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Vogt, Carl: Untersuchungen über Thierstaaten. Frankfurt (Main), 1851.

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Tage des kindlichen Wurmlebens des Proletariers gelingt dieß - später hat das Gift der Vernachlässigung so tief eingefressen, daß das verkümmerte bienliche Wesen keiner höheren Ausbildung mehr fähig ist.

So wird dieses Proletariat erzogen, erzogen durch Proletarier, die selbst unter dem Drucke der Bevorrechtung schmachten, durch Proletarier, welche ihre ganze Thätigkeit aufwenden, die ganze Frucht ihrer Arbeit hingeben müssen, um bevorrechteten Ständen geräumige Wohnungen zu bauen, um ihre Kinder zu füttern, zu warten, zu pflegen! Ein Theil der armen Proletarierzöglinge wird kräftig, stark, wohlgenährt - aus der Ungunst der Verhältnisse ringt sich wenigstens ein starker, arbeitsfähiger, wenn auch theilweise verkümmerter Körper hervor. Diese fliegen aus nach Honig und Blumenstaub, nach Nahrung und Baumaterial. Sie können wenigstens frei in frischer Luft sich herumtummeln, mit den Blumen kosen, sich im Anblicke der blühenden Wiesen, der duftigen Repssaaten, der röthlichen Kleefelder erfreuen - können für Augenblicke ihre Sklaverei zu Hause vergessen, und mit den Genossen umherschweifen in Feld und Wald, auf Haiden und in Gärten. Zwar lauert dort manche Gefahr auf diese Laufmägde der Bienengesellschaft, wie man sie genannt hat; breitmäulige Schwalben schnappen nach ihnen, bissige Wespen verfolgen sie, sogar die gefräßigen Sperlinge scheuen zuweilen ihren Stachel nicht. Aber dennoch fliegen sie unermüdlich von Blume zu Blume, beißen Staubbeutel und Honiggefäße auf, bürsten und scheuern den Staub von ihrem Körper und kehren endlich mit herrlichen Höschen und gefülltem Honigmagen fröhlich summend nach Hause zurück.

Tage des kindlichen Wurmlebens des Proletariers gelingt dieß – später hat das Gift der Vernachlässigung so tief eingefressen, daß das verkümmerte bienliche Wesen keiner höheren Ausbildung mehr fähig ist.

So wird dieses Proletariat erzogen, erzogen durch Proletarier, die selbst unter dem Drucke der Bevorrechtung schmachten, durch Proletarier, welche ihre ganze Thätigkeit aufwenden, die ganze Frucht ihrer Arbeit hingeben müssen, um bevorrechteten Ständen geräumige Wohnungen zu bauen, um ihre Kinder zu füttern, zu warten, zu pflegen! Ein Theil der armen Proletarierzöglinge wird kräftig, stark, wohlgenährt – aus der Ungunst der Verhältnisse ringt sich wenigstens ein starker, arbeitsfähiger, wenn auch theilweise verkümmerter Körper hervor. Diese fliegen aus nach Honig und Blumenstaub, nach Nahrung und Baumaterial. Sie können wenigstens frei in frischer Luft sich herumtummeln, mit den Blumen kosen, sich im Anblicke der blühenden Wiesen, der duftigen Repssaaten, der röthlichen Kleefelder erfreuen – können für Augenblicke ihre Sklaverei zu Hause vergessen, und mit den Genossen umherschweifen in Feld und Wald, auf Haiden und in Gärten. Zwar lauert dort manche Gefahr auf diese Laufmägde der Bienengesellschaft, wie man sie genannt hat; breitmäulige Schwalben schnappen nach ihnen, bissige Wespen verfolgen sie, sogar die gefräßigen Sperlinge scheuen zuweilen ihren Stachel nicht. Aber dennoch fliegen sie unermüdlich von Blume zu Blume, beißen Staubbeutel und Honiggefäße auf, bürsten und scheuern den Staub von ihrem Körper und kehren endlich mit herrlichen Höschen und gefülltem Honigmagen fröhlich summend nach Hause zurück.

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[49/0075] Tage des kindlichen Wurmlebens des Proletariers gelingt dieß – später hat das Gift der Vernachlässigung so tief eingefressen, daß das verkümmerte bienliche Wesen keiner höheren Ausbildung mehr fähig ist. So wird dieses Proletariat erzogen, erzogen durch Proletarier, die selbst unter dem Drucke der Bevorrechtung schmachten, durch Proletarier, welche ihre ganze Thätigkeit aufwenden, die ganze Frucht ihrer Arbeit hingeben müssen, um bevorrechteten Ständen geräumige Wohnungen zu bauen, um ihre Kinder zu füttern, zu warten, zu pflegen! Ein Theil der armen Proletarierzöglinge wird kräftig, stark, wohlgenährt – aus der Ungunst der Verhältnisse ringt sich wenigstens ein starker, arbeitsfähiger, wenn auch theilweise verkümmerter Körper hervor. Diese fliegen aus nach Honig und Blumenstaub, nach Nahrung und Baumaterial. Sie können wenigstens frei in frischer Luft sich herumtummeln, mit den Blumen kosen, sich im Anblicke der blühenden Wiesen, der duftigen Repssaaten, der röthlichen Kleefelder erfreuen – können für Augenblicke ihre Sklaverei zu Hause vergessen, und mit den Genossen umherschweifen in Feld und Wald, auf Haiden und in Gärten. Zwar lauert dort manche Gefahr auf diese Laufmägde der Bienengesellschaft, wie man sie genannt hat; breitmäulige Schwalben schnappen nach ihnen, bissige Wespen verfolgen sie, sogar die gefräßigen Sperlinge scheuen zuweilen ihren Stachel nicht. Aber dennoch fliegen sie unermüdlich von Blume zu Blume, beißen Staubbeutel und Honiggefäße auf, bürsten und scheuern den Staub von ihrem Körper und kehren endlich mit herrlichen Höschen und gefülltem Honigmagen fröhlich summend nach Hause zurück.

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Untersuchungen über Thierstaaten. Frankfurt (Main), 1851, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_thierstaaten_1851/75>, abgerufen am 27.11.2024.