Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.![]() Fig. 123. ![]() Fig. 124. Gennah (Muhamed.), das Paradies, der Aufenthalt der seligen Geister nach dem Tode; jeder gute Muselmann findet dort alle Glückseligkeit, welche nur denkbar ist, vor Allem aber viele tausend ewig bräutliche Houri's. Gephyrismus (Gr. Religionsbrauch), ein Theil der Feierlichkeiten am sechsten Tage der grossen Eleusinien (s. d.). Gerana (Gr. M.), Königin des kleingestaltigen Pygmäenvolkes, welche, trotz ihrer unbedeutenden Figur, sich doch für erhabener hielt, als die Götter des Olymp; diese verwandelten sie daher in einen Kranich; als solcher umflog sie immerwährend die Wohnung ihres Kindes und wurde desswegen von den Pygmäen getödtet. Seit dieser Zeit war Krieg zwischen den Kranichen und Pygmäen. Geraerae (Gr. M.), die heiligen Priesterinnen des Bacchus Limnäus zu Athen. In den Sümpfen (Limnä) nahe der Akropolis hatte Bacchus ein Theater und einen Tempel mit 14 Altären; jedem derselben stand eine der G. vor. Geraestus (Gr. M.), Sohn des Jupiter von unbekannter Mutter; von ihm soll der Ort G. in Euböa benannt worden sein. Gerda oder Gerdur (Nord. M.), die schönste von allen Jotenjungfrauen. S. Freir. Gere (Nord. M.). Alle Götter und Helden in Walhalla vergnügen sich mit Speise und Trank, nur Odin isst nichts; die Speisen, welche ihm vorgesetzt werden, gibt er zweien Wölfen, G. und Freke (gierig und fressend) zu verzehren. Gergithius (Gr. M.), Beiname des Apollo bei den Trojanern, von einem Orte Gergis am Ida, wo er einen Tempel hatte. Gersemi (Nord. M.), eine der überaus schönen und anmuthigen Töchter der Göttin Freia und des Odur, so schön, dass alles Liebliche und Anmuthige nach ihnen genannt wird. Geryon, s. Hercules. Gheda (Ind. M.), eine der furchtbarsten Waffen des Schiwa, eine Keule, mit der er die Bösen zerschmettert. Ghih (Ind. M.), das gewöhnliche Opfer, welches die Braminen den Göttern bringen; es wird dabei nur ein Stück Butter in die Flamme geworfen. Eine gute oder üble Vorbedeutung liegt darin, wie das Stück fällt: den Mittelpunkt der Flamme treffen, weissagt Glück, sie gar nicht treffen, das grösste Unglück. ![]() Fig. 123. ![]() Fig. 124. Gennah (Muhamed.), das Paradies, der Aufenthalt der seligen Geister nach dem Tode; jeder gute Muselmann findet dort alle Glückseligkeit, welche nur denkbar ist, vor Allem aber viele tausend ewig bräutliche Houri's. Gephyrismus (Gr. Religionsbrauch), ein Theil der Feierlichkeiten am sechsten Tage der grossen Eleusinien (s. d.). Gerana (Gr. M.), Königin des kleingestaltigen Pygmäenvolkes, welche, trotz ihrer unbedeutenden Figur, sich doch für erhabener hielt, als die Götter des Olymp; diese verwandelten sie daher in einen Kranich; als solcher umflog sie immerwährend die Wohnung ihres Kindes und wurde desswegen von den Pygmäen getödtet. Seit dieser Zeit war Krieg zwischen den Kranichen und Pygmäen. Geraerae (Gr. M.), die heiligen Priesterinnen des Bacchus Limnäus zu Athen. In den Sümpfen (Limnä) nahe der Akropolis hatte Bacchus ein Theater und einen Tempel mit 14 Altären; jedem derselben stand eine der G. vor. Geraestus (Gr. M.), Sohn des Jupiter von unbekannter Mutter; von ihm soll der Ort G. in Euböa benannt worden sein. Gerda oder Gerdur (Nord. M.), die schönste von allen Jotenjungfrauen. S. Freir. Gere (Nord. M.). Alle Götter und Helden in Walhalla vergnügen sich mit Speise und Trank, nur Odin isst nichts; die Speisen, welche ihm vorgesetzt werden, gibt er zweien Wölfen, G. und Freke (gierig und fressend) zu verzehren. Gergithius (Gr. M.), Beiname des Apollo bei den Trojanern, von einem Orte Gergis am Ida, wo er einen Tempel hatte. Gersemi (Nord. M.), eine der überaus schönen und anmuthigen Töchter der Göttin Freia und des Odur, so schön, dass alles Liebliche und Anmuthige nach ihnen genannt wird. Geryon, s. Hercules. Gheda (Ind. M.), eine der furchtbarsten Waffen des Schiwa, eine Keule, mit der er die Bösen zerschmettert. Ghih (Ind. M.), das gewöhnliche Opfer, welches die Braminen den Göttern bringen; es wird dabei nur ein Stück Butter in die Flamme geworfen. Eine gute oder üble Vorbedeutung liegt darin, wie das Stück fällt: den Mittelpunkt der Flamme treffen, weissagt Glück, sie gar nicht treffen, das grösste Unglück. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0286" n="216"/><lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/vollmer_mythologie_1874/figures/vollmer_mythologie_1874_figure-0123.jpg" rendition="#c"><head>Fig. 123.</head><lb/></figure><lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/vollmer_mythologie_1874/figures/vollmer_mythologie_1874_figure-0124.jpg" rendition="#c"><head>Fig. 124.</head><lb/></figure><lb/> Adam ging aus ihrem Schooss hervor; die Genien verehrten dieses Geschöpf des höchsten Herrn, doch Eblis, der stolzeste der G., und seine Freunde verweigerten die Anbetung, welche Gott für Adam haben wollte, desshalb wurden die Empörer in den Abgrund gestürzt, den Uebrigen aber ward das Reich Gennistan zum Aufenthalt angewiesen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Gennah</hi> (Muhamed.), das Paradies, der Aufenthalt der seligen Geister nach dem Tode; jeder gute Muselmann findet dort alle Glückseligkeit, welche nur denkbar ist, vor Allem aber viele tausend ewig bräutliche Houri's.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Gephyrismus</hi> (Gr. Religionsbrauch), ein Theil der Feierlichkeiten am sechsten Tage der grossen Eleusinien (s. d.).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Gerana</hi> (Gr. M.), Königin des kleingestaltigen Pygmäenvolkes, welche, trotz ihrer unbedeutenden Figur, sich doch für erhabener hielt, als die Götter des Olymp; diese verwandelten sie daher in einen Kranich; als solcher umflog sie immerwährend die Wohnung ihres Kindes und wurde desswegen von den Pygmäen getödtet. Seit dieser Zeit war Krieg zwischen den Kranichen und Pygmäen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Geraerae</hi> (Gr. M.), die heiligen Priesterinnen des Bacchus Limnäus zu Athen. In den Sümpfen (Limnä) nahe der Akropolis hatte Bacchus ein Theater und einen Tempel mit 14 Altären; jedem derselben stand eine der G. vor.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Geraestus</hi> (Gr. M.), Sohn des Jupiter von unbekannter Mutter; von ihm soll der Ort G. in Euböa benannt worden sein.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Gerda</hi> oder <hi rendition="#b">Gerdur</hi> (Nord. M.), die schönste von allen Jotenjungfrauen. S. Freir.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Gere</hi> (Nord. M.). Alle Götter und Helden in Walhalla vergnügen sich mit Speise und Trank, nur Odin isst nichts; die Speisen, welche ihm vorgesetzt werden, gibt er zweien Wölfen, G. und Freke (gierig und fressend) zu verzehren.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Gergithius</hi> (Gr. M.), Beiname des Apollo bei den Trojanern, von einem Orte Gergis am Ida, wo er einen Tempel hatte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Gersemi</hi> (Nord. M.), eine der überaus schönen und anmuthigen Töchter der Göttin Freia und des Odur, so schön, dass alles Liebliche und Anmuthige nach ihnen genannt wird.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Geryon</hi>, s. <hi rendition="#g">Hercules</hi>.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Gheda</hi> (Ind. M.), eine der furchtbarsten Waffen des Schiwa, eine Keule, mit der er die Bösen zerschmettert.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ghih</hi> (Ind. M.), das gewöhnliche Opfer, welches die Braminen den Göttern bringen; es wird dabei nur ein Stück Butter in die Flamme geworfen. Eine gute oder üble Vorbedeutung liegt darin, wie das Stück fällt: den Mittelpunkt der Flamme treffen, weissagt Glück, sie gar nicht treffen, das grösste Unglück.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [216/0286]
[Abbildung Fig. 123.
]
[Abbildung Fig. 124.
]
Adam ging aus ihrem Schooss hervor; die Genien verehrten dieses Geschöpf des höchsten Herrn, doch Eblis, der stolzeste der G., und seine Freunde verweigerten die Anbetung, welche Gott für Adam haben wollte, desshalb wurden die Empörer in den Abgrund gestürzt, den Uebrigen aber ward das Reich Gennistan zum Aufenthalt angewiesen.
Gennah (Muhamed.), das Paradies, der Aufenthalt der seligen Geister nach dem Tode; jeder gute Muselmann findet dort alle Glückseligkeit, welche nur denkbar ist, vor Allem aber viele tausend ewig bräutliche Houri's.
Gephyrismus (Gr. Religionsbrauch), ein Theil der Feierlichkeiten am sechsten Tage der grossen Eleusinien (s. d.).
Gerana (Gr. M.), Königin des kleingestaltigen Pygmäenvolkes, welche, trotz ihrer unbedeutenden Figur, sich doch für erhabener hielt, als die Götter des Olymp; diese verwandelten sie daher in einen Kranich; als solcher umflog sie immerwährend die Wohnung ihres Kindes und wurde desswegen von den Pygmäen getödtet. Seit dieser Zeit war Krieg zwischen den Kranichen und Pygmäen.
Geraerae (Gr. M.), die heiligen Priesterinnen des Bacchus Limnäus zu Athen. In den Sümpfen (Limnä) nahe der Akropolis hatte Bacchus ein Theater und einen Tempel mit 14 Altären; jedem derselben stand eine der G. vor.
Geraestus (Gr. M.), Sohn des Jupiter von unbekannter Mutter; von ihm soll der Ort G. in Euböa benannt worden sein.
Gerda oder Gerdur (Nord. M.), die schönste von allen Jotenjungfrauen. S. Freir.
Gere (Nord. M.). Alle Götter und Helden in Walhalla vergnügen sich mit Speise und Trank, nur Odin isst nichts; die Speisen, welche ihm vorgesetzt werden, gibt er zweien Wölfen, G. und Freke (gierig und fressend) zu verzehren.
Gergithius (Gr. M.), Beiname des Apollo bei den Trojanern, von einem Orte Gergis am Ida, wo er einen Tempel hatte.
Gersemi (Nord. M.), eine der überaus schönen und anmuthigen Töchter der Göttin Freia und des Odur, so schön, dass alles Liebliche und Anmuthige nach ihnen genannt wird.
Geryon, s. Hercules.
Gheda (Ind. M.), eine der furchtbarsten Waffen des Schiwa, eine Keule, mit der er die Bösen zerschmettert.
Ghih (Ind. M.), das gewöhnliche Opfer, welches die Braminen den Göttern bringen; es wird dabei nur ein Stück Butter in die Flamme geworfen. Eine gute oder üble Vorbedeutung liegt darin, wie das Stück fällt: den Mittelpunkt der Flamme treffen, weissagt Glück, sie gar nicht treffen, das grösste Unglück.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/286 |
Zitationshilfe: | Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/286>, abgerufen am 16.07.2024. |