Katze im wildesten Zorne ähnlich sein; die Augen sind roth, ebenso die Nasenspitze, die Augenbrauen scheinen kleine Flammen zu sein, ein drittes Auge befindet sich auf der Stirn des Götzen, welche mit fünf Todtenköpfen gekrönt ist; ein Gürtel, ein Halsband, Ohrringe, Arm- und Beinspangen schmücken den feisten Körper; in seiner Rechten trägt er eine Keule, welche in einen Todtenkopf ausgeht, die Linke schwingt ein paar Stricke. An Händen und Füssen hat der Götze lange Krallen, er steht auf einem Thiere, das die grösste Aehnlichkeit mit einem Schweine hat; auf demselben ihm zur linken Seite steht eine zweite Figur, aussehend, wie bei uns der Volksglaube den Teufel darstellt; dieser Teufel, gleichfalls blau wie die Mittelfigur, scheint der letzteren ein Gefäss mit einer rothen Flüssigkeit zu bieten; man glaubt, in dem Gefäss einen Hirnschädel mit Blut gefüllt zu sehen. Auch dieser Götze hat drei Augen und ist mit Todtenköpfen gekrönt; in der linken Hand hält er eine Fahne, mit einem Todtenkopf an der Spitze des Schaftes und einer dreizackigen Gabel. Der obere Theil des Körpers ist durch eine flatternde Thierhaut verhüllt. Das Thier, auf welchem beide Figuren stehen, ist zweifelhaft; es schreitet über eine liegende menschliche Figur hin, die den einen Fuss dieses Thieres in der Hand hält. Hermantschel (Ind. M.), ein heiliger Berg in der Nähe des Paradieses. Judisther und die Pandus begaben sich nach der gewonnenen Schlacht über die Kurus dahin; der erste gelangte sogleich, die andern bald, lebend in das Paradies, doch einer dieser fünf Brüder, Bhima, stürzte in einen Abgrund, weil er nicht auf Gott, sondern allein auf seine riesige Stärke vertraut hatte. Hermanubis, Fig. 157. Römer und Griechen bemüheten sich, ihren Cultus mit dem der Aegypter, von welchen sie einen grossen Theil ihres Wissens entlehnt, in Uebereinstimmung zu bringen; so kam es, dass auch der Anubis der Aegypter mit dem Mercur der Römer oder dem Hermes der Griechen verwechselt oder vermischt wurde, und daraus entstand die Zwitterbildung, welche man unter dem Namen H. kennt. Mercur mit dem Schlangenstab, in menschlicher Bildung, doch mit einem Hundekopfe, und um noch näher das Land seiner Verehrung zu bezeichnen, mit dem Krokodil zu seinen Füssen. - Die Verwandtschaft liegt sehr nahe, wenn auch die Identität zu bestreiten sein möchte. Anubis ist, wie Mercur, der Bote des höchsten Gottes, er ist der Wächter der Unterwelt, er führt die Seelen der Verstorbenen in die Todtenstadt, nach dem Hades etc. Die Identität lässt sich bezweifeln, weil die Mythologie der Aegypter eine ganz andere Richtung hat, als die der Griechen, und weil in der ganzen Figur des Anubis oder H. keine Spur jener Leichtfertigkeit zu finden ist, welche den Hermes oder den römischen Mercur bezeichnet. Hermaphroditus, Fig. 158 (Gr. M.), ein Kind des Mercur und der Venus, welches von beiden Eltern (Mercur Fig. 157. Fig. 158. Hermen (Gr. M.), Statuen des Mercur (Hermes), welche aus einem viereckigen Stein mit grob behauenem Kopf bestanden, und an den Strassen standen. Hatte die Säule auch einen andern Kopf, als den des Mercur mit dem rundem, kleinen Hut, so hiess sie dennoch Herme, nur mit Beifügung des Namens des andern Gottes, dem der Kopf entlehnt war, wie Hermares, Hermapollon. Hermes (Orient. M.), 1) jener Edris oder Henoch, welcher bei den Chaldäern den Beinamen Uriai oder Duwanai, d. h. "grosser Weiser", führt, 1000 Jahre nach Adam, also im zweiten Sonnenjahrtausend der Welt, gelebt haben, und der grösste Weise der Erde gewesen sein soll. - 2) H., erschien Anfangs des dritten Sonnenjahrtausends; die Araber nennen ihn den zweiten Uriai oder H. al Mothaleth; er ist derjenige, welcher bei den Alchemisten unter dem Namen Trismegistus, "der dreimal Grösste", bekannt ist. Er lebte zur Zeit des Moses, trug die geheimnissvollen Lehren des ersten H. in die Sprache des gewöhnlichen Lebens über, und fügte in einen Fluss bildete, den Proserpina ihrer Freundin zulieb H. nannte. In demselben mussten alle diejenigen, welche ein Orakel des Trophonius (bei dessen Wohnung und Tempel er vorbeifliesst) haben wollten, sich baden. An dem Ufer dieses Flusses war auch ein Tempel der H. erbaut. Ihre Bildsäule war die Figur einer schönen Jungfrau, welche eine Gans in den Händen hält. Here Martea (Röm. M.), eine Göttin, welcher man nach gethanen glücklichen Erbschaften geopfert haben soll. Herfadur (Nord. M.), Beiname des Odin. Herfioetr (Nord. M.), eine der schönen muthigen Schlachtgöttinnen, der Walküren. Herian (Nord. M.), Beiname des Odin. Herli Kan, (Kalm. M.), der Fürst der Hölle; ein fürchterlicher, grausamer und boshafter Gott, welcher Richter der Menschen ist, indem die Kalmücken glauben, dass die andern Götter zu viel Güte haben, um die Schuldigen zu verurtheilen. Um seine Gnade zu erflehen, werden ihm häufig grosse Opfer gebracht; sechzehn Richter stehen ihm zur Seite, davon die Hälfte dem männlichen, die andere dem weiblichen Geschlechte angehört. Unser Bild gibt eine Vorstellung dieses Götzen nach einem kalmückischen Originalgemälde; die mittelste Figur ist dieser Fürst der Hölle, er ist in ein tiefes Blau gekleidet und hat die grellsten Formen; der Kopf, wenn er nicht gehörnt wäre, würde einer Katze im wildesten Zorne ähnlich sein; die Augen sind roth, ebenso die Nasenspitze, die Augenbrauen scheinen kleine Flammen zu sein, ein drittes Auge befindet sich auf der Stirn des Götzen, welche mit fünf Todtenköpfen gekrönt ist; ein Gürtel, ein Halsband, Ohrringe, Arm- und Beinspangen schmücken den feisten Körper; in seiner Rechten trägt er eine Keule, welche in einen Todtenkopf ausgeht, die Linke schwingt ein paar Stricke. An Händen und Füssen hat der Götze lange Krallen, er steht auf einem Thiere, das die grösste Aehnlichkeit mit einem Schweine hat; auf demselben ihm zur linken Seite steht eine zweite Figur, aussehend, wie bei uns der Volksglaube den Teufel darstellt; dieser Teufel, gleichfalls blau wie die Mittelfigur, scheint der letzteren ein Gefäss mit einer rothen Flüssigkeit zu bieten; man glaubt, in dem Gefäss einen Hirnschädel mit Blut gefüllt zu sehen. Auch dieser Götze hat drei Augen und ist mit Todtenköpfen gekrönt; in der linken Hand hält er eine Fahne, mit einem Todtenkopf an der Spitze des Schaftes und einer dreizackigen Gabel. Der obere Theil des Körpers ist durch eine flatternde Thierhaut verhüllt. Das Thier, auf welchem beide Figuren stehen, ist zweifelhaft; es schreitet über eine liegende menschliche Figur hin, die den einen Fuss dieses Thieres in der Hand hält. Hermantschel (Ind. M.), ein heiliger Berg in der Nähe des Paradieses. Judisther und die Pandus begaben sich nach der gewonnenen Schlacht über die Kurus dahin; der erste gelangte sogleich, die andern bald, lebend in das Paradies, doch einer dieser fünf Brüder, Bhima, stürzte in einen Abgrund, weil er nicht auf Gott, sondern allein auf seine riesige Stärke vertraut hatte. Hermanubis, Fig. 157. Römer und Griechen bemüheten sich, ihren Cultus mit dem der Aegypter, von welchen sie einen grossen Theil ihres Wissens entlehnt, in Uebereinstimmung zu bringen; so kam es, dass auch der Anubis der Aegypter mit dem Mercur der Römer oder dem Hermes der Griechen verwechselt oder vermischt wurde, und daraus entstand die Zwitterbildung, welche man unter dem Namen H. kennt. Mercur mit dem Schlangenstab, in menschlicher Bildung, doch mit einem Hundekopfe, und um noch näher das Land seiner Verehrung zu bezeichnen, mit dem Krokodil zu seinen Füssen. – Die Verwandtschaft liegt sehr nahe, wenn auch die Identität zu bestreiten sein möchte. 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M.), 1) jener Edris oder Henoch, welcher bei den Chaldäern den Beinamen Uriai oder Duwanai, d. h. »grosser Weiser«, führt, 1000 Jahre nach Adam, also im zweiten Sonnenjahrtausend der Welt, gelebt haben, und der grösste Weise der Erde gewesen sein soll. – 2) H., erschien Anfangs des dritten Sonnenjahrtausends; die Araber nennen ihn den zweiten Uriai oder H. al Mothaleth; er ist derjenige, welcher bei den Alchemisten unter dem Namen Trismegistus, »der dreimal Grösste«, bekannt ist. Er lebte zur Zeit des Moses, trug die geheimnissvollen Lehren des ersten H. in die Sprache des gewöhnlichen Lebens über, und fügte in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0316" n="246"/> einen Fluss bildete, den Proserpina ihrer Freundin zulieb H. nannte. In demselben mussten alle diejenigen, welche ein Orakel des Trophonius (bei dessen Wohnung und Tempel er vorbeifliesst) haben wollten, sich baden. An dem Ufer dieses Flusses war auch ein Tempel der H. erbaut. 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An Händen und Füssen hat der Götze lange Krallen, er steht auf einem Thiere, das die grösste Aehnlichkeit mit einem Schweine hat; auf demselben ihm zur linken Seite steht eine zweite Figur, aussehend, wie bei uns der Volksglaube den Teufel darstellt; dieser Teufel, gleichfalls blau wie die Mittelfigur, scheint der letzteren ein Gefäss mit einer rothen Flüssigkeit zu bieten; man glaubt, in dem Gefäss einen Hirnschädel mit Blut gefüllt zu sehen. Auch dieser Götze hat drei Augen und ist mit Todtenköpfen gekrönt; in der linken Hand hält er eine Fahne, mit einem Todtenkopf an der Spitze des Schaftes und einer dreizackigen Gabel. Der obere Theil des Körpers ist durch eine flatternde Thierhaut verhüllt. Das Thier, auf welchem beide Figuren stehen, ist zweifelhaft; es schreitet über eine liegende menschliche Figur hin, die den einen Fuss dieses Thieres in der Hand hält.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hermantschel</hi> (Ind. 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Mercur mit dem Schlangenstab, in menschlicher Bildung, doch mit einem Hundekopfe, und um noch näher das Land seiner Verehrung zu bezeichnen, mit dem Krokodil zu seinen Füssen. – Die Verwandtschaft liegt sehr nahe, wenn auch die Identität zu bestreiten sein möchte. Anubis ist, wie Mercur, der Bote des höchsten Gottes, er ist der Wächter der Unterwelt, er führt die Seelen der Verstorbenen in die Todtenstadt, nach dem Hades etc. Die Identität lässt sich bezweifeln, weil die Mythologie der Aegypter eine ganz andere Richtung hat, als die der Griechen, und weil in der ganzen Figur des Anubis oder H. keine Spur jener Leichtfertigkeit zu finden ist, welche den Hermes oder den römischen Mercur bezeichnet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hermaphroditus</hi>, Fig. 158 (Gr. 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einen Fluss bildete, den Proserpina ihrer Freundin zulieb H. nannte. In demselben mussten alle diejenigen, welche ein Orakel des Trophonius (bei dessen Wohnung und Tempel er vorbeifliesst) haben wollten, sich baden. An dem Ufer dieses Flusses war auch ein Tempel der H. erbaut. Ihre Bildsäule war die Figur einer schönen Jungfrau, welche eine Gans in den Händen hält.
Here Martea (Röm. M.), eine Göttin, welcher man nach gethanen glücklichen Erbschaften geopfert haben soll.
Herfadur (Nord. M.), Beiname des Odin.
Herfioetr (Nord. M.), eine der schönen muthigen Schlachtgöttinnen, der Walküren.
Herian (Nord. M.), Beiname des Odin.
Herli Kan, (Kalm. M.), der Fürst der Hölle; ein fürchterlicher, grausamer und boshafter Gott, welcher Richter der Menschen ist, indem die Kalmücken glauben, dass die andern Götter zu viel Güte haben, um die Schuldigen zu verurtheilen. Um seine Gnade zu erflehen, werden ihm häufig grosse Opfer gebracht; sechzehn Richter stehen ihm zur Seite, davon die Hälfte dem männlichen, die andere dem weiblichen Geschlechte angehört. Unser Bild gibt eine Vorstellung dieses Götzen nach einem kalmückischen Originalgemälde; die mittelste Figur ist dieser Fürst der Hölle, er ist in ein tiefes Blau gekleidet und hat die grellsten Formen; der Kopf, wenn er nicht gehörnt wäre, würde einer Katze im wildesten Zorne ähnlich sein; die Augen sind roth, ebenso die Nasenspitze, die Augenbrauen scheinen kleine Flammen zu sein, ein drittes Auge befindet sich auf der Stirn des Götzen, welche mit fünf Todtenköpfen gekrönt ist; ein Gürtel, ein Halsband, Ohrringe, Arm- und Beinspangen schmücken den feisten Körper; in seiner Rechten trägt er eine Keule, welche in einen Todtenkopf ausgeht, die Linke schwingt ein paar Stricke. An Händen und Füssen hat der Götze lange Krallen, er steht auf einem Thiere, das die grösste Aehnlichkeit mit einem Schweine hat; auf demselben ihm zur linken Seite steht eine zweite Figur, aussehend, wie bei uns der Volksglaube den Teufel darstellt; dieser Teufel, gleichfalls blau wie die Mittelfigur, scheint der letzteren ein Gefäss mit einer rothen Flüssigkeit zu bieten; man glaubt, in dem Gefäss einen Hirnschädel mit Blut gefüllt zu sehen. Auch dieser Götze hat drei Augen und ist mit Todtenköpfen gekrönt; in der linken Hand hält er eine Fahne, mit einem Todtenkopf an der Spitze des Schaftes und einer dreizackigen Gabel. Der obere Theil des Körpers ist durch eine flatternde Thierhaut verhüllt. Das Thier, auf welchem beide Figuren stehen, ist zweifelhaft; es schreitet über eine liegende menschliche Figur hin, die den einen Fuss dieses Thieres in der Hand hält.
Hermantschel (Ind. M.), ein heiliger Berg in der Nähe des Paradieses. Judisther und die Pandus begaben sich nach der gewonnenen Schlacht über die Kurus dahin; der erste gelangte sogleich, die andern bald, lebend in das Paradies, doch einer dieser fünf Brüder, Bhima, stürzte in einen Abgrund, weil er nicht auf Gott, sondern allein auf seine riesige Stärke vertraut hatte.
Hermanubis, Fig. 157. Römer und Griechen bemüheten sich, ihren Cultus mit dem der Aegypter, von welchen sie einen grossen Theil ihres Wissens entlehnt, in Uebereinstimmung zu bringen; so kam es, dass auch der Anubis der Aegypter mit dem Mercur der Römer oder dem Hermes der Griechen verwechselt oder vermischt wurde, und daraus entstand die Zwitterbildung, welche man unter dem Namen H. kennt. Mercur mit dem Schlangenstab, in menschlicher Bildung, doch mit einem Hundekopfe, und um noch näher das Land seiner Verehrung zu bezeichnen, mit dem Krokodil zu seinen Füssen. – Die Verwandtschaft liegt sehr nahe, wenn auch die Identität zu bestreiten sein möchte. Anubis ist, wie Mercur, der Bote des höchsten Gottes, er ist der Wächter der Unterwelt, er führt die Seelen der Verstorbenen in die Todtenstadt, nach dem Hades etc. Die Identität lässt sich bezweifeln, weil die Mythologie der Aegypter eine ganz andere Richtung hat, als die der Griechen, und weil in der ganzen Figur des Anubis oder H. keine Spur jener Leichtfertigkeit zu finden ist, welche den Hermes oder den römischen Mercur bezeichnet.
Hermaphroditus, Fig. 158 (Gr. M.), ein Kind des Mercur und der Venus, welches von beiden Eltern (Mercur
[Abbildung Fig. 157.
]
[Abbildung Fig. 158.
]
= Hermes, Venus = Aphrodite) den Namen bekommen hat. Es soll ein göttliches Wesen sein, das zu gewissen Zeiten unter den Menschen erscheint, halb Mann, halb Weib; die Schönheit und Zartheit des weiblichen Körpers soll sich in einem solchen mit männlicher Würde und Thatkraft verbinden. Die Nymphe Salmacis liebte den H., der damals noch ein Jüngling, nicht ein zwitterhaftes Geschöpf war, fand jedoch keine Erwiderung, und bat nun die Götter, sie für immer mit ihm zu vereinen. Es geschah, und so ward H. halb Mann, halb Weib. Es sind viele antike Statuen von dieser seltsamen Vermischung männlicher und weiblicher Gestalt vorhanden; eine derselben stellt unser Bild dar.
Hermen (Gr. M.), Statuen des Mercur (Hermes), welche aus einem viereckigen Stein mit grob behauenem Kopf bestanden, und an den Strassen standen. Hatte die Säule auch einen andern Kopf, als den des Mercur mit dem rundem, kleinen Hut, so hiess sie dennoch Herme, nur mit Beifügung des Namens des andern Gottes, dem der Kopf entlehnt war, wie Hermares, Hermapollon.
Hermes (Orient. M.), 1) jener Edris oder Henoch, welcher bei den Chaldäern den Beinamen Uriai oder Duwanai, d. h. »grosser Weiser«, führt, 1000 Jahre nach Adam, also im zweiten Sonnenjahrtausend der Welt, gelebt haben, und der grösste Weise der Erde gewesen sein soll. – 2) H., erschien Anfangs des dritten Sonnenjahrtausends; die Araber nennen ihn den zweiten Uriai oder H. al Mothaleth; er ist derjenige, welcher bei den Alchemisten unter dem Namen Trismegistus, »der dreimal Grösste«, bekannt ist. Er lebte zur Zeit des Moses, trug die geheimnissvollen Lehren des ersten H. in die Sprache des gewöhnlichen Lebens über, und fügte in
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