Vogt, Carl: Untersuchungen über Thierstaaten. Frankfurt (Main), 1851.Braver Jaup, wie oft hab' ich dein gedacht! Ein jäher Untergang drohte mir - ich versank allmälich in den Wogen des Pflichtgefühls, die langsam spielend nach der Gränze mich lockten, wo preußische Uhlanen und reichstrüppliche Bajonette meiner warteten. Da erinnertest du dich des alten Freundes, mit dessen Oheimen du in vergangenen Jahren auf Dolche geschworen und gegen Despotismus conspirirt hattest; - von dem Sessel der "höchsten Staatsbehörde" (verzeihe mir, wenn ich den offiziellen Titel des großherzoglich hessischen Ministeriums des Innern und der Justiz, des einzigen im Lande, vergessen haben sollte) reichtest du mir die rettende Hand! Du löstest die Kammer auf, bevor sie über meine Zulassung sich aussprechen und mir die Garantie persönlicher Sicherheit in dem von dir regierten Stätlein bieten konnte, und damit ja kein Zweifel über bliebe, schriebst du als höchste Staatsbehörde meinen ehemaligen Collegen, den Professoren in Gießen, daß ich ein atheistisches, unmoralisches, unwissendes Gebräu der Hölle sei, ausgespuckt vom Teufel und seiner Großmutter in den grünen Garten des konstitutionellen Hessenlandes, um seine schönsten Blüthen zu beschmutzen, seine besten Früchte zu verderben. Du empfandest die Nothwendigkeit, dieß räudige Schaf aus dem gutgesinnten Pferche der Landesuniversität zu entfernen, die Pforten des konstitutionellen Kammertempels vor seinem Nahen zu schließen und Gensdarmen zu seiner Hütung aufzustellen. Braver Jaup, wie dankbar hab' ich damals dein gedacht! Erlösung! Erlösung! jauchzte es durch alle meine Adern. Ich hätte Dahlmann umarmen und einen Kuß auf seine Braver Jaup, wie oft hab’ ich dein gedacht! Ein jäher Untergang drohte mir – ich versank allmälich in den Wogen des Pflichtgefühls, die langsam spielend nach der Gränze mich lockten, wo preußische Uhlanen und reichstrüppliche Bajonette meiner warteten. Da erinnertest du dich des alten Freundes, mit dessen Oheimen du in vergangenen Jahren auf Dolche geschworen und gegen Despotismus conspirirt hattest; – von dem Sessel der „höchsten Staatsbehörde“ (verzeihe mir, wenn ich den offiziellen Titel des großherzoglich hessischen Ministeriums des Innern und der Justiz, des einzigen im Lande, vergessen haben sollte) reichtest du mir die rettende Hand! Du löstest die Kammer auf, bevor sie über meine Zulassung sich aussprechen und mir die Garantie persönlicher Sicherheit in dem von dir regierten Stätlein bieten konnte, und damit ja kein Zweifel über bliebe, schriebst du als höchste Staatsbehörde meinen ehemaligen Collegen, den Professoren in Gießen, daß ich ein atheistisches, unmoralisches, unwissendes Gebräu der Hölle sei, ausgespuckt vom Teufel und seiner Großmutter in den grünen Garten des konstitutionellen Hessenlandes, um seine schönsten Blüthen zu beschmutzen, seine besten Früchte zu verderben. Du empfandest die Nothwendigkeit, dieß räudige Schaf aus dem gutgesinnten Pferche der Landesuniversität zu entfernen, die Pforten des konstitutionellen Kammertempels vor seinem Nahen zu schließen und Gensdarmen zu seiner Hütung aufzustellen. Braver Jaup, wie dankbar hab’ ich damals dein gedacht! Erlösung! Erlösung! jauchzte es durch alle meine Adern. 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Du löstest die Kammer auf, bevor sie über meine Zulassung sich aussprechen und mir die Garantie persönlicher Sicherheit in dem von dir regierten Stätlein bieten konnte, und damit ja kein Zweifel über bliebe, schriebst du als höchste Staatsbehörde meinen ehemaligen Collegen, den Professoren in Gießen, daß ich ein atheistisches, unmoralisches, unwissendes Gebräu der Hölle sei, ausgespuckt vom Teufel und seiner Großmutter in den grünen Garten des konstitutionellen Hessenlandes, um seine schönsten Blüthen zu beschmutzen, seine besten Früchte zu verderben. Du empfandest die Nothwendigkeit, dieß räudige Schaf aus dem gutgesinnten Pferche der Landesuniversität zu entfernen, die Pforten des konstitutionellen Kammertempels vor seinem Nahen zu schließen und Gensdarmen zu seiner Hütung aufzustellen.</p> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Braver Jaup, wie dankbar hab’ ich damals dein gedacht!</hi> </p> <p>Erlösung! Erlösung! jauchzte es durch alle meine Adern. 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Braver Jaup, wie oft hab’ ich dein gedacht!
Ein jäher Untergang drohte mir – ich versank allmälich in den Wogen des Pflichtgefühls, die langsam spielend nach der Gränze mich lockten, wo preußische Uhlanen und reichstrüppliche Bajonette meiner warteten. Da erinnertest du dich des alten Freundes, mit dessen Oheimen du in vergangenen Jahren auf Dolche geschworen und gegen Despotismus conspirirt hattest; – von dem Sessel der „höchsten Staatsbehörde“ (verzeihe mir, wenn ich den offiziellen Titel des großherzoglich hessischen Ministeriums des Innern und der Justiz, des einzigen im Lande, vergessen haben sollte) reichtest du mir die rettende Hand! Du löstest die Kammer auf, bevor sie über meine Zulassung sich aussprechen und mir die Garantie persönlicher Sicherheit in dem von dir regierten Stätlein bieten konnte, und damit ja kein Zweifel über bliebe, schriebst du als höchste Staatsbehörde meinen ehemaligen Collegen, den Professoren in Gießen, daß ich ein atheistisches, unmoralisches, unwissendes Gebräu der Hölle sei, ausgespuckt vom Teufel und seiner Großmutter in den grünen Garten des konstitutionellen Hessenlandes, um seine schönsten Blüthen zu beschmutzen, seine besten Früchte zu verderben. Du empfandest die Nothwendigkeit, dieß räudige Schaf aus dem gutgesinnten Pferche der Landesuniversität zu entfernen, die Pforten des konstitutionellen Kammertempels vor seinem Nahen zu schließen und Gensdarmen zu seiner Hütung aufzustellen.
Braver Jaup, wie dankbar hab’ ich damals dein gedacht!
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