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Vogt, Carl: Untersuchungen über Thierstaaten. Frankfurt (Main), 1851.

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ausgeht, die lieber todtgeschlagen, als überzeugt sein wollen und zwar aus dem einfachen Grunde, weil beides für sie vollkommen gleichbedeutend ist und die erstere Prozedur doch schneller und ohne viele Umstände vor sich geht. Der Hund, dem man sein Stück Fleisch wegnehmen will, wehrt sich mit seinem Leben um den Besitz desselben, wenn dieser gleich ein völlig unrechtmäßiger ist und er es eben erst aus der Küche eines Anderen gestohlen hat. Warum wollte der Mensch, das besitzsüchtigste Thier auf der ganzen Erde, nicht sein Leben für einen, auch rechtlosen Besitz einsetzen, zumal wenn ihm dieser unvernünftige Zustand die materiellen Bedingungen zum Leben verschafft? Es ist ebenso verlorene Mühe, dem Bedienten, der nur Röcke und Stiefeln zu putzen fähig ist, logisch zu beweisen, daß es keine Herren und Knechte mehr auf Erden geben dürfe, als es zwecklos ist, dem Arbeiter, der nur Wolle spinnen kann, begreiflich zu machen, daß die Spinnmaschine eine Erhöhung des Nationalreichthums und eine Verminderung der Arbeitskraft mit sich führt. Der erstere wird dem Zustande der Freiheit fluchen, der ihm einen Herrn genommen hat, durch dessen Bedienung er sich nährte, und der letztere wird die verhaßte Maschine zu zertrümmern suchen und wenn er auch voraussieht, daß ihm dabei der Bleistock des Konstablers den harten Schädel zertrümmern wird - - - Und Ihr glaubt in gutmüthiger Verblendung, daß Eure Reformen, die hundertmal tiefer greifen, als alle Fabriken und Dampfmaschinen, ohne zerschlagene Köpfe durchgeführt werden könnten?

Die Luftblase der Blasenträger ist der Staatsschatz, der mit seinem negativen, aus Schulden bestehenden Reichthume und mit seiner positiven Leere den ganzen Staatskörper unterhält, die Circulation in seinem Innern nährt; -

ausgeht, die lieber todtgeschlagen, als überzeugt sein wollen und zwar aus dem einfachen Grunde, weil beides für sie vollkommen gleichbedeutend ist und die erstere Prozedur doch schneller und ohne viele Umstände vor sich geht. Der Hund, dem man sein Stück Fleisch wegnehmen will, wehrt sich mit seinem Leben um den Besitz desselben, wenn dieser gleich ein völlig unrechtmäßiger ist und er es eben erst aus der Küche eines Anderen gestohlen hat. Warum wollte der Mensch, das besitzsüchtigste Thier auf der ganzen Erde, nicht sein Leben für einen, auch rechtlosen Besitz einsetzen, zumal wenn ihm dieser unvernünftige Zustand die materiellen Bedingungen zum Leben verschafft? Es ist ebenso verlorene Mühe, dem Bedienten, der nur Röcke und Stiefeln zu putzen fähig ist, logisch zu beweisen, daß es keine Herren und Knechte mehr auf Erden geben dürfe, als es zwecklos ist, dem Arbeiter, der nur Wolle spinnen kann, begreiflich zu machen, daß die Spinnmaschine eine Erhöhung des Nationalreichthums und eine Verminderung der Arbeitskraft mit sich führt. Der erstere wird dem Zustande der Freiheit fluchen, der ihm einen Herrn genommen hat, durch dessen Bedienung er sich nährte, und der letztere wird die verhaßte Maschine zu zertrümmern suchen und wenn er auch voraussieht, daß ihm dabei der Bleistock des Konstablers den harten Schädel zertrümmern wird – – – Und Ihr glaubt in gutmüthiger Verblendung, daß Eure Reformen, die hundertmal tiefer greifen, als alle Fabriken und Dampfmaschinen, ohne zerschlagene Köpfe durchgeführt werden könnten?

Die Luftblase der Blasenträger ist der Staatsschatz, der mit seinem negativen, aus Schulden bestehenden Reichthume und mit seiner positiven Leere den ganzen Staatskörper unterhält, die Circulation in seinem Innern nährt; –

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ausgeht, die lieber todtgeschlagen, als überzeugt sein wollen und zwar aus dem einfachen Grunde, weil beides für sie vollkommen gleichbedeutend ist und die erstere Prozedur doch schneller und ohne viele Umstände vor sich geht. Der Hund, dem man sein Stück Fleisch wegnehmen will, wehrt sich mit seinem Leben um den Besitz desselben, wenn dieser gleich ein völlig unrechtmäßiger ist und er es eben erst aus der Küche eines Anderen gestohlen hat. Warum wollte der Mensch, das besitzsüchtigste Thier auf der ganzen Erde, nicht sein Leben für einen, auch rechtlosen Besitz einsetzen, zumal wenn ihm dieser unvernünftige Zustand die materiellen Bedingungen zum Leben verschafft? Es ist ebenso verlorene Mühe, dem Bedienten, der nur Röcke und Stiefeln zu putzen fähig ist, logisch zu beweisen, daß es keine Herren und Knechte mehr auf Erden geben dürfe, als es zwecklos ist, dem Arbeiter, der nur Wolle spinnen kann, begreiflich zu machen, daß die Spinnmaschine eine Erhöhung des Nationalreichthums und eine Verminderung der Arbeitskraft mit sich führt. Der erstere wird dem Zustande der Freiheit fluchen, der ihm einen Herrn genommen hat, durch dessen Bedienung er sich nährte, und der letztere wird die verhaßte Maschine zu zertrümmern suchen und wenn er auch voraussieht, daß ihm dabei der Bleistock des Konstablers den harten Schädel zertrümmern wird &#x2013; &#x2013; &#x2013; Und Ihr glaubt in gutmüthiger Verblendung, daß Eure Reformen, die hundertmal tiefer greifen, als alle Fabriken und Dampfmaschinen, ohne zerschlagene Köpfe durchgeführt werden könnten?</p>
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[191/0221] ausgeht, die lieber todtgeschlagen, als überzeugt sein wollen und zwar aus dem einfachen Grunde, weil beides für sie vollkommen gleichbedeutend ist und die erstere Prozedur doch schneller und ohne viele Umstände vor sich geht. Der Hund, dem man sein Stück Fleisch wegnehmen will, wehrt sich mit seinem Leben um den Besitz desselben, wenn dieser gleich ein völlig unrechtmäßiger ist und er es eben erst aus der Küche eines Anderen gestohlen hat. Warum wollte der Mensch, das besitzsüchtigste Thier auf der ganzen Erde, nicht sein Leben für einen, auch rechtlosen Besitz einsetzen, zumal wenn ihm dieser unvernünftige Zustand die materiellen Bedingungen zum Leben verschafft? Es ist ebenso verlorene Mühe, dem Bedienten, der nur Röcke und Stiefeln zu putzen fähig ist, logisch zu beweisen, daß es keine Herren und Knechte mehr auf Erden geben dürfe, als es zwecklos ist, dem Arbeiter, der nur Wolle spinnen kann, begreiflich zu machen, daß die Spinnmaschine eine Erhöhung des Nationalreichthums und eine Verminderung der Arbeitskraft mit sich führt. Der erstere wird dem Zustande der Freiheit fluchen, der ihm einen Herrn genommen hat, durch dessen Bedienung er sich nährte, und der letztere wird die verhaßte Maschine zu zertrümmern suchen und wenn er auch voraussieht, daß ihm dabei der Bleistock des Konstablers den harten Schädel zertrümmern wird – – – Und Ihr glaubt in gutmüthiger Verblendung, daß Eure Reformen, die hundertmal tiefer greifen, als alle Fabriken und Dampfmaschinen, ohne zerschlagene Köpfe durchgeführt werden könnten? Die Luftblase der Blasenträger ist der Staatsschatz, der mit seinem negativen, aus Schulden bestehenden Reichthume und mit seiner positiven Leere den ganzen Staatskörper unterhält, die Circulation in seinem Innern nährt; –

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Untersuchungen über Thierstaaten. Frankfurt (Main), 1851, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_thierstaaten_1851/221>, abgerufen am 22.11.2024.