Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

Bild:
<< vorherige Seite

erschlug mit eiserner Keule dem Aeneas viel Volk, bis dieser ihn selbst sammt dem Bruder durchbohrte.


Cisus (Gr. M.), Sohn des ersten Heraclidenkönigs von Argos, Temenus. Er und seine drei Brüder werden die Temeniden genannt; sie machten sich auf traurige Weiße bekannt, indem sie ihren Vater, von welchem sie sich zurückgesetzt glaubten, umbrachten. Sie wurden vertrieben, später aber ward C. an seines Vaters Stelle König.


Cisthene (Gr. M.). Die Gefilde von C. sind bei Aeschylus Wohnsitze der Gräen und Gorgonen im äussersten Westen.


Cistophoren (Gr. M.), Personen, welche die heiligen Behältnisse oder Kisten trugen, welche während der Bacchus- und Ceresfeste eine wichtige Rolle spielten. Bei den Dionysien enthielten sie die durch Schlangen bewachten Geheimnisse des Gottes, bei den Eleusinien aber die verhängnissvollen Granatäpfel, von denen Proserpina gekostet.


Cithaeron (Gr. M.), einer der ältesten Könige in Böotien, dessen Andenken in dem Berge seines Namens verewigt ist. Er stiftete die beiden Feste, welche Dädala hiessen, und wovon die kleineren alle sieben, die grösseren alle sechzig Jahre wiederkehrten. Diese Bilderfeste dankten ihren Ursprung einer Fabel, nach welcher Juno, erzürnt über ihren Gatten, denselben floh und sich auf keine Weise gewinnen lassen wollte; da gab C. dem Jupiter den Rath, er möchte ein hölzernes Schnitzbild (Dädalon), mit Kleidern geschmückt, neben sich auf den Wagen stellen und sagen, diess sei Platäa, des Asopus Tochter, welche er sich zur Gemahlin erwählt. Die List glückte, denn die eifersüchtige Juno kam herbei und war im Begriff, die Nebenbuhlerin zu misshandeln, als sie lachend ihren Irrthum bemerkte und sich mit Jupiter versöhnte.


Cithaeronia (Gr. M.), Beiname der Juno, von dem Berge Cithäron, auf welchem ihr das Fest Dädala gefeiert wurde.


Cithaeronische Nymphen (Gr. M.). die Nymphen, welche auf dem Berge Cithäron in Böotien wohnten und weissagten.


Cithaeronischer Loewe (Gr. M.), ein ungeheurer Löwe, der am Berge Cithäron hauste und viele der ersten Helden Griechenlands, die ihn zu bekämpfen kamen, zerriss. Endlich setzte König Megareus die Hand seiner Tochter und die Hälfte des Reiches demjenigen als Preis aus, der den Löwen bezwingen würde. Alcathous war der Glückliche, dem es gelang, diesen Preis zu erringen. Er erbauete zum Dank dem Apollo und der Diana dort prächtige Tempel.


Cithaeronius (Gr. M.), Beiname Jupiters, von dem Berge Cithäron.


Citlalicue (Mex. M.), eine Göttin, der die Bewachung der Welt zugeschrieben wird; namentlich aber soll sie den Frauen sehr günstig gewesen sein, und alle ihre Wünsche erfüllt haben.


Citlallatonak (Mex. M.), ein alter, mächtiger Gott der Andesvölker, Gemahl der Citlalicue (s. d.). Eine prächtige Stadt des Himmels war Beider Residenz, in welcher sie höchst glückselig lebten, und zugleich ein wachsames Auge über die Menschen und die Welt hatten. Sie zeugten viele Kinder, und zuletzt ein steinernen Messer, das 1600 Helden hervorbrachte, die im vierten Weltalter eine Menge der grössten Heldenthaten verrichteten, Menschen und Sonne und Mond schufen, dann aber durch ihre eigene Kraft den Untergang fanden.


Citraga (Ind. Rel.), ein religiöses, hieroglyphisches Zeichen, mit rothem Sandelholz, oder Asche von Kuhmist, oder heiliger Erde auf Brust und Stirne gemalt, um dadurch die religiöse oder philosophische Secte anzudeuten, zu der man sich bekennt. An dem Stoff dieser Farbe erkennt man den Gott, den man verehrt. Das Malen selbst ist eine Ceremonie, welche jeden Tag nach den gewöhnlichen Abwaschungen unter Hersagung eigener Gebetformeln vorgenommen wird.


Citu (Rel. der Andesvölker), Fest der Reinigung bei den Peruanern. Man bereitete sich besonders auf dasselbe vor durch 24stündiges Fasten und durch ein Bad, in welchem man mit einem besondern Teige abgerieben wurde; mit dem nämlichen Teige wurden auch die Thürpfosten der Wohnung (von den Priestern die des Tempels) bestrichen. Bei diesem Feste wurden von dem Inka vier Diener der Sonne geheiligt, die dadurch besondere Heilkraft erlangen sollten.


Cius (Gr. M.), Freund des Hercules, und dessen Gefährte auf dem Argonautenzuge. Nachdem Hylas (s. d.) von den Nymphen geraubt worden, versuchte C., ihn über den Verlust des Geliebten zu trösten. Nach seiner Rückkehr von dem Zuge führte er eine Colonie nach Mysien und erbauete daselbst die Stadt, welche seinen Namen trug.


Claea (Gr. M.), eine in Laconien, auf dem Berge Calathion verehrte Bergnymphe.


Claametis (Gr. M.), Tochter des Königs Thespius, welche dem Hercules den Astybies gebar.


Clanis (Gr. M.), 1) Gefährte des Phineus, welcher mit diesem den Perseus bei seiner Vermählung mit Andromeda überfiel, und von Perseus erschlagen wurde. - 2) C., ein Centaur, der auf der Hochzeit des Pirithons von der Hand des Peleus starb.


Clarius (Gr. M), "der Loosende", Beiname des Jupiter und Apollo. Ersterer ward so genannt, weil unter seinem Schutz die Söhne des Lycaon um das väterliche Erbe geloost haben sollen; Apoll aber hiess so von der Stadt Clarus in Kleinasien, wo er einen prächtigen Tempel und ein berühmtes Orakel hatte. Eine nahe bei dem Tempel entspringende Quelle begeisterte die Priester so, dass sie die Orakel in Versen ertheilten, ja welche geben konnten, wenn ihnen nur der Name des Fragenden genannt wurde: ihre begeisternde Kraft kürzte jedoch immer das Leben dieser Priester ab. Manto (s. d.) stiftete dem Gotte zu Liebe den herrlichen Bau, wozu ihr Gatte Rhacius, ein reicher Bürger von Creta, das Geld hergab.


Clausura nigromantica, eine Art von Nigromantie, nach welcher sowohl etwas Widernatürliches in den menschlichen Körper, ohne äussere Verletzung, gebracht werden, als auch aus demselben geholt werden kann.


Clausus (Röm. M.), ein alter Heros der Sabiner, welcher ein Heer gegen Aeneas führte, und, wie Virgil sagt, selbst ein Heer zu nennen war. - Er führte auch an achtzehn kleine Völkerschaften zum Heere des Turnus.


Claviger (Gr. u. röm. M.), "der Keulenträger", 1) Beiname des Hercules. Er soll seine Keule von einem wilden Oelbaum am saronischen Meerbusen, nach Anderen im nemeischen Walde, zum Kampf gegen den gewaltigen Löwen, welcher dort hauste, genommen haben. Nachdem er seine Thaten vollbracht, weihte er dieselbe dem Mercurius Polygius zu Trözen; er grub sie neben der Bildsäule desselben in die Erde; sie schlug dort Wurzeln und gab einen grossen, schatten- und fruchtreichen Baum, der noch zu Pausanias' Zeiten zu sehen war. - 2) C., in demselben Sinne Beiname des Räubers Polyphetes zu Epidaurus, Sohns des Vulcan und der Anticlea, den Theseus erlegte. - 3) C., "Schlüsselträger", von Clavis, der Schlüssel; Beiname des Janus, als Gottes der Thüren.


Cleia (Gr. M.), eine Atlantide und Schwester des Hyas, über dessen Verlust, da er von einem wilden Eber zerrissen ward, sich alle seine Schwestern so grämten, dass sie die Götter aus Mitleid in Sterne (Hyaden) verwandelten; sie weinen noch immer um den geliebten Bruder, daher das Erscheinen dieses Gestirnes Regen bringen soll.


Cleis (Gr. M.), eine der Nymphen, bei denen Bacchus seine Knabenzeit zubrachte; Mercur hatte auf des Vaters Befehl denselben nach Nysa zu den lieblichen Göttinnen gebracht, welche seine Erzieherinnen wurden, und welche er dann unter die Sterne versetzte.


Clementia (Röm. M.), "die Gnade", eine allegorische Gottheit, welche besonders zu jener Zeit verehrt wurde, als Rom in die tiefste Knechtschaft unter seine Soldaten-Kaiser versank, wo man nicht selten Göttinnen der Gnade mit dem Namen des Kaisers creirte, wie Clementia Heliogabali etc.


Cleoboea (Gr. M.), Mutter der Eurythemis, welche, mit dem Aetolier Thestius vermählt, demselben die Althäa, die Leda und die Hypermnestra, den Iphiclus, den Euippus, den Eurypylus und den Plexippus gebar.


Cleobule (Gr. M.), 1) Tochter des Königs Aeolus und Geliebte des Mercur, von welchem sie Mutter des Myrtilus wurde, des Wagenlenkers des Königs Oenomaus, der dem Pelops zum Siege verhalf, unter der Bedingung, dass er zuerst sich der schönen Hippodamia erfreuen solle. - 2) C., Geliebte des Apollo, von welchem sie

erschlug mit eiserner Keule dem Aeneas viel Volk, bis dieser ihn selbst sammt dem Bruder durchbohrte.


Cisus (Gr. M.), Sohn des ersten Heraclidenkönigs von Argos, Temenus. Er und seine drei Brüder werden die Temeniden genannt; sie machten sich auf traurige Weiße bekannt, indem sie ihren Vater, von welchem sie sich zurückgesetzt glaubten, umbrachten. Sie wurden vertrieben, später aber ward C. an seines Vaters Stelle König.


Cisthene (Gr. M.). Die Gefilde von C. sind bei Aeschylus Wohnsitze der Gräen und Gorgonen im äussersten Westen.


Cistophoren (Gr. M.), Personen, welche die heiligen Behältnisse oder Kisten trugen, welche während der Bacchus- und Ceresfeste eine wichtige Rolle spielten. Bei den Dionysien enthielten sie die durch Schlangen bewachten Geheimnisse des Gottes, bei den Eleusinien aber die verhängnissvollen Granatäpfel, von denen Proserpina gekostet.


Cithaeron (Gr. M.), einer der ältesten Könige in Böotien, dessen Andenken in dem Berge seines Namens verewigt ist. Er stiftete die beiden Feste, welche Dädala hiessen, und wovon die kleineren alle sieben, die grösseren alle sechzig Jahre wiederkehrten. Diese Bilderfeste dankten ihren Ursprung einer Fabel, nach welcher Juno, erzürnt über ihren Gatten, denselben floh und sich auf keine Weise gewinnen lassen wollte; da gab C. dem Jupiter den Rath, er möchte ein hölzernes Schnitzbild (Dädalon), mit Kleidern geschmückt, neben sich auf den Wagen stellen und sagen, diess sei Platäa, des Asopus Tochter, welche er sich zur Gemahlin erwählt. Die List glückte, denn die eifersüchtige Juno kam herbei und war im Begriff, die Nebenbuhlerin zu misshandeln, als sie lachend ihren Irrthum bemerkte und sich mit Jupiter versöhnte.


Cithaeronia (Gr. M.), Beiname der Juno, von dem Berge Cithäron, auf welchem ihr das Fest Dädala gefeiert wurde.


Cithaeronische Nymphen (Gr. M.). die Nymphen, welche auf dem Berge Cithäron in Böotien wohnten und weissagten.


Cithaeronischer Loewe (Gr. M.), ein ungeheurer Löwe, der am Berge Cithäron hauste und viele der ersten Helden Griechenlands, die ihn zu bekämpfen kamen, zerriss. Endlich setzte König Megareus die Hand seiner Tochter und die Hälfte des Reiches demjenigen als Preis aus, der den Löwen bezwingen würde. Alcathous war der Glückliche, dem es gelang, diesen Preis zu erringen. Er erbauete zum Dank dem Apollo und der Diana dort prächtige Tempel.


Cithaeronius (Gr. M.), Beiname Jupiters, von dem Berge Cithäron.


Citlalicue (Mex. M.), eine Göttin, der die Bewachung der Welt zugeschrieben wird; namentlich aber soll sie den Frauen sehr günstig gewesen sein, und alle ihre Wünsche erfüllt haben.


Citlallatonak (Mex. M.), ein alter, mächtiger Gott der Andesvölker, Gemahl der Citlalicue (s. d.). Eine prächtige Stadt des Himmels war Beider Residenz, in welcher sie höchst glückselig lebten, und zugleich ein wachsames Auge über die Menschen und die Welt hatten. Sie zeugten viele Kinder, und zuletzt ein steinernen Messer, das 1600 Helden hervorbrachte, die im vierten Weltalter eine Menge der grössten Heldenthaten verrichteten, Menschen und Sonne und Mond schufen, dann aber durch ihre eigene Kraft den Untergang fanden.


Citraga (Ind. Rel.), ein religiöses, hieroglyphisches Zeichen, mit rothem Sandelholz, oder Asche von Kuhmist, oder heiliger Erde auf Brust und Stirne gemalt, um dadurch die religiöse oder philosophische Secte anzudeuten, zu der man sich bekennt. An dem Stoff dieser Farbe erkennt man den Gott, den man verehrt. Das Malen selbst ist eine Ceremonie, welche jeden Tag nach den gewöhnlichen Abwaschungen unter Hersagung eigener Gebetformeln vorgenommen wird.


Citu (Rel. der Andesvölker), Fest der Reinigung bei den Peruanern. Man bereitete sich besonders auf dasselbe vor durch 24stündiges Fasten und durch ein Bad, in welchem man mit einem besondern Teige abgerieben wurde; mit dem nämlichen Teige wurden auch die Thürpfosten der Wohnung (von den Priestern die des Tempels) bestrichen. Bei diesem Feste wurden von dem Inka vier Diener der Sonne geheiligt, die dadurch besondere Heilkraft erlangen sollten.


Cius (Gr. M.), Freund des Hercules, und dessen Gefährte auf dem Argonautenzuge. Nachdem Hylas (s. d.) von den Nymphen geraubt worden, versuchte C., ihn über den Verlust des Geliebten zu trösten. Nach seiner Rückkehr von dem Zuge führte er eine Colonie nach Mysien und erbauete daselbst die Stadt, welche seinen Namen trug.


Claea (Gr. M.), eine in Laconien, auf dem Berge Calathion verehrte Bergnymphe.


Claametis (Gr. M.), Tochter des Königs Thespius, welche dem Hercules den Astybies gebar.


Clanis (Gr. M.), 1) Gefährte des Phineus, welcher mit diesem den Perseus bei seiner Vermählung mit Andromeda überfiel, und von Perseus erschlagen wurde. – 2) C., ein Centaur, der auf der Hochzeit des Pirithons von der Hand des Peleus starb.


Clarius (Gr. M), »der Loosende«, Beiname des Jupiter und Apollo. Ersterer ward so genannt, weil unter seinem Schutz die Söhne des Lycaon um das väterliche Erbe geloost haben sollen; Apoll aber hiess so von der Stadt Clarus in Kleinasien, wo er einen prächtigen Tempel und ein berühmtes Orakel hatte. Eine nahe bei dem Tempel entspringende Quelle begeisterte die Priester so, dass sie die Orakel in Versen ertheilten, ja welche geben konnten, wenn ihnen nur der Name des Fragenden genannt wurde: ihre begeisternde Kraft kürzte jedoch immer das Leben dieser Priester ab. Manto (s. d.) stiftete dem Gotte zu Liebe den herrlichen Bau, wozu ihr Gatte Rhacius, ein reicher Bürger von Creta, das Geld hergab.


Clausura nigromantica, eine Art von Nigromantie, nach welcher sowohl etwas Widernatürliches in den menschlichen Körper, ohne äussere Verletzung, gebracht werden, als auch aus demselben geholt werden kann.


Clausus (Röm. M.), ein alter Heros der Sabiner, welcher ein Heer gegen Aeneas führte, und, wie Virgil sagt, selbst ein Heer zu nennen war. – Er führte auch an achtzehn kleine Völkerschaften zum Heere des Turnus.


Claviger (Gr. u. röm. M.), »der Keulenträger«, 1) Beiname des Hercules. Er soll seine Keule von einem wilden Oelbaum am saronischen Meerbusen, nach Anderen im nemeischen Walde, zum Kampf gegen den gewaltigen Löwen, welcher dort hauste, genommen haben. Nachdem er seine Thaten vollbracht, weihte er dieselbe dem Mercurius Polygius zu Trözen; er grub sie neben der Bildsäule desselben in die Erde; sie schlug dort Wurzeln und gab einen grossen, schatten- und fruchtreichen Baum, der noch zu Pausanias' Zeiten zu sehen war. – 2) C., in demselben Sinne Beiname des Räubers Polyphetes zu Epidaurus, Sohns des Vulcan und der Anticlea, den Theseus erlegte. – 3) C., »Schlüsselträger«, von Clavis, der Schlüssel; Beiname des Janus, als Gottes der Thüren.


Cleia (Gr. M.), eine Atlantide und Schwester des Hyas, über dessen Verlust, da er von einem wilden Eber zerrissen ward, sich alle seine Schwestern so grämten, dass sie die Götter aus Mitleid in Sterne (Hyaden) verwandelten; sie weinen noch immer um den geliebten Bruder, daher das Erscheinen dieses Gestirnes Regen bringen soll.


Cleïs (Gr. M.), eine der Nymphen, bei denen Bacchus seine Knabenzeit zubrachte; Mercur hatte auf des Vaters Befehl denselben nach Nysa zu den lieblichen Göttinnen gebracht, welche seine Erzieherinnen wurden, und welche er dann unter die Sterne versetzte.


Clementia (Röm. M.), »die Gnade«, eine allegorische Gottheit, welche besonders zu jener Zeit verehrt wurde, als Rom in die tiefste Knechtschaft unter seine Soldaten-Kaiser versank, wo man nicht selten Göttinnen der Gnade mit dem Namen des Kaisers creirte, wie Clementia Heliogabali etc.


Cleoboea (Gr. M.), Mutter der Eurythemis, welche, mit dem Aetolier Thestius vermählt, demselben die Althäa, die Leda und die Hypermnestra, den Iphiclus, den Euippus, den Eurypylus und den Plexippus gebar.


Cleobule (Gr. M.), 1) Tochter des Königs Aeolus und Geliebte des Mercur, von welchem sie Mutter des Myrtilus wurde, des Wagenlenkers des Königs Oenomaus, der dem Pelops zum Siege verhalf, unter der Bedingung, dass er zuerst sich der schönen Hippodamia erfreuen solle. – 2) C., Geliebte des Apollo, von welchem sie

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0210" n="140"/>
erschlug mit eiserner Keule dem Aeneas viel Volk, bis dieser ihn selbst sammt dem Bruder durchbohrte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cisus</hi> (Gr. M.), Sohn des ersten Heraclidenkönigs von Argos, Temenus. Er und seine drei Brüder werden die Temeniden genannt; sie machten sich auf traurige Weiße bekannt, indem sie ihren Vater, von welchem sie sich zurückgesetzt glaubten, umbrachten. Sie wurden vertrieben, später aber ward C. an seines Vaters Stelle König.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cisthene</hi> (Gr. M.). Die Gefilde von C. sind bei Aeschylus Wohnsitze der Gräen und Gorgonen im äussersten Westen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cistophoren</hi> (Gr. M.), Personen, welche die heiligen Behältnisse oder Kisten trugen, welche während der Bacchus- und Ceresfeste eine wichtige Rolle spielten. Bei den Dionysien enthielten sie die durch Schlangen bewachten Geheimnisse des Gottes, bei den Eleusinien aber die verhängnissvollen Granatäpfel, von denen Proserpina gekostet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cithaeron</hi> (Gr. M.), einer der ältesten Könige in Böotien, dessen Andenken in dem Berge seines Namens verewigt ist. Er stiftete die beiden Feste, welche Dädala hiessen, und wovon die kleineren alle sieben, die grösseren alle sechzig Jahre wiederkehrten. Diese Bilderfeste dankten ihren Ursprung einer Fabel, nach welcher Juno, erzürnt über ihren Gatten, denselben floh und sich auf keine Weise gewinnen lassen wollte; da gab C. dem Jupiter den Rath, er möchte ein hölzernes Schnitzbild (Dädalon), mit Kleidern geschmückt, neben sich auf den Wagen stellen und sagen, diess sei Platäa, des Asopus Tochter, welche er sich zur Gemahlin erwählt. Die List glückte, denn die eifersüchtige Juno kam herbei und war im Begriff, die Nebenbuhlerin zu misshandeln, als sie lachend ihren Irrthum bemerkte und sich mit Jupiter versöhnte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cithaeronia</hi> (Gr. M.), Beiname der Juno, von dem Berge Cithäron, auf welchem ihr das Fest Dädala gefeiert wurde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cithaeronische Nymphen</hi> (Gr. M.). die Nymphen, welche auf dem Berge Cithäron in Böotien wohnten und weissagten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cithaeronischer Loewe</hi> (Gr. M.), ein ungeheurer Löwe, der am Berge Cithäron hauste und viele der ersten Helden Griechenlands, die ihn zu bekämpfen kamen, zerriss. Endlich setzte König Megareus die Hand seiner Tochter und die Hälfte des Reiches demjenigen als Preis aus, der den Löwen bezwingen würde. Alcathous war der Glückliche, dem es gelang, diesen Preis zu erringen. Er erbauete zum Dank dem Apollo und der Diana dort prächtige Tempel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cithaeronius</hi> (Gr. M.), Beiname Jupiters, von dem Berge Cithäron.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Citlalicue</hi> (Mex. M.), eine Göttin, der die Bewachung der Welt zugeschrieben wird; namentlich aber soll sie den Frauen sehr günstig gewesen sein, und alle ihre Wünsche erfüllt haben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Citlallatonak</hi> (Mex. M.), ein alter, mächtiger Gott der Andesvölker, Gemahl der Citlalicue (s. d.). Eine prächtige Stadt des Himmels war Beider Residenz, in welcher sie höchst glückselig lebten, und zugleich ein wachsames Auge über die Menschen und die Welt hatten. Sie zeugten viele Kinder, und zuletzt ein steinernen Messer, das 1600 Helden hervorbrachte, die im vierten Weltalter eine Menge der grössten Heldenthaten verrichteten, Menschen und Sonne und Mond schufen, dann aber durch ihre eigene Kraft den Untergang fanden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Citraga</hi> (Ind. Rel.), ein religiöses, hieroglyphisches Zeichen, mit rothem Sandelholz, oder Asche von Kuhmist, oder heiliger Erde auf Brust und Stirne gemalt, um dadurch die religiöse oder philosophische Secte anzudeuten, zu der man sich bekennt. An dem Stoff dieser Farbe erkennt man den Gott, den man verehrt. Das Malen selbst ist eine Ceremonie, welche jeden Tag nach den gewöhnlichen Abwaschungen unter Hersagung eigener Gebetformeln vorgenommen wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Citu</hi> (Rel. der Andesvölker), Fest der Reinigung bei den Peruanern. Man bereitete sich besonders auf dasselbe vor durch 24stündiges Fasten und durch ein Bad, in welchem man mit einem besondern Teige abgerieben wurde; mit dem nämlichen Teige wurden auch die Thürpfosten der Wohnung (von den Priestern die des Tempels) bestrichen. Bei diesem Feste wurden von dem Inka vier Diener der Sonne geheiligt, die dadurch besondere Heilkraft erlangen sollten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cius</hi> (Gr. M.), Freund des Hercules, und dessen Gefährte auf dem Argonautenzuge. Nachdem Hylas (s. d.) von den Nymphen geraubt worden, versuchte C., ihn über den Verlust des Geliebten zu trösten. Nach seiner Rückkehr von dem Zuge führte er eine Colonie nach Mysien und erbauete daselbst die Stadt, welche seinen Namen trug.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Claea</hi> (Gr. M.), eine in Laconien, auf dem Berge Calathion verehrte Bergnymphe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Claametis</hi> (Gr. M.), Tochter des Königs Thespius, welche dem Hercules den Astybies gebar.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Clanis</hi> (Gr. M.), 1) Gefährte des Phineus, welcher mit diesem den Perseus bei seiner Vermählung mit Andromeda überfiel, und von Perseus erschlagen wurde. &#x2013; 2) C., ein Centaur, der auf der Hochzeit des Pirithons von der Hand des Peleus starb.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Clarius</hi> (Gr. M), »der Loosende«, Beiname des Jupiter und Apollo. Ersterer ward so genannt, weil unter seinem Schutz die Söhne des Lycaon um das väterliche Erbe geloost haben sollen; Apoll aber hiess so von der Stadt Clarus in Kleinasien, wo er einen prächtigen Tempel und ein berühmtes Orakel hatte. Eine nahe bei dem Tempel entspringende Quelle begeisterte die Priester so, dass sie die Orakel in Versen ertheilten, ja welche geben konnten, wenn ihnen nur der Name des Fragenden genannt wurde: ihre begeisternde Kraft kürzte jedoch immer das Leben dieser Priester ab. Manto (s. d.) stiftete dem Gotte zu Liebe den herrlichen Bau, wozu ihr Gatte Rhacius, ein reicher Bürger von Creta, das Geld hergab.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Clausura nigromantica</hi>, eine Art von Nigromantie, nach welcher sowohl etwas Widernatürliches in den menschlichen Körper, ohne äussere Verletzung, gebracht werden, als auch aus demselben geholt werden kann.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Clausus</hi> (Röm. M.), ein alter Heros der Sabiner, welcher ein Heer gegen Aeneas führte, und, wie Virgil sagt, selbst ein Heer zu nennen war. &#x2013; Er führte auch an achtzehn kleine Völkerschaften zum Heere des Turnus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Claviger</hi> (Gr. u. röm. M.), »der Keulenträger«, 1) Beiname des Hercules. Er soll seine Keule von einem wilden Oelbaum am saronischen Meerbusen, nach Anderen im nemeischen Walde, zum Kampf gegen den gewaltigen Löwen, welcher dort hauste, genommen haben. Nachdem er seine Thaten vollbracht, weihte er dieselbe dem Mercurius Polygius zu Trözen; er grub sie neben der Bildsäule desselben in die Erde; sie schlug dort Wurzeln und gab einen grossen, schatten- und fruchtreichen Baum, der noch zu Pausanias' Zeiten zu sehen war. &#x2013; 2) C., in demselben Sinne Beiname des Räubers Polyphetes zu Epidaurus, Sohns des Vulcan und der Anticlea, den Theseus erlegte. &#x2013; 3) C., »Schlüsselträger«, von Clavis, der Schlüssel; Beiname des Janus, als Gottes der Thüren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cleia</hi> (Gr. M.), eine Atlantide und Schwester des Hyas, über dessen Verlust, da er von einem wilden Eber zerrissen ward, sich alle seine Schwestern so grämten, dass sie die Götter aus Mitleid in Sterne (Hyaden) verwandelten; sie weinen noch immer um den geliebten Bruder, daher das Erscheinen dieses Gestirnes Regen bringen soll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cleïs</hi> (Gr. M.), eine der Nymphen, bei denen Bacchus seine Knabenzeit zubrachte; Mercur hatte auf des Vaters Befehl denselben nach Nysa zu den lieblichen Göttinnen gebracht, welche seine Erzieherinnen wurden, und welche er dann unter die Sterne versetzte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Clementia</hi> (Röm. M.), »die Gnade«, eine allegorische Gottheit, welche besonders zu jener Zeit verehrt wurde, als Rom in die tiefste Knechtschaft unter seine Soldaten-Kaiser versank, wo man nicht selten Göttinnen der Gnade mit dem Namen des Kaisers creirte, wie Clementia Heliogabali etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cleoboea</hi> (Gr. M.), Mutter der Eurythemis, welche, mit dem Aetolier Thestius vermählt, demselben die Althäa, die Leda und die Hypermnestra, den Iphiclus, den Euippus, den Eurypylus und den Plexippus gebar.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cleobule</hi> (Gr. M.), 1) Tochter des Königs Aeolus und Geliebte des Mercur, von welchem sie Mutter des Myrtilus wurde, des Wagenlenkers des Königs Oenomaus, der dem Pelops zum Siege verhalf, unter der Bedingung, dass er zuerst sich der schönen Hippodamia erfreuen solle. &#x2013; 2) C., Geliebte des Apollo, von welchem sie
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[140/0210] erschlug mit eiserner Keule dem Aeneas viel Volk, bis dieser ihn selbst sammt dem Bruder durchbohrte. Cisus (Gr. M.), Sohn des ersten Heraclidenkönigs von Argos, Temenus. Er und seine drei Brüder werden die Temeniden genannt; sie machten sich auf traurige Weiße bekannt, indem sie ihren Vater, von welchem sie sich zurückgesetzt glaubten, umbrachten. Sie wurden vertrieben, später aber ward C. an seines Vaters Stelle König. Cisthene (Gr. M.). Die Gefilde von C. sind bei Aeschylus Wohnsitze der Gräen und Gorgonen im äussersten Westen. Cistophoren (Gr. M.), Personen, welche die heiligen Behältnisse oder Kisten trugen, welche während der Bacchus- und Ceresfeste eine wichtige Rolle spielten. Bei den Dionysien enthielten sie die durch Schlangen bewachten Geheimnisse des Gottes, bei den Eleusinien aber die verhängnissvollen Granatäpfel, von denen Proserpina gekostet. Cithaeron (Gr. M.), einer der ältesten Könige in Böotien, dessen Andenken in dem Berge seines Namens verewigt ist. Er stiftete die beiden Feste, welche Dädala hiessen, und wovon die kleineren alle sieben, die grösseren alle sechzig Jahre wiederkehrten. Diese Bilderfeste dankten ihren Ursprung einer Fabel, nach welcher Juno, erzürnt über ihren Gatten, denselben floh und sich auf keine Weise gewinnen lassen wollte; da gab C. dem Jupiter den Rath, er möchte ein hölzernes Schnitzbild (Dädalon), mit Kleidern geschmückt, neben sich auf den Wagen stellen und sagen, diess sei Platäa, des Asopus Tochter, welche er sich zur Gemahlin erwählt. Die List glückte, denn die eifersüchtige Juno kam herbei und war im Begriff, die Nebenbuhlerin zu misshandeln, als sie lachend ihren Irrthum bemerkte und sich mit Jupiter versöhnte. Cithaeronia (Gr. M.), Beiname der Juno, von dem Berge Cithäron, auf welchem ihr das Fest Dädala gefeiert wurde. Cithaeronische Nymphen (Gr. M.). die Nymphen, welche auf dem Berge Cithäron in Böotien wohnten und weissagten. Cithaeronischer Loewe (Gr. M.), ein ungeheurer Löwe, der am Berge Cithäron hauste und viele der ersten Helden Griechenlands, die ihn zu bekämpfen kamen, zerriss. Endlich setzte König Megareus die Hand seiner Tochter und die Hälfte des Reiches demjenigen als Preis aus, der den Löwen bezwingen würde. Alcathous war der Glückliche, dem es gelang, diesen Preis zu erringen. Er erbauete zum Dank dem Apollo und der Diana dort prächtige Tempel. Cithaeronius (Gr. M.), Beiname Jupiters, von dem Berge Cithäron. Citlalicue (Mex. M.), eine Göttin, der die Bewachung der Welt zugeschrieben wird; namentlich aber soll sie den Frauen sehr günstig gewesen sein, und alle ihre Wünsche erfüllt haben. Citlallatonak (Mex. M.), ein alter, mächtiger Gott der Andesvölker, Gemahl der Citlalicue (s. d.). Eine prächtige Stadt des Himmels war Beider Residenz, in welcher sie höchst glückselig lebten, und zugleich ein wachsames Auge über die Menschen und die Welt hatten. Sie zeugten viele Kinder, und zuletzt ein steinernen Messer, das 1600 Helden hervorbrachte, die im vierten Weltalter eine Menge der grössten Heldenthaten verrichteten, Menschen und Sonne und Mond schufen, dann aber durch ihre eigene Kraft den Untergang fanden. Citraga (Ind. Rel.), ein religiöses, hieroglyphisches Zeichen, mit rothem Sandelholz, oder Asche von Kuhmist, oder heiliger Erde auf Brust und Stirne gemalt, um dadurch die religiöse oder philosophische Secte anzudeuten, zu der man sich bekennt. An dem Stoff dieser Farbe erkennt man den Gott, den man verehrt. Das Malen selbst ist eine Ceremonie, welche jeden Tag nach den gewöhnlichen Abwaschungen unter Hersagung eigener Gebetformeln vorgenommen wird. Citu (Rel. der Andesvölker), Fest der Reinigung bei den Peruanern. Man bereitete sich besonders auf dasselbe vor durch 24stündiges Fasten und durch ein Bad, in welchem man mit einem besondern Teige abgerieben wurde; mit dem nämlichen Teige wurden auch die Thürpfosten der Wohnung (von den Priestern die des Tempels) bestrichen. Bei diesem Feste wurden von dem Inka vier Diener der Sonne geheiligt, die dadurch besondere Heilkraft erlangen sollten. Cius (Gr. M.), Freund des Hercules, und dessen Gefährte auf dem Argonautenzuge. Nachdem Hylas (s. d.) von den Nymphen geraubt worden, versuchte C., ihn über den Verlust des Geliebten zu trösten. Nach seiner Rückkehr von dem Zuge führte er eine Colonie nach Mysien und erbauete daselbst die Stadt, welche seinen Namen trug. Claea (Gr. M.), eine in Laconien, auf dem Berge Calathion verehrte Bergnymphe. Claametis (Gr. M.), Tochter des Königs Thespius, welche dem Hercules den Astybies gebar. Clanis (Gr. M.), 1) Gefährte des Phineus, welcher mit diesem den Perseus bei seiner Vermählung mit Andromeda überfiel, und von Perseus erschlagen wurde. – 2) C., ein Centaur, der auf der Hochzeit des Pirithons von der Hand des Peleus starb. Clarius (Gr. M), »der Loosende«, Beiname des Jupiter und Apollo. Ersterer ward so genannt, weil unter seinem Schutz die Söhne des Lycaon um das väterliche Erbe geloost haben sollen; Apoll aber hiess so von der Stadt Clarus in Kleinasien, wo er einen prächtigen Tempel und ein berühmtes Orakel hatte. Eine nahe bei dem Tempel entspringende Quelle begeisterte die Priester so, dass sie die Orakel in Versen ertheilten, ja welche geben konnten, wenn ihnen nur der Name des Fragenden genannt wurde: ihre begeisternde Kraft kürzte jedoch immer das Leben dieser Priester ab. Manto (s. d.) stiftete dem Gotte zu Liebe den herrlichen Bau, wozu ihr Gatte Rhacius, ein reicher Bürger von Creta, das Geld hergab. Clausura nigromantica, eine Art von Nigromantie, nach welcher sowohl etwas Widernatürliches in den menschlichen Körper, ohne äussere Verletzung, gebracht werden, als auch aus demselben geholt werden kann. Clausus (Röm. M.), ein alter Heros der Sabiner, welcher ein Heer gegen Aeneas führte, und, wie Virgil sagt, selbst ein Heer zu nennen war. – Er führte auch an achtzehn kleine Völkerschaften zum Heere des Turnus. Claviger (Gr. u. röm. M.), »der Keulenträger«, 1) Beiname des Hercules. Er soll seine Keule von einem wilden Oelbaum am saronischen Meerbusen, nach Anderen im nemeischen Walde, zum Kampf gegen den gewaltigen Löwen, welcher dort hauste, genommen haben. Nachdem er seine Thaten vollbracht, weihte er dieselbe dem Mercurius Polygius zu Trözen; er grub sie neben der Bildsäule desselben in die Erde; sie schlug dort Wurzeln und gab einen grossen, schatten- und fruchtreichen Baum, der noch zu Pausanias' Zeiten zu sehen war. – 2) C., in demselben Sinne Beiname des Räubers Polyphetes zu Epidaurus, Sohns des Vulcan und der Anticlea, den Theseus erlegte. – 3) C., »Schlüsselträger«, von Clavis, der Schlüssel; Beiname des Janus, als Gottes der Thüren. Cleia (Gr. M.), eine Atlantide und Schwester des Hyas, über dessen Verlust, da er von einem wilden Eber zerrissen ward, sich alle seine Schwestern so grämten, dass sie die Götter aus Mitleid in Sterne (Hyaden) verwandelten; sie weinen noch immer um den geliebten Bruder, daher das Erscheinen dieses Gestirnes Regen bringen soll. Cleïs (Gr. M.), eine der Nymphen, bei denen Bacchus seine Knabenzeit zubrachte; Mercur hatte auf des Vaters Befehl denselben nach Nysa zu den lieblichen Göttinnen gebracht, welche seine Erzieherinnen wurden, und welche er dann unter die Sterne versetzte. Clementia (Röm. M.), »die Gnade«, eine allegorische Gottheit, welche besonders zu jener Zeit verehrt wurde, als Rom in die tiefste Knechtschaft unter seine Soldaten-Kaiser versank, wo man nicht selten Göttinnen der Gnade mit dem Namen des Kaisers creirte, wie Clementia Heliogabali etc. Cleoboea (Gr. M.), Mutter der Eurythemis, welche, mit dem Aetolier Thestius vermählt, demselben die Althäa, die Leda und die Hypermnestra, den Iphiclus, den Euippus, den Eurypylus und den Plexippus gebar. Cleobule (Gr. M.), 1) Tochter des Königs Aeolus und Geliebte des Mercur, von welchem sie Mutter des Myrtilus wurde, des Wagenlenkers des Königs Oenomaus, der dem Pelops zum Siege verhalf, unter der Bedingung, dass er zuerst sich der schönen Hippodamia erfreuen solle. – 2) C., Geliebte des Apollo, von welchem sie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-11T12:20:05Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-11T12:20:05Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/210
Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/210>, abgerufen am 27.11.2024.