Vogt, Carl: Untersuchungen über Thierstaaten. Frankfurt (Main), 1851.Unsinnige Gesetzgeber, gehet hin zu den Haidschnucken auf die Lüneburger Haide und studirt in ihrer Gesellschaft Bienenzucht! Den Arbeiterbienen, welche die größte Zahl in dem Bienenstaate bilden, hat nicht die Natur, wohl aber eine schändliche Erziehung den süßesten aller Genüsse versagt. Die Natur stattete sie mit den herrlichsten Gaben aus: mit Werkzeugen und mit Lust zur Arbeit, mit den zärtlichsten Gefühlen für die Nachkommenschaft, welche von ihnen gehegt, gepflegt, genährt, erzogen wird, mit der rastlosesten Ausdauer und mit einer Aufopferungsfähigkeit, - welche selbst die des Herrn Heinrich von Gagern übertrifft, der, nach des wohlriechenden Biedermann's Versicherung, jeden Augenblick bereit sein soll, für Deutschlands Größe, Macht und Einheit, ein zweiter Curtius, sich als Opfer in den geöffneten Schlund zu stürzen.*) Die Arbeiterbiene ist nicht nur in jedem Augenblicke bereit zu jedem Opfer für die Allgemeinheit - sie bringt es auch wirklich! Wie reich auch der Antheil an Honig und Blumenstaub sein mag, den sie sammelt, sie behält nichts für sich, sie trägt Alles dem Staate, den Jungen zu; ja selbst die genossene Nahrung *) Bekanntlich hat Herr Heinrich von Gagern in Frankfurt, Berlin, Gotha, Bremen und Darmstadt vergebens den klaffenden Schlund der Reaktion gesucht. Möge er ihn bald finden, damit das Opfer vollbracht werde. Später suchte er ihn noch in Holstein, und damit sich's besser ausnähme, hatte er, wie Curtius, seine volle Rüstung, den Helm und die Epauletten angelegt. Allein auch auf den Wällen von Rendsburg, wo nach der pomphaften Versicherung der Partei der letzte Kämpfer für Holstein todtverwundet sich zu der letzten Kanone schleppen sollte, um den letzten Schuß auf die eindringenden Dänen abzufeuern, selbst da fand Heinrich die Opfergelegenheit nicht! Unglücklicher! Wie lange wird er noch suchen müssen?
Unsinnige Gesetzgeber, gehet hin zu den Haidschnucken auf die Lüneburger Haide und studirt in ihrer Gesellschaft Bienenzucht! Den Arbeiterbienen, welche die größte Zahl in dem Bienenstaate bilden, hat nicht die Natur, wohl aber eine schändliche Erziehung den süßesten aller Genüsse versagt. Die Natur stattete sie mit den herrlichsten Gaben aus: mit Werkzeugen und mit Lust zur Arbeit, mit den zärtlichsten Gefühlen für die Nachkommenschaft, welche von ihnen gehegt, gepflegt, genährt, erzogen wird, mit der rastlosesten Ausdauer und mit einer Aufopferungsfähigkeit, – welche selbst die des Herrn Heinrich von Gagern übertrifft, der, nach des wohlriechenden Biedermann’s Versicherung, jeden Augenblick bereit sein soll, für Deutschlands Größe, Macht und Einheit, ein zweiter Curtius, sich als Opfer in den geöffneten Schlund zu stürzen.*) Die Arbeiterbiene ist nicht nur in jedem Augenblicke bereit zu jedem Opfer für die Allgemeinheit – sie bringt es auch wirklich! Wie reich auch der Antheil an Honig und Blumenstaub sein mag, den sie sammelt, sie behält nichts für sich, sie trägt Alles dem Staate, den Jungen zu; ja selbst die genossene Nahrung *) Bekanntlich hat Herr Heinrich von Gagern in Frankfurt, Berlin, Gotha, Bremen und Darmstadt vergebens den klaffenden Schlund der Reaktion gesucht. Möge er ihn bald finden, damit das Opfer vollbracht werde. Später suchte er ihn noch in Holstein, und damit sich’s besser ausnähme, hatte er, wie Curtius, seine volle Rüstung, den Helm und die Epauletten angelegt. Allein auch auf den Wällen von Rendsburg, wo nach der pomphaften Versicherung der Partei der letzte Kämpfer für Holstein todtverwundet sich zu der letzten Kanone schleppen sollte, um den letzten Schuß auf die eindringenden Dänen abzufeuern, selbst da fand Heinrich die Opfergelegenheit nicht! Unglücklicher! Wie lange wird er noch suchen müssen?
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Unsinnige Gesetzgeber, gehet hin zu den Haidschnucken auf die Lüneburger Haide und studirt in ihrer Gesellschaft Bienenzucht!
Den Arbeiterbienen, welche die größte Zahl in dem Bienenstaate bilden, hat nicht die Natur, wohl aber eine schändliche Erziehung den süßesten aller Genüsse versagt. Die Natur stattete sie mit den herrlichsten Gaben aus: mit Werkzeugen und mit Lust zur Arbeit, mit den zärtlichsten Gefühlen für die Nachkommenschaft, welche von ihnen gehegt, gepflegt, genährt, erzogen wird, mit der rastlosesten Ausdauer und mit einer Aufopferungsfähigkeit, – welche selbst die des Herrn Heinrich von Gagern übertrifft, der, nach des wohlriechenden Biedermann’s Versicherung, jeden Augenblick bereit sein soll, für Deutschlands Größe, Macht und Einheit, ein zweiter Curtius, sich als Opfer in den geöffneten Schlund zu stürzen. *) Die Arbeiterbiene ist nicht nur in jedem Augenblicke bereit zu jedem Opfer für die Allgemeinheit – sie bringt es auch wirklich! Wie reich auch der Antheil an Honig und Blumenstaub sein mag, den sie sammelt, sie behält nichts für sich, sie trägt Alles dem Staate, den Jungen zu; ja selbst die genossene Nahrung
*) Bekanntlich hat Herr Heinrich von Gagern in Frankfurt, Berlin, Gotha, Bremen und Darmstadt vergebens den klaffenden Schlund der Reaktion gesucht. Möge er ihn bald finden, damit das Opfer vollbracht werde. Später suchte er ihn noch in Holstein, und damit sich’s besser ausnähme, hatte er, wie Curtius, seine volle Rüstung, den Helm und die Epauletten angelegt. Allein auch auf den Wällen von Rendsburg, wo nach der pomphaften Versicherung der Partei der letzte Kämpfer für Holstein todtverwundet sich zu der letzten Kanone schleppen sollte, um den letzten Schuß auf die eindringenden Dänen abzufeuern, selbst da fand Heinrich die Opfergelegenheit nicht! Unglücklicher! Wie lange wird er noch suchen müssen?
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